Die Anfänge des Betreuten Wohnens in St. Michael hat Altbürgermeister Eugen Albert Ende der 1990er Jahre als Vorsitzender der Juliusspital-Stiftung miterlebt. Bis heute ist er dem Juliusspital eng verbunden. In einem Gespräch erinnert er sich an die Anfänge.
Die damalige Heimleiterin Karola Back hatte in einer Stiftungssitzung die Idee für ein Betreutes Wohnen im Juliusspital vorgestellt. Zeitgleich suchten die Augustiner nach Lösungen für die Klostergebäude, weil immer weniger Patres in St. Michael lebten. Der Gedanke des Betreuten Wohnens im Klostertrakt, in dem auch die Augustiner mitleben können, fand Gefallen bei der Provinzleitung des Ordens und bei der Stiftung. Weniger jedoch konnten sich nach Angaben Eugen Alberts die alten Mönche, die im Konvent in Klausur lebten, dieses vorstellen. Es habe Widerstand gegeben, weiß Eugen Albert auch aus Gesprächen mit dem damaligen Provinzial P. Eric Englert. Der Stiftungsrat habe anfänglich aber ebenso Bedenken gehabt, erinnert sich Albert. Doch er vertraute auf das Urteil von Karola Back, die überzeugt war, dass das Projekt gelingt.
1999 war der Vertrag unter Dach und Fach. Seit 2002 gibt es das Betreute Wohnen, in dem Augustiner wie weltliche Bewohner Wohnungstür an Wohnungstür leben. Die anfänglichen Bedenken der betagten Augustiner von St. Michael hätten sich schnell zerstreut, so Albert. Sie hätten sich bald sehr wohl gefühlt. Dass das bis heute so geblieben ist, zeigte ihm auch die Einweihungsfeier. Einen Wunsch hat Albert trotzdem: Beim Neubau sollte eine Tafel angebracht werden, die an die frühere Klosterbrauerei erinnert. Sonst gehe solches Wissen verloren, meint Eugen Albert.