V or wenigen Tagen 30 Jahre jung geworden, überrascht Daniel Hammer zunächst mit der Aussage, diesen runden Geburtstag ganz ruhig mit der Familie gefeiert zu haben. Im größeren Stil wird dafür am Freitag gefeiert. Zu dritt. Und zunächst ohne den Straßen-Bauer bei einer lokalen Firma. Der muss nämlich am frühen Abend Fußball spielen. Das wiederum ist überhaupt keine Überraschung. "Da geht der Fußball natürlich vor."
Als Absteiger aus der Kreisliga habt Ihr nach zwei Spielen in der Kreisklasse Rhön 1 erst einen Punkt auf dem Konto. Und jetzt geht's gegen den TSV Wollbach, der mit zwei Siegen gestartet ist? Warum könnte es dennoch klappen mit dem ersten Saison-Dreier?
Daniel Hammer: Wenn wir unsere vielen kleinen Fehler, vor allem im Defensivbereich abstellen, und zielstrebiger nach vorne spielen, können wir sicher jeden in dieser Klasse schlagen. Tun wir das nicht, können wir auch gegen jede Mannschaft verlieren. Das hat man in den ersten beiden Spielen schon gesehen gegen Gegner, die wohl vorne mitspielen. Mehr als einen Punkt hatten wir einfach nicht verdient, weil wir zu viele einfache Fehler gemacht haben.
Und am Sonntag wartet der Aufsteiger aus Aura, der gegen Mitabsteiger Diebach gepunktet hat. Ein gefährlicher Gegner?
Das ist eine gute, eine junge Mannschaft, die nicht umsonst souverän aufgestiegen ist. Unsere letzten Spiele gegen Aura, damals in deren Abstiegsjahr in der Kreisklasse, waren immer unangenehm. Das erwarte ich wieder.
Wie sind Eure Ziele für diese Saison?
Das Ziel ist sicher, oben mitzuspielen. Aber dafür müssen wir die Ärmel hochkrempeln und mehr geben als die vielleicht 90 Prozent in den ersten beiden Spielen.
Du bist im Verein auch Jugendleiter. Was sind Deine Aufgaben und was willst Du dem Nachwuchs vermitteln?
Das Amt habe ich vor zwei Jahren mit dem Benni Hüfner übernommen und übe es im Moment quasi alleine aus, weil der Benni wohl ein anderes Amt im Verein übernehmen wird. Meine Aufgabe ist die Koordination und Organisation des Spielbetriebs. Mit Lukas Tartler trainiere ich zudem die U17. Das passt, weil die ja immer Sonntagvormittag spielt, die Erste dann am Nachmittag. Für mich ist das Jugendamt wichtig. Und man sieht ja auch den Erfolg mit zwei eigenständigen Mannschaften im Herrenbereich, davon träumen sicher viele. Und wir haben bei den Junioren in unserer SG von der U7 bis U19 in jeder Altersklasse mindestens ein Team. Vermitteln will ich dem Nachwuchs einfach nur den Spaß am Fußball, die sollen alle diesem Hobby treu bleiben. Mittlerweile zieht die Playstation ja oft mehr als der Sportplatz.
Du bist ein waschechter Untererthaler? Was würdest Du vermissen, wenn es Dich doch mal woanders hin verschlägt?
Klar, die Freunde, das Umfeld, den Verein, die Sportheim-Abende würde ich am meisten vermissen. Untererthal ist Heimat. Und das soll sie möglich auch bleiben.
Ein Wort zu Euren Fans. Die sind ja legendär.
Untererthal ist wirklich ein fußballverrücktes Dorf. Das mit den Fans hat sich entwickelt, als wir im Jugendalter der Ersten Mannschaft quasi hinterher gereist sind zu ihren Spielen. Das hat sich alles über die Jahre entwickelt. Gerade bei den Relegationsspielen ist unsere Sektion Stäbruch richtig kreativ.
Stimmt es, dass Du ein großer Fan des FC 05 Schweinfurt und sogar von Energie Cottbus bist? Das musst Du uns genauer erklären.
Das stimmt. Zu Kindheitstagen war ich mit meinem Vater bei einem Spiel des 1. FC Nürnberg gegen Energie Cottbus. Mein Vater ist ja eingefleischter Club-Fan, aber Energie hatte mich damals einfach mehr überzeugt mit Fußballgott Detlef Irrgang oder Trainer Ede Geyer, unter den ich aber nicht hätte trainieren wollen. Den Nürnberg-Schal, den ich damals bekam, wollte ich dann gar nicht mehr. Zu Bundesliga-Zeiten war ich bei fast allen Energie-Spielen auswärts dabei. Der Saisonstart jetzt in der 3. Liga war natürlich überragend. Und mit Pele Wollitz ist da wieder ein Trainer, mit dem man sich identifizieren kann. Wenn wir nicht selber spielen würden, wäre ich am Sonntag natürlich gerne in Würzburg beim Spiel gegen die Kickers.
Und der FC 05?
Das ist der Herzensverein hier aus der Region. Mit unserer Untererthal-Fahne, die wir im Willy-Sachs-Stadion, aber auch auswärts dabei haben. Das übrigens seit Landesliga-Zeiten. Das macht einfach Spaß, mit Kumpels zu diesem Traditionsverein zu gehen.
Prinzipiell scheinst Du ein Herz auch für den Amateurfußball zu haben.
Den Amateurfußball finde ich einfach interessanter als Profifußball. Vom Bundesliga-Fußball habe ich Abstand genommen, der sich immer mehr von der Basis entfernt durch Vermarktung und weiß der Teufel was. Mittlerweile muss man ja schon froh sein, eine normale Bratwurst zu bekommen. Gerne bin ich auch im Osten unterwegs, das ist alles kultiger mit vielen älteren Stadien. Das gefällt mir besser als der moderne Fußball.
Dann kam uns noch zu Ohren, Du wärst auch oft im Ausland unterwegs. Erzähl mal.
Es gibt sicher Leute, die das intensiver betreiben. Aber wenn man im Ausland ist, nimmt man schon den ein oder anderen Sportplatz mit, das passiert meistens sehr spontan. Letzte Woche war ich erst mit ein paar Kumpels in Litauen bei der Championsleague-Quali beim Spiel Suduva Mariampol gegen Roter Stern Belgrad. Mit dem Bus waren wir etwa 14 Stunden unterwegs, haben natürlich auch Sightseeing gemacht. Wieder ein neues Land, wieder eine neue Kultur und neue Leute. Außerdem muss man sagen, dass in Osteuropa prinzipiell die Küche gut ist, auch auf dem Balkan wird gut gekocht. Insgesamt habe ich zwischen 25 und 30 Länderpunkte, und jeder Trip war und ist was Besonderes.
Wenn Du am Wochenende Zeit hast, für welches Spiel für welche Mannschaft würdest Du Dich interessieren?
Wenn ich Zeit hätte, wäre ich am Samstag mit dem FC 05 beim FC Augsburg II. Ansonsten habe ich eben wenig Zeit oder bin dann eben beim FC 05 oder weiter weg unterwegs.
Was hat es mit dem Ort auf sich, den Du fürs Foto vorgeschlagen hast?
Da habe ich einfach unser Sportgelände vorgeschlagen, wo ich ja normal mindestens viermal in der Woche bin zum Training oder Spiel. Oder auch zu einer Sitzung. Hier ist der Verein, mit dem ich mich identifiziere und mit dem ich etwas erreichen will.
Position Daniel Hammer ist Torwart. Und das seit der F-Jugend. "Damals musste bei uns immer der Größte ins Tor. Das war ich und so bin ich im Tor hängengeblieben. Was anderes habe ich auch nie gespielt, ein bisschen ein Talent für diese Position war vorhanden und es macht schließlich auch Spaß", sagt der 30-Jährige.
Stationen Vereinstreue genießt für Daniel Hammer einen hohen Stellenwert. Ausschließlich das Trikot der Viktoria wurde im sportlichen Wettbewerb getragen. Und im Juniorenbereich das der Spielgemeinschaft mit Obererthal.
Sportliche Erfolge Den Aufstieg in die Kreisliga nennt Daniel Hammer als seinen bislang größten sportlichen Erfolg. Und nennt im selben Atemzug den Klassenerhalt ein Jahr später, "was fast eine noch größere Leistung war, die wir uns selber nicht so recht zugetraut hätten. Und die Konkurrenz wohl ebenfalls nicht. Das alles mit unserem altmodischen Fußball und einer Truppe, die in unserem 950-Einwohner-Dorf fast ausschließlich aus Untererthalern besteht." Den Durchmarsch von der A-Klasse in die Kreisliga hatte Bruder Michael, der damalige Spielertrainer launig mit den Worten kommentiert: "Da haben wir uns was eingebrockt."
Der schönste Moment Da bleibt Daniel Hammer beim Aufstieg in die Kreisliga. "Das alles waren neue Erfahrungen, auch mal andere Sportplätze."
Als Absteiger aus der Kreisliga habt Ihr nach zwei Spielen in der Kreisklasse Rhön 1 erst einen Punkt auf dem Konto. Und jetzt geht's gegen den TSV Wollbach, der mit zwei Siegen gestartet ist? Warum könnte es dennoch klappen mit dem ersten Saison-Dreier?
Daniel Hammer: Wenn wir unsere vielen kleinen Fehler, vor allem im Defensivbereich abstellen, und zielstrebiger nach vorne spielen, können wir sicher jeden in dieser Klasse schlagen. Tun wir das nicht, können wir auch gegen jede Mannschaft verlieren. Das hat man in den ersten beiden Spielen schon gesehen gegen Gegner, die wohl vorne mitspielen. Mehr als einen Punkt hatten wir einfach nicht verdient, weil wir zu viele einfache Fehler gemacht haben.
Und am Sonntag wartet der Aufsteiger aus Aura, der gegen Mitabsteiger Diebach gepunktet hat. Ein gefährlicher Gegner?
Das ist eine gute, eine junge Mannschaft, die nicht umsonst souverän aufgestiegen ist. Unsere letzten Spiele gegen Aura, damals in deren Abstiegsjahr in der Kreisklasse, waren immer unangenehm. Das erwarte ich wieder.
Wie sind Eure Ziele für diese Saison?
Das Ziel ist sicher, oben mitzuspielen. Aber dafür müssen wir die Ärmel hochkrempeln und mehr geben als die vielleicht 90 Prozent in den ersten beiden Spielen.
Du bist im Verein auch Jugendleiter. Was sind Deine Aufgaben und was willst Du dem Nachwuchs vermitteln?
Das Amt habe ich vor zwei Jahren mit dem Benni Hüfner übernommen und übe es im Moment quasi alleine aus, weil der Benni wohl ein anderes Amt im Verein übernehmen wird. Meine Aufgabe ist die Koordination und Organisation des Spielbetriebs. Mit Lukas Tartler trainiere ich zudem die U17. Das passt, weil die ja immer Sonntagvormittag spielt, die Erste dann am Nachmittag. Für mich ist das Jugendamt wichtig. Und man sieht ja auch den Erfolg mit zwei eigenständigen Mannschaften im Herrenbereich, davon träumen sicher viele. Und wir haben bei den Junioren in unserer SG von der U7 bis U19 in jeder Altersklasse mindestens ein Team. Vermitteln will ich dem Nachwuchs einfach nur den Spaß am Fußball, die sollen alle diesem Hobby treu bleiben. Mittlerweile zieht die Playstation ja oft mehr als der Sportplatz.
Du bist ein waschechter Untererthaler? Was würdest Du vermissen, wenn es Dich doch mal woanders hin verschlägt?
Klar, die Freunde, das Umfeld, den Verein, die Sportheim-Abende würde ich am meisten vermissen. Untererthal ist Heimat. Und das soll sie möglich auch bleiben.
Ein Wort zu Euren Fans. Die sind ja legendär.
Untererthal ist wirklich ein fußballverrücktes Dorf. Das mit den Fans hat sich entwickelt, als wir im Jugendalter der Ersten Mannschaft quasi hinterher gereist sind zu ihren Spielen. Das hat sich alles über die Jahre entwickelt. Gerade bei den Relegationsspielen ist unsere Sektion Stäbruch richtig kreativ.
Stimmt es, dass Du ein großer Fan des FC 05 Schweinfurt und sogar von Energie Cottbus bist? Das musst Du uns genauer erklären.
Das stimmt. Zu Kindheitstagen war ich mit meinem Vater bei einem Spiel des 1. FC Nürnberg gegen Energie Cottbus. Mein Vater ist ja eingefleischter Club-Fan, aber Energie hatte mich damals einfach mehr überzeugt mit Fußballgott Detlef Irrgang oder Trainer Ede Geyer, unter den ich aber nicht hätte trainieren wollen. Den Nürnberg-Schal, den ich damals bekam, wollte ich dann gar nicht mehr. Zu Bundesliga-Zeiten war ich bei fast allen Energie-Spielen auswärts dabei. Der Saisonstart jetzt in der 3. Liga war natürlich überragend. Und mit Pele Wollitz ist da wieder ein Trainer, mit dem man sich identifizieren kann. Wenn wir nicht selber spielen würden, wäre ich am Sonntag natürlich gerne in Würzburg beim Spiel gegen die Kickers.
Und der FC 05?
Das ist der Herzensverein hier aus der Region. Mit unserer Untererthal-Fahne, die wir im Willy-Sachs-Stadion, aber auch auswärts dabei haben. Das übrigens seit Landesliga-Zeiten. Das macht einfach Spaß, mit Kumpels zu diesem Traditionsverein zu gehen.
Prinzipiell scheinst Du ein Herz auch für den Amateurfußball zu haben.
Den Amateurfußball finde ich einfach interessanter als Profifußball. Vom Bundesliga-Fußball habe ich Abstand genommen, der sich immer mehr von der Basis entfernt durch Vermarktung und weiß der Teufel was. Mittlerweile muss man ja schon froh sein, eine normale Bratwurst zu bekommen. Gerne bin ich auch im Osten unterwegs, das ist alles kultiger mit vielen älteren Stadien. Das gefällt mir besser als der moderne Fußball.
Dann kam uns noch zu Ohren, Du wärst auch oft im Ausland unterwegs. Erzähl mal.
Es gibt sicher Leute, die das intensiver betreiben. Aber wenn man im Ausland ist, nimmt man schon den ein oder anderen Sportplatz mit, das passiert meistens sehr spontan. Letzte Woche war ich erst mit ein paar Kumpels in Litauen bei der Championsleague-Quali beim Spiel Suduva Mariampol gegen Roter Stern Belgrad. Mit dem Bus waren wir etwa 14 Stunden unterwegs, haben natürlich auch Sightseeing gemacht. Wieder ein neues Land, wieder eine neue Kultur und neue Leute. Außerdem muss man sagen, dass in Osteuropa prinzipiell die Küche gut ist, auch auf dem Balkan wird gut gekocht. Insgesamt habe ich zwischen 25 und 30 Länderpunkte, und jeder Trip war und ist was Besonderes.
Wenn Du am Wochenende Zeit hast, für welches Spiel für welche Mannschaft würdest Du Dich interessieren?
Wenn ich Zeit hätte, wäre ich am Samstag mit dem FC 05 beim FC Augsburg II. Ansonsten habe ich eben wenig Zeit oder bin dann eben beim FC 05 oder weiter weg unterwegs.
Was hat es mit dem Ort auf sich, den Du fürs Foto vorgeschlagen hast?
Da habe ich einfach unser Sportgelände vorgeschlagen, wo ich ja normal mindestens viermal in der Woche bin zum Training oder Spiel. Oder auch zu einer Sitzung. Hier ist der Verein, mit dem ich mich identifiziere und mit dem ich etwas erreichen will.
Position Daniel Hammer ist Torwart. Und das seit der F-Jugend. "Damals musste bei uns immer der Größte ins Tor. Das war ich und so bin ich im Tor hängengeblieben. Was anderes habe ich auch nie gespielt, ein bisschen ein Talent für diese Position war vorhanden und es macht schließlich auch Spaß", sagt der 30-Jährige.
Stationen Vereinstreue genießt für Daniel Hammer einen hohen Stellenwert. Ausschließlich das Trikot der Viktoria wurde im sportlichen Wettbewerb getragen. Und im Juniorenbereich das der Spielgemeinschaft mit Obererthal.
Sportliche Erfolge Den Aufstieg in die Kreisliga nennt Daniel Hammer als seinen bislang größten sportlichen Erfolg. Und nennt im selben Atemzug den Klassenerhalt ein Jahr später, "was fast eine noch größere Leistung war, die wir uns selber nicht so recht zugetraut hätten. Und die Konkurrenz wohl ebenfalls nicht. Das alles mit unserem altmodischen Fußball und einer Truppe, die in unserem 950-Einwohner-Dorf fast ausschließlich aus Untererthalern besteht." Den Durchmarsch von der A-Klasse in die Kreisliga hatte Bruder Michael, der damalige Spielertrainer launig mit den Worten kommentiert: "Da haben wir uns was eingebrockt."
Der schönste Moment Da bleibt Daniel Hammer beim Aufstieg in die Kreisliga. "Das alles waren neue Erfahrungen, auch mal andere Sportplätze."