Das Vereinsheim des Stadtteils Kleinwenkheim ist schon geschmückt für die beiden Faschings-Sitzungen der Klennewehmer Bischöff. Vorab fand die traditionelle Faschingseröffnung statt, zu der eine große Zahl von Gästen jeden Alters in die von den Vereinen des Stadtteils selbst
ausgebaute Halle gekommen war. Sitzungspräsident Helmut Schlembach konnte unter ihnen auch Klaus Mültner aus Mellrichstadt, Beirat im Fastnachtsverband Franken (FVF) begrüßen, der bei den Sitzungen immer ein gern gesehener Gast ist, zumal er stets einige Orden und Auszeichnungen für verdiente Narren in seiner Schatzkiste hat.


Narren und Kirche verglichen

"Zeitlich geht es Schlag auf Schlag, es wird ein kurzer Fasching, der schnell vorbei ist", betonte Helmut Schlembach in seiner kurzen Begrüßung nach dem Einmarsch des Siebener-Rates. Er lüftete auch das Geheimnis, was in diesem Jahr auf dem Orden der Klennewehmer Bischöff abgebildet ist. Er zeigt das höchste Gebäude der Stadtteils, die imposante Pfarrkirche Sankt Nikolaus. Wie seit Jahrzehnten schon, wurde dieser Orden von Oliver Jurk geschaffen. Er erhielt dafür in Abwesenheit viel Applaus. Mit Beifall dankten die Anwesenden auch Theo Vorndran, der wie immer die Orden kostenlos herstellen lässt und eine Halle für den Hallenfasching zur Verfügung stellt. Dafür überreichte ihm Klaus Mültner in Abwesenheit den Sessionsorden des FVF. Schlembach nutzte die Gelegenheit, über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der Kirche und den Narren zu philosophieren. In der Kirche fehle das Schunkeln, "damit wären mehr Leute in der Kirche drin" und "wenn der Gottesdienst zu Ende ist, klatscht niemand Beifall." Er hatte einen Vorschlag: Im Winter sollten die Gottesdienste ins Vereinsheim verlegt werden.

Zur Faschingseröffnung war auch eine Tanzgarde des TSV Stadtlauringen eingeladen worden. Die jungen Damen begeisterten ihre Zuschauer. Sie bekamen dafür nicht nur viel Beifall, sondern sie waren auch die ersten, denen die diesjährigen Orden mit der St.-Nikolaus-Kirche umgehängt wurden.
Klaus Mültner nahm zusammen mit Helmut Schlembach die Ehrungen vor und dankte den Aktiven für ihr teils Jahrzehnte langes Engagement. "Ihr seid einfach ein Super-Verein" bescheinigte er den Bischöff. Warum heißen die eigentlich so? Vor ein paar Jahrhunderten wollte ein Würzburger Bischof
Kleinwenkheim besuchen und sollte natürlich mit Glockengeläut, Böllern und allen ihm zustehenden Ehren empfangen werden. Doch die Kleinwenkheimer verwechselten die Kutsche eines Viehhändlers mit der des Bischofs. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Seitdem heißen sie in Nachbarschaft eben "Klennewehmer Bischöff." Als 1983 aus dem Vereinsring heraus eine Karnevalsgruppe gegründet wurde, bekam sie diesen Namen, der heute auch in der weiteren Umgebung einen sehr guten Ruf hat.


Ehrungen

Verdienstorden der Bischöff: Lilli-Marleen Leber, Manuel Demel, Ewald Schlembach, Sarah Stanzel. Ehrennadel in Silber Mirjam Gessner und Felix Gessner. Ehrennadel in Gold: Juliane Wohlfarth, Martin Gessner, Martin Leber, Konrad Bader. Sessionsorden: Theo Vorndran, Martin Fiedler.
Verdienstorden des FVF: Christa Wohlfahrt.


Termine

Faschingssitzungen im Vereinsheim 20. und 27. Januar im Vereinsheim, Beginn jeweils 19 Uhr. Hallenfasching in der Werkshalle Vorndran am Faschingssonntag, 11. Februar ab 14 Uhr.