Überall kennt man ihn nur als "Teddy" Katzenberger. Seinen Taufnamen verrät er nicht. "Den habe ich vergessen", sagt er schelmisch. Eugen Albert konnte den Inhaber des Schreibwarengeschäftes und Buchladens "Tintenfässchen" für das Erzählcafé im Juliusspital gewinnen. Unter dem Motto "vom Buchdrucker zum Buchhändler" erzählte er aus seinem Leben, das weit über die Grenzen von Münnerstadt hinausführte. Für viele seiner Zuhörer waren seine Schilderungen auch ein Rückblick in die eigene Kindheit und Jugend, denn sie wurden an Namen und Orte von früher erinnert.
Ein Blick ins Telefonbuch zeigt, dass der Name Katzenberger über Münnerstadt und Umgebung weit verbreitet ist. Teddy Katzenberger erblickte jedoch im Jahr 1954 in Frankfurt am Main das Licht der Welt. Sein Großvater war Landwirt in der damals noch selbstständigen Gemeinde Burghausen. Sein
Vater lernte in der Druckerei Uhlein in Münnerstadt, die den älteren Zuhörern durchaus noch geläufig war, drei Jahre lang den Beruf des Schriftsetzers. Danach machte er sich in Bad Kissingen zusammen mit einem Partner selbstständig. Nach Unstimmigkeiten mit dem Partner gab er die Druckerei wieder auf und wollte über Frankfurt und Hamburg nach Amerika auswandern: "Bei der Übernachtung im Hotel in Frankfurt war er an einem Zimmermädchen hängengeblieben, und ich war neun Monate später das Resultat. Also Amerika ade", erzählte er schmunzelnd. Vater Katzenberger hatte jetzt eine Familie zu versorgen und arbeitete als Schriftsetzer bei der Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" und seine Mutter weiterhin im Hotel.
"Aber der Urtrieb der Freiheit beziehungsweise Selbstständigkeit war immer noch vorhanden", charakterisierte Teddy Katzenberger seinen Vater. Gesagt, getan, er machte sich wieder mit einer Druckerei selbstständig, diesmal in Bad Homburg. Die Druckerei und die Wohnung waren zusammen in einem vierstöckigen Gebäude untergebracht, doch später zog die Familie in den Vorort Dornholzhausen um. Ab Ostern 1960 besuchte er die Volksschule in Bad Homburg. In Hessen begannen die Schuljahre, wie in manchen anderen Bundesländern auch, damals noch nach Ostern. Das brachte beim Wechsel in ein anderes Bundesland, zum Beispiel nach Bayern, Probleme.
"Nach der Schule habe ich im Betrieb meine Hausaufgaben gemacht", erzählte Teddy Katzenberger. Nicht nur das, er stand früh schon am Setzkasten, und an der Druckmaschine bekam einen guten Eindruck über die Arbeit in einer kleinen Druckerei. In den 1960er Jahren zog es den Vater zurück ins heimatliche Burghausen. Dort konnte er für ungefähr 50 Pfennig pro Quadratmeter am Oppelshügel eine größere Fläche erwerben. Sehr viel wurde in Eigenregie gemacht. 1965 zog die Familie dann "sehr abenteuerlich mit offenem Lkw in die bayerische Provinz", und im neu erbauten Haus wurde auch die Druckerei eröffnet.
Teddy Katzenberger, damals elf Jahre alt, wurde in Burghausen eingeschult, mit den schon erwähnten Problemen wegen des unterschiedlichen Schuljahresbeginns. Die Schüler hackten damals noch Holz für den Winter, erinnert er sich. Sologesang wurde benotet. Er trug "alle meine Entchen" vor - die Mitschüler brüllten vor Lachen.
"Wir hatten in der Stadt mit Kirche nichts am Hut", sagte er, doch die Oma machte ihm klar " Teddy du musst nei di Kirch', du kriast später ma ke Fraa!" Doch er lernte 1977 seine Marion kennen, 1978 kamen Sohn René und fünf Jahre später Ronny.
Nach Beendigung der neunten Schulklasse mit dem "Quali" begann er eine Schriftsetzer-Lehre in der Bad Kissinger Druckerei Kourist. "Die bekamen einen fertig ausgebildeten Lehrling", sagt Katzenberger, und deshalb wurde er auch entsprechend eingesetzt. Nach der Bundeswehrzeit kehrte er zurück in den elterlichen Betrieb und arbeitete zwischendurch auch in anderen Druckereien, um seinen Horizont zu erweitern. 1983 war er in der Justizvollzugsanstalt Straubing. Er musste aber dort keine Strafe absitzen, sondern nur seine Meisterprüfung ablegen - denn die Handwerkskammer
Oberpfalz unterhielt hier eine Druckerei.
Der Wandel vom Buchdrucker zum Buchhändler vollzog sich schleichend. Wegen eines Generations-Konfliktes wurde der elterliche Betrieb aufgegeben. Schon 1984 wurde das erste "Tintenfässchen" in Münnerstadt auf 54 Quadratmeter eröffnet. Eine Druckerei, Bücher und Schreibwaren gehören ja oft zusammen. 1988 startete Teddy Katzenberger sein Creativ-Studio. Er
gestaltet noch immer Drucksachen oder Festschriften, um nur einige Beispiele zu nennen. Die ganze Arbeit läuft natürlich heute nur noch per Computer am Bildschirm. 1994 wurde im damaligen Röther-Laden das heutige Tintenfässchen eröffnet, die Postagentur kam 2002 dazu. Ein weiteres
Tintenfässchen wurde in Bad Königshofen eröffnet. Er hat noch immer Stammkunden für sein Creativ-Studio und nun mehr Zeit für die digitale Fotografie, die in viel beschäftigt. Ansichtskarten zum Beispiel produziert er selbst.
Nachwuchs stoppt Auswanderung
Ein Blick ins Telefonbuch zeigt, dass der Name Katzenberger über Münnerstadt und Umgebung weit verbreitet ist. Teddy Katzenberger erblickte jedoch im Jahr 1954 in Frankfurt am Main das Licht der Welt. Sein Großvater war Landwirt in der damals noch selbstständigen Gemeinde Burghausen. Sein Vater lernte in der Druckerei Uhlein in Münnerstadt, die den älteren Zuhörern durchaus noch geläufig war, drei Jahre lang den Beruf des Schriftsetzers. Danach machte er sich in Bad Kissingen zusammen mit einem Partner selbstständig. Nach Unstimmigkeiten mit dem Partner gab er die Druckerei wieder auf und wollte über Frankfurt und Hamburg nach Amerika auswandern: "Bei der Übernachtung im Hotel in Frankfurt war er an einem Zimmermädchen hängengeblieben, und ich war neun Monate später das Resultat. Also Amerika ade", erzählte er schmunzelnd. Vater Katzenberger hatte jetzt eine Familie zu versorgen und arbeitete als Schriftsetzer bei der Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" und seine Mutter weiterhin im Hotel.
"Aber der Urtrieb der Freiheit beziehungsweise Selbstständigkeit war immer noch vorhanden", charakterisierte Teddy Katzenberger seinen Vater. Gesagt, getan, er machte sich wieder mit einer Druckerei selbstständig, diesmal in Bad Homburg. Die Druckerei und die Wohnung waren zusammen in einem vierstöckigen Gebäude untergebracht, doch später zog die Familie in den Vorort Dornholzhausen um. Ab Ostern 1960 besuchte er die Volksschule in Bad Homburg. In Hessen begannen die Schuljahre, wie in manchen anderen Bundesländern auch, damals noch nach Ostern. Das brachte beim Wechsel in ein anderes Bundesland, zum Beispiel nach Bayern, Probleme.
Früh am Setzkasten
"Nach der Schule habe ich im Betrieb meine Hausaufgaben gemacht", erzählte Teddy Katzenberger. Nicht nur das, er stand früh schon am Setzkasten, und an der Druckmaschine bekam einen guten Eindruck über die Arbeit in einer kleinen Druckerei. In den 1960er Jahren zog es den Vater zurück ins heimatliche Burghausen. Dort konnte er für ungefähr 50 Pfennig pro Quadratmeter am Oppelshügel eine größere Fläche erwerben. Sehr viel wurde in Eigenregie gemacht. 1965 zog die Familie dann "sehr abenteuerlich mit offenem Lkw in die bayerische Provinz", und im neu erbauten Haus wurde auch die Druckerei eröffnet.Teddy Katzenberger, damals elf Jahre alt, wurde in Burghausen eingeschult, mit den schon erwähnten Problemen wegen des unterschiedlichen Schuljahresbeginns. Die Schüler hackten damals noch Holz für den Winter, erinnert er sich. Sologesang wurde benotet. Er trug "alle meine Entchen" vor - die Mitschüler brüllten vor Lachen.
"Wir hatten in der Stadt mit Kirche nichts am Hut", sagte er, doch die Oma machte ihm klar " Teddy du musst nei di Kirch', du kriast später ma ke Fraa!" Doch er lernte 1977 seine Marion kennen, 1978 kamen Sohn René und fünf Jahre später Ronny.
Zur Prüfung in die Justizvollzugsanstalt
Nach Beendigung der neunten Schulklasse mit dem "Quali" begann er eine Schriftsetzer-Lehre in der Bad Kissinger Druckerei Kourist. "Die bekamen einen fertig ausgebildeten Lehrling", sagt Katzenberger, und deshalb wurde er auch entsprechend eingesetzt. Nach der Bundeswehrzeit kehrte er zurück in den elterlichen Betrieb und arbeitete zwischendurch auch in anderen Druckereien, um seinen Horizont zu erweitern. 1983 war er in der Justizvollzugsanstalt Straubing. Er musste aber dort keine Strafe absitzen, sondern nur seine Meisterprüfung ablegen - denn die Handwerkskammer Oberpfalz unterhielt hier eine Druckerei.
Der Wandel vom Buchdrucker zum Buchhändler vollzog sich schleichend. Wegen eines Generations-Konfliktes wurde der elterliche Betrieb aufgegeben. Schon 1984 wurde das erste "Tintenfässchen" in Münnerstadt auf 54 Quadratmeter eröffnet. Eine Druckerei, Bücher und Schreibwaren gehören ja oft zusammen. 1988 startete Teddy Katzenberger sein Creativ-Studio. Er
gestaltet noch immer Drucksachen oder Festschriften, um nur einige Beispiele zu nennen. Die ganze Arbeit läuft natürlich heute nur noch per Computer am Bildschirm. 1994 wurde im damaligen Röther-Laden das heutige Tintenfässchen eröffnet, die Postagentur kam 2002 dazu. Ein weiteres
Tintenfässchen wurde in Bad Königshofen eröffnet. Er hat noch immer Stammkunden für sein Creativ-Studio und nun mehr Zeit für die digitale Fotografie, die in viel beschäftigt. Ansichtskarten zum Beispiel produziert er selbst.