Mit einem stimmungsvollem Nachmittag wurde den zahlreichen Gästen im Max-Littmann-Saal die Vielfalt der fränkischen Weihnacht dargeboten. Ein Ohren- und Augenschmaus wurde von Gabriela Kanz zusammengestellt, denn neben weihnachtlichen Gesangs- und Musikstücken präsentierten sich die Ensembles in farbenfrohen Trachten. Ergänzt wurden die Darbietungen durch passende Gedichte, humorvolle Geschichten und nachdenkliche Texte.

Adventsgefühl durch tolle Dekoration

Weihnachtsbäume , Christbaumkugeln, Strohsterne an den Bäumen und Lichtersterne an der Holzvertäfelung – adventlich dekoriert präsentierte sich die Bühne des Max-Littmann-Saals. In diese stimmungsvolle Atmosphäre hinein waren die Ensembles platziert, die das fränkische Weihnachtsbrauchtum lebendig werden ließen. Fünf Ensembles mit insgesamt 18 Musikanten und Musikantinnen hatte Gabriela Kanz für die Veranstaltung gewinnen können und mit ihnen zusammen ein Programm zusammengestellt, das „die stille Zeit“ widerspiegelte.

Den gesanglichen Teil übernahmen die „Hoibüche Muisig“, unter anderem mit der musikalischen Aufforderung, „Halt a bisser´l still – denk a bisserl nach“ oder dem alpenländisch anmutenden Stück „S´ Bacherl“ und dem hoffnungsvollen „E groß´ Wunner is geschehen“. Auch die „Vasbühler Krammetsvögel“ entpuppten sich als besondere „Wacholderdrosseln“ (Krammetsvögel), die das aufmerksam lauschende Publikum mit „Winterzeit, schönste Zeit“ oder „Es wird ein Stern aufgehen“ oder „Goldenes Blatt vom Himmelsbaum“ begeisterten.

Harfe und Zither

Harfe, Zither und Gitarre waren die Instrumente der Saitenmusik Parent-Rhau-Rottmann und auf diesen entführten die drei Musikanten die Besucher an ein flackerndes Kaminfeuer oder in schneebedeckten Winterlandschaften – ihre Stücke hierzu waren „Weihnachtsmenuett“ oder „Ihr Hirten steht nur alle auf“ oder „Abendfrieden“. Die fünf „Premicher Blechbläser“ sorgten mit Tuba und Trompete für weitere Akzente bei diesem stimmungsvollen Nachmittag, der im wahrsten Sinn des Wortes aus dem Alltag entführte. „Dem Himmel sei Dank“ oder „Aus dem Herzen“ oder „Für´s Kindl“ waren dabei die musikalischen Wegebegleiter.

Sechs Meter langes Instrument

Das „Alphorntrio Holzklang“ komplettierte die Ensembles, auch wenn die drei Musikanten bereits als Blechbläser auf der Bühne waren. Mit „Morgennebel“ oder „Abendsegen“ oder „Was gibt’s Schöneres“ zeigten sie ihre Kunst auf dem sechs Meter langen Instrument, das nicht nur eine besondere Technik erfordert, sondern auch besondere Klangwelten eröffnet.

Insgesamt 25 Gesangs- und Musikstücke präsentierten die Akteure auf der Bühne des Max-Littmann-Saals – alle miteinander verbunden durch die weihnachtliche Botschaft. Und trotzdem ragte ein Stück heraus: „Die Hirten sind vom Feld erwacht“ nach der Melodie „Hallelujah“ von Leonard Cohen – gespielt und gesungen von der „Hoibüche Muisig“.

Begleitet von Gedichten und Geschichten

Was wäre eine „Fränkische Weihnacht“ ohne Gedichte, ohne Geschichten oder nachdenkliche Worte. Gabriela Kanz ist es wieder gelungen, die Feinheiten der fränkischen Sprache hierfür zu nutzen. Mal ging es um den Nikolaus, den man als Kind gefürchtet habe, und man sich umso mehr auf Christkind freute, mal ging es um Zeit, die das Schönste ist, was man schenken kann, mal ging es um den Heiligabend, an dem die ganze Rennerei zu Ende geht, und mal ging es um die vielen blinkenden Lichter an jeder Ecke, jedoch „nur das Licht der Kerzen schenkt Freude und ein stilles Glück“.