Die Biber sind integriert im Stadtteil Kleinwenkheim als Mitglieder in der Feuerwehr, der Musikkapelle und sogar im Siebener-Rat. Bei der nächsten Bürgermeisterwahl 2020 wird einer als Stadtoberhaupt
kandidieren - die erste Faschingssitzung der Klennewehmer Bischöff war wie zu erwarten voller gelungener Gags und Überraschungen.

Sitzungspräsident Helmut Schlembach konnte 90 Gäste im Vereinsheim des Stadtteils begrüßen. Er nahm als einziger die Kommunalpolitik aufs Korn und bemerkte in Richtung Stadtrat und Bürgermeister "Fairness und Anstand fehlt - dafür haben wir die Leute nicht gewählt - reißt euch zusammen." Dafür gab es viel Beifall.


Beeindruckende Leistungen als Tanzmariechen zeigten zum Einstand Lilli Leber und Julia Stanzel und etwas später Sophia Ehrhardt Miriam Gessner. Alle vier wurden von Andrea Müller trainiert. Sie bekamen, wie alle anderen Mitwirkenden auch, als Honorar den Faschingsorden 2018 mit der Kirche des Stadtteils und dazu viel Applaus. Timi Tokaiquali hat wirklich absolut keine Ahnung von Fußball. Was dabei herauskommt, wenn ein Experte wie David Borst es ihm erklären will, wurde in der Nummer "Fußballfan und Antifußballversteher" deutlich. "Geschossen wird da. Das ist doch viel zu gefährlich!" oder "wieso werden hier die Pässe kontrolliert?" bemerkte der Fußball-Banause.


Bei den Gessners liegt der Karneval im Blut

In der Familie Gessner liegt der Karneval offenbar im Blut. Der junge Maurice präsentierte sich als Erstklässler, der nicht auf den Mund gefallen ist. Dreimal in wenigen Wochen kam er zu spät in die Schule und entschuldigte sich "meine Mutter hat entbunden." Als es dem Rektor zu viel wurde, bekam er zu hören "meine Mutter ist doch Hebamme." Sein Vater Marco Gessner, der nebenbei auch noch Kommandant der Kleinwenkheimer Feuerwehr ist und seit fast 20 Jahren im Stadtteil und auch in anderen Orten auftritt, kam als Musiker "Ronny von den Kessel Fleischfreunden Hassberge."
Als er Groß- mit Kleinwenkheim verwechselte, war ihm der Unmut der Zuhörer sicher.

Die Kindertanzgruppe "Mensch-ärgere-dich-nicht" mit Mia Reuß, Leonie Gessner, Lukas Weipert, Max Castillo, Emily Castillo, Amelie Halbig, Sarah Stanzel, Sophia Guhling und Lena Bieberich begeisterte mit ihren Ballett-Vorführungen die Zuschauer. Trainiert wurden sie von Daniela Reuß, Cindy Dellweiler und Andrea Müller. Bianca Borges und Christa Wohlfart als "zwei in den Wechseljahren" tauschten Erfahrungen über ihre Ehemänner aus: "Entweder er schnarcht oder er spielt Verreckerles" (er hat Atemaussetzer).


Perfekte Pantomimen

Die jungen Damen Miriam Gesser, Siphia Erhart, Jessica Schlembach,Schlembach, Julia Stanzel und Nelli Ziegler als "Candy-Shop" begeisterten mit ihrer Balletteinlage. Ihre Trainerin ist Bianca Borst. Die
wirklich netten Kostüme haben Christa Wohlfart und Nicole Ehrhart geschneidert. Ganz ohne Worte kamen Anna Schlembach, Christa Wohlfart, Maria Leber, Andreas Schlembach, Nico Reuß, Alexander Wohlfart und Marco Ehrhart in ihrer Nummer "im Kino" aus. Als Kinobesucher, die zusammen in einer Reihe saßen, zeigten sie sich als perfekte Pantomimen. Die "zwei
Straßenarbeiter" Bianca Borst und Marco Erhart wussten viel Klatsch und Tratsch aus dem Dorf zu erzählen, zum Beispiel dass der Sitzungspräsident zwei Eintrittskarten für die Faschingseröffnung verlost hat, obwohl der Eintritt frei war.


Frisches Biberfleisch im Hofladen

Die beste unter all den durchweg guten Nummern war "die aktuelle Kamera: der und die Biber." Anja Hesselbach als Nachrichtensprecherin präsidierte einige Münnerstädter, die sich über die Biber sehr freuen. Bürgermeister Helmut Blank (gespielt von Helmut Brust) zum Beispiel meinte "als Bürgermeister freue ich mich über jeden neuen Wähler", und dass nun seine Person und das Hallenbad hinter den Bibern zurücktreten. Man brauche nun einen Biber-Arbeitskreis und Integrations-Ausschüsse. Dort könnten die bei Kultourismus gekündigten Mitarbeiter wieder bei der Stadt arbeiten. Bei Theo Vorndran können die Tierchen zur Aktenvernichtung eingesetzt werden
und im Hofladen gibt es frisches Biberfleisch. Diese Nummer, wie schon gesagt die beste, war auch technisch sehr anspruchsvoll, denn sie wurde mit vielen Videoaufnahmen und Fotomontagen von Maurice Hesselbach untermalt.

Mitwirkende waren neben den schon genannten Susanne Glückert, Konrad Bader, Mario Denner und Thomas Hesselbach. Überzeugend als "Cowgirls und Cowboys" waren auch Julia Strenge, Franziska Glückert, Jenny Weipert, Anna Schlembach, Bianca Borst und Lina Bader, die die Zuschauer in den wilden Westen entführten. Das Männerballett "vier Diven" mit Manuel Demel (Marilyn Monroe), Alexander Wohlfart (Marlene Dietrich), Andy Schlembach (Hildegard Knef) und Andreas Göbel (als Margot Werner) bildete danach den Schlusspunkt eines langen und unterhaltsamen Abends.


Ehrungen

Der Musikverein Kleinwenkheim in kleiner Faschingsband-Besetzung sorgte den ganzen Abend über für Stimmung. Zwei Mitglieder zeichnete der Sitzungspräsident mit Orden des Fasnachtsverbandes Franken aus. Martin Fiedler ist seit vielen Jahren der Kopf der Band. Er bekam den Sessionsorden des Verbandes. Felix Gießner ist Berufsmusiker bei der Bundeswehr und kommt extra aus 600 Kilometer Entfernung zu den Auftritten in sein Heimatdorf zurück. Für ihn gab es die Ehrennadel in Silber.


Termine

Samstag, 27. Januar, 19 Uhr: 2. Faschingssitzung; Sonntag, 4. Februar, 14 Uhr: Kinder-Fasching; Sonntag 11. Februar, 13.30 Uhr: Fastnachtsshow bei der Firma Vorndran; Montag, 12. Februar, 11 Uhr: Rosenmontag mit Mittagessen. Bis auf die Fasnachtsshow finden alles
Veranstaltungen im Vereinsheim statt.