Die Gallier vom TSV Großbardorf herrschen über das Grabfeld. Vor 1120 Zuschauern in der Bioenergie-Arena haben sie ihre regionale Vormachtstellung mit einem 1:0 (0:0) gegen den TSV Aubstadt untermauert. Zum Sieg verhalf ihnen ein Eigentor von Aubstadts Kapitän Daniel Werner. "Ein glücklicher Erfolg", räumte Großbardorfs Trainer Dominik Schönhöfer ein. Die Gastgeber haben sich damit endgültig in der Spitzengruppe der Bayernliga Nord etabliert. Die unterlegenen Kämpen aus Aubstadt müssen akzeptieren, dass es für sie in dieser Saison nur noch um eines gehen kann: das blanke sportliche Überleben. "Abwarten, trainieren, weitermachen", gab Aubstadts Trainer Josef Francic die Durchhalteparole aus.

Das Derby der Nachbarn war kein fußballerischer Leckerbissen. Zu viel stand auf dem Spiel, zu gut kennen sich die Kontrahenten, als dass der eine den anderen mit Tricks und Kniffen hätte überraschen können. Die erste Hälfte gehörte freilich zunächst der in Grün und Schwarz gewandeten Heimelf. In der Zentrale eroberten Dominik Zehe und Stefan Piecha mit ihrer Ballsicherheit ein Übergewicht, dazu sorgte Andre Rieß mit beherzten Läufen über die rechte Seite für die ein oder andere Aufregung in der Aubstädter Hintermannschaft. "Anfangs hat unser Pressing gepasst", fand Zehe. Allein: An Torchancen sprang kaum etwas heraus. Ein Schuss Zehes samt Nachschuss von Manuel Leicht (10.) und eine Eingabe von Maximilian Zang, die in der Mitte an Freund und Feind vorbeisauste (35.), war die ganze Ausbeute.

Aubstadt hatte seinerseits einen gefährlichen Kopfball von Daniel Werner (9.) zu bieten. Vor allem aber schafften es die Roten, den Großbardorfer Offensivdrang zum Erlahmen zu bringen. "Uns ist es nicht gelungen, das Tempo hochzuhalten. Aubstadt war körperlich sehr präsent", sagte Schönhöfer. Der Aufreger aus Sicht des Gastes war allerdings ein Wischer von Zang ins Gesicht von Daniel Leicht früh im Spiel, den der Schiedsrichter mit einer Ermahnung für den Rechtsverteidiger der Grabfeld-Gallier durchgehen ließ. Sehr zur Unbill von Francic, der sich eine härtere Bestrafung hätte vorstellen können.

Die Großbardorfer Versuche, nach dem Wechsel wieder die Kontrolle über das Geschehen zu übernehmen, scheiterten. Stattdessen wuchs mit jeder Minute des ausgeglichenen Spiels der Mut der Aubstädter. Und dann war sie da, die Gelegenheit zur Führung für den Außenseiter: Julian Grell setzte Daniel Leicht in Szene, doch der scheiterte an Julian Schneider (63.). "Wenn wir da das 1:0 schießen, läuft das Spiel anders", blieb Francic nur der Konjunktiv. Sechs Minuten später hatte Alexander Mantlik die Führung für die Gallier auf dem Kopf, platzierte eine Rieß-Eingabe aber neben das Tor.

Schließlich brach die Zeit der Entscheidung an. Sie fiel als Abschlussstück einer Aubstädter Fehlerkette. Manuel Hümmer und der aufgerückte Innenverteidiger Daniel Werner vertändelten auf der linken Seite den Ball, Sascha Bäcker unterband den Konter mit einem taktischen Foul weit in der eigenen Hälfte. Den Freistoß löffelte Dominik Zehe in den Aubstädter Strafraum. Er fand den Kopf von Daniel Werner: ein lupenreines Eigentor. "Frohnlach, Weiden, Ammerthal, Großbardorf", zählte Francic Partien auf, in denen unglückliche Gegentore an den Nerven zehrten.

Geschlagen waren die Aubstädter damit aber noch lange nicht. Sie hätten das Spielfeld auch nicht als Verlierer verlassen müssen. Wenn Julian Grell - alleine und bestens postiert - in der 87. Minute den Ball nicht über das Tor geschlenzt hätte. Trotz der Niederlage wertete Grell den Auftritt seiner Mannschaft im Derby als Schritt nach vorne: "Vielleicht haben wir dieses Spiel gebraucht. Es geht um die Sache, wie wir hier Fußball gespielt haben."

Tor 1:0 Daniel Werner (Eigentor, 73.).

Zuschauer 1120.

Schiedsrichter Schwarzmann (Scheßlitz).

class="artFett">Großbardorf Schneider - Zang, Hölderle, Kirchner, Breunig - Zehe (90. Gabold), Piecha - Rieß (87. Katzenberger), M. Leicht, Stahl (66. Snaschel) - Mantlik.

Aubstadt Mack - Kirsten, Köttler, Werner, Grader - Rützel, Bäcker (75. Eggemann) - Hümmer, D. Leicht (85. Erdenbrecher), Trunk - Grell.