Der 18.08.2018 war in manchen Städten und Gemeinden ein besonderes Datum für Hochzeiten. "Warum soll das nicht auch für Klassentreffen gelten?", dachte sich Eugen Schmitt aus dem Stadtteil Großwenkheim und trommelte seine noch lebenden Schulkameradinnen und Schulkameraden des Jahrgangs 1938 zusammen. Alle sind um die 80 Jahre alt. Fünf Männer sind bereits gestorben, so Eugen Schmitt. 21 Frauen und Männer meldeten sich zu dem Treffen an, das im Klostergasthof Maria Bildhausen stattfand.

Fotos und Rätsel

Wie immer gab es viel zu erzählen, denn manche der Teilnehmer hatten sich schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Auch die Kindergarten- und Schulzeit wurde in den Erzählungen wieder lebendig. Die Teilnehmer erinnerten sich noch daran, dass vor 75 Jahren im Kindergarten des Stadtteils 80 Kinder waren. In der Schule wurden damals in jedem Klassenraum drei Klassen unterrichtet. Viele dachten auch noch an die Lehrer, besonders an Lehrer Vogel. Einige der Teilnehmer hatten Fotos aus früherer Zeit mitgebracht, und oft wurde gerätselt, wer darauf eigentlich abgebildet war. Auch Burkard Fleischmann war aus Frankfurt zum Klassentreffen gekommen. Er spielte mit seiner Ziehharmonika, wozu viele Lieder gesungen wurden.

Geschichte der Klosteranlage

Michael Nowotny, der stellvertretende Gesamtleiter von Maria Bildhausen, war zeitweise ebenfalls beim Klassentreffen dabei, um den Teilnehmern aus der Geschichte der Klosteranlage zu erzählen. Er machte sie auch mit der Arbeit vertraut, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dominikus-Ringeisen-Werks hier für die Menschen mit Behinderungen leisten.

Er wusste sogar, dass viele Kinder aus Großwenkheim vor 70 bis 80 Jahren in den Ruinen gespielt haben, die es seinerzeit im nahe gelegenen Kloster gab. Michael Nowotny führte die Gäste auch durch das Abteigebäude, dass viele noch gar nicht von innen kannten.

Erstes Klassentreffen vor 40 Jahren

Das erste Klassentreffen fand vor genau 40 Jahren statt. Nachdem Eugen Schmidt in den Stadtrat gewählt worden war, sprachen ihn einige seiner Jahrgangskollegen an und baten ihn, einmal ein Treffen organisieren.

Seitdem gab es elf Treffen. Die ersten fanden im Sportheim des Stadtteils statt, danach einige Jahre im Gasthaus Adler in Großwenkheim, außerdem zwei Treffen im Klostergasthof.Die Schulkameradinnen und Schulkameraden dankten schließlich Eugen Schmitt, der auch dieses Treffen vorzüglich organisiert hatte.