"Lost places" - von Menschen verlassene Orte - sind dann verloren, wenn sie auch vergessen sind. Und das mit der Vergesslichkeit ist so eine Sache. Möchte man nichts mehr davon wissen, oder glaubt man im Ernst, dass sich so die Fakten beseitigen lassen.? Oliver und Christine Schikora, er Journalist, sie Grafikdesignerin, stellen sich wider das Vergessen. Weil beide passionierte Fotografen sind, jeder seinen eigenen Blickwinkel hat, jedoch gemeinsam in der Suche nach vergessenen Motiven stark sind, lassen sie in der neuesten Ausstellung im Bahnhof Münnerstadt, im Rahmen der "else!²" Projekttage , Orte vor den Augen der Betrachter Revue passieren, die es wirklich verdienen, dass nochmal jemand draufschaut.
Beide finden ihre Motive dort, wo Inverstoren, Spekulanten oder etwas hilflose Kommunen noch keine umsetzbare Idee für die vielen Kubikmeter umbauten Raumes gefunden haben. Bauwerke, die mal als Krankenhaus, als Fabrik oder Kirche, als Schloss oder Gefängnis dienten und jetzt sichtbar dem Verfall preisgegeben sind. Während Oliver Schikora mit seiner Kamera "Voll draufhaut" also auch das vermeintlich Unangenehme eines Motivs in Szene setzt, spielt seine Frau Christine gerne mit den grafischen Elementen, die ein Motiv fast schon schön anmuten lässt.
Die Suche nach den verlorenen Plätzen war erst nach der Sanierung ihres preisgekrönten Denkmals am Münnerstädter Anger ein Thema für beide geworden. "Weil wir beim Herrichten unseres Hauses keine Zeit zum Fotografieren hatten, haben wir danach mit der Suche nach ähnlich ursprünglichen Plätzen begonnen", klärte Oliver Schikora den in großer Zahl anwesenden Besuchern der Vernissage.
"Es gibt da nach wie vor zwei Typen von Fotografen, die einen, denen der Hausfriedensbruch egal ist und die anderen, die sich anmelden und gemeinsam mit Gleichgesinnten Führungen buchen. Wir gehören zur zweiten Gruppe", stellte er fest.
Der Besuch der Beelitzer Heilstätten war ein Geburtstagsgeschenk seiner Frau Christine. Und das genossen die Beiden fotografisch ausgiebig. Auf den 71 Bildern, die in der Ausstellung zu sehen sind, nehmen die morbiden Motive der ehemals Lungenheilanstalt in der Nähe Potsdams einen großen Raum ein. Noch 1991 waren Erich und Margot Honecker in diesem 60 Gebäude umfassenden Komplex von den Russen "beschützt" worden. Sehr schnell gerieten die Betreiber der Klinik in Insolvenz. Die Eigentümer wechselten so schnell wie der Verfall einher ging. Inzwischen scheinen sich die Verhältnisse stabilisiert zu haben und die Sanierung und die Nutzung des Areals schreitet voran. In nicht allzu langer Zeit können also die Bilder der Schikoras Dokumente einer verlorenen Zeit an einem hoffnungsvollen Platz in Deutschland sein.
Genau wie in Arzberg, einer ehemaligen Hochburg der Porzellanfertigung. Hier, in dem industriellen Komplex der ehemaligen Firma Jakobsburger sind andere Motive im Blickpunkt der beiden Fotografen. Neben den zerbröselnden Wänden, sind es Maschinenteile, die, erst einmal ins rechte Licht gestellt, eine Ausstrahlung entwickeln, die mancher Bildhauer auch kaum besser hinbekommen würde.
Bereits vor fünf Jahren stellten Christine und Oliver Schikora im "Lost Place" Marienanstalt ihre "Buchstaben" Siebdrucke vor. Das Thema, vorhandene Buchstaben in der Reihenfolge des Alphabets auf Papier zu bannen, haben sie weiterentwickelt und stellen diese in einem eigenen Raum zur Schau. Titel der Arbeiten ist jeweils der Ort der Suche. Münnerstadt war zuerst dran und gleichzeitig das Problem. "Wo finden wir in Mürscht den Buchstaben Q ? Nach langer Suche sind wir auf dem Friedhof fündig geworden, beim Grabmal der Augustiner", klärt Oliver Schikora auf.
Beide finden ihre Motive dort, wo Inverstoren, Spekulanten oder etwas hilflose Kommunen noch keine umsetzbare Idee für die vielen Kubikmeter umbauten Raumes gefunden haben. Bauwerke, die mal als Krankenhaus, als Fabrik oder Kirche, als Schloss oder Gefängnis dienten und jetzt sichtbar dem Verfall preisgegeben sind. Während Oliver Schikora mit seiner Kamera "Voll draufhaut" also auch das vermeintlich Unangenehme eines Motivs in Szene setzt, spielt seine Frau Christine gerne mit den grafischen Elementen, die ein Motiv fast schon schön anmuten lässt.
Die Suche nach den verlorenen Plätzen war erst nach der Sanierung ihres preisgekrönten Denkmals am Münnerstädter Anger ein Thema für beide geworden. "Weil wir beim Herrichten unseres Hauses keine Zeit zum Fotografieren hatten, haben wir danach mit der Suche nach ähnlich ursprünglichen Plätzen begonnen", klärte Oliver Schikora den in großer Zahl anwesenden Besuchern der Vernissage.
"Es gibt da nach wie vor zwei Typen von Fotografen, die einen, denen der Hausfriedensbruch egal ist und die anderen, die sich anmelden und gemeinsam mit Gleichgesinnten Führungen buchen. Wir gehören zur zweiten Gruppe", stellte er fest.
Der Besuch der Beelitzer Heilstätten war ein Geburtstagsgeschenk seiner Frau Christine. Und das genossen die Beiden fotografisch ausgiebig. Auf den 71 Bildern, die in der Ausstellung zu sehen sind, nehmen die morbiden Motive der ehemals Lungenheilanstalt in der Nähe Potsdams einen großen Raum ein. Noch 1991 waren Erich und Margot Honecker in diesem 60 Gebäude umfassenden Komplex von den Russen "beschützt" worden. Sehr schnell gerieten die Betreiber der Klinik in Insolvenz. Die Eigentümer wechselten so schnell wie der Verfall einher ging. Inzwischen scheinen sich die Verhältnisse stabilisiert zu haben und die Sanierung und die Nutzung des Areals schreitet voran. In nicht allzu langer Zeit können also die Bilder der Schikoras Dokumente einer verlorenen Zeit an einem hoffnungsvollen Platz in Deutschland sein.
Genau wie in Arzberg, einer ehemaligen Hochburg der Porzellanfertigung. Hier, in dem industriellen Komplex der ehemaligen Firma Jakobsburger sind andere Motive im Blickpunkt der beiden Fotografen. Neben den zerbröselnden Wänden, sind es Maschinenteile, die, erst einmal ins rechte Licht gestellt, eine Ausstrahlung entwickeln, die mancher Bildhauer auch kaum besser hinbekommen würde.
Bereits vor fünf Jahren stellten Christine und Oliver Schikora im "Lost Place" Marienanstalt ihre "Buchstaben" Siebdrucke vor. Das Thema, vorhandene Buchstaben in der Reihenfolge des Alphabets auf Papier zu bannen, haben sie weiterentwickelt und stellen diese in einem eigenen Raum zur Schau. Titel der Arbeiten ist jeweils der Ort der Suche. Münnerstadt war zuerst dran und gleichzeitig das Problem. "Wo finden wir in Mürscht den Buchstaben Q ? Nach langer Suche sind wir auf dem Friedhof fündig geworden, beim Grabmal der Augustiner", klärt Oliver Schikora auf.