Wer vor allem klassische Faschingsgarden bei der achten Tanzgala des TV Poppenlauer in der Maßbacher Lauertalhalle erwartet hatte, der lag grundfalsch. Auch Showtanz stand auf dem Programm, manches ging fast bis zum Ausdruckstanz und zum Ballett. Selina Potschka und Florian Kleinhenz führten durch den Abend und machten ihre Sache als Conferenciers ausgezeichnet.

Die 15 Kinder der Kleinen Garde des TV Poppenlauer machten den Anfang mit roten Herzen. Danach lieferten sie sich auf der Bühne ein Schlauchbootrennen, untermalt von Liedern wie "eine Seefahrt, die ist lustig" und bekam dafür natürlich viel, viel Beifall. Die elf "blauen Dragoner" der WA-KA-GE (Wargolshäuser Karnevals-Gesellschaft) boten in ihren klassischen weiß-blauen Garde-Uniformen einen Tanz, der sehr an die Auftritte der Karnevalsgarden in Köln oder Mainz und daran, dass der Karneval oder Fasching gerade erst vorüber ist, erinnerte. "Unglaublich, wie beweglich die sind", meinte fast schon neidisch eine Zuschauerin. Temperamentvoll und gekonnt gleichermaßen, hatten auch sie sich den Applaus mehr als verdient.


"Gefühlschaos in der Pubertät"

Das Thema "Gefühlschaos in der Pubertät" drückten 17 junge Damen der Garde des FC Strahlungen in ihrem Auftritt aus. Sie verstanden ist, dem Thema tänzerisch Inhalt und Gestalt zu geben. Dann wirbelte die erst achtjährige Johanna Bauer vom Tanzsportclub Stadtlauringen in einem umjubelten Soloauftritt über die Bühne. Die junge Dame ist eine schon sehr erfolgreiche Leistungssportlerin, sie hat sich für die bayerischen und deutschen Meisterschaften qualifiziert und tanzt in der Bundesliga, Klasse "Schüler Mini." Rhythmisches Klatschen und der Wunsch, "hoffentlich kommst Du nächstes Jahr wieder", von Moderatorin Selina Potschka begleiteten sie bei ihrem Abgang von der Bühne.

Luna Bambach, ebenfalls vom Tanzsportclub Stadtlauringen, erinnerte in ihrem eindrucksvollen Solotanz "böse Königin" sehr an die Königin in dem Märchen "Schneewittchen." Schülerinnen und Schüler der Tanzschule Pelzer (Schweinfurt) tanzten den Titel "die Schöne und das Biest" und begeisterten auch mit ihren schwungvollen Latino-Tänzen. Die Rag-Time-Crew der Tanzschule bot schließlich eine Hip-Hop-Show. Mit ihren 24 Damen und Herren war sie die größte Gruppe an diesem Abend.


Mit Fliegerbrillen und Netzstrümpfen

Mit Fliegerbrillen, wie in alten Filmen, und mit Netzstrümpfen kamen die 21 jungen Damen der ÖFG (Öwerdöllwer Fosenochts Gemeinschaft) Oberthulba auf die Bühne, um den Zuschauern tänzerisch zu zeigen, was sie unter dem "Traum vom Fliegen" verstehen. "Endstation Lauerland!" tanzten die "wilden Poppenläurer" des TV Poppenlauer und begeisterten natürlich auch mit ihren Glitzerkostümen. Jede einzelne der Gruppen, die sich an diesem Abend in der Lauertalhalle vorstellte, hätte für ihre originellen und zum Teil sehr aufwendigen Kostüme ein dickes Lob verdient, das sei hier nur am Rande erwähnt.

Die Showtanzgruppe des Heimatsvereins Steinach entführte die Gäste mit dem Tanz "der Schuh des Manitu" in die Zeit des Wilden Westens in Amerika, als dort die erste Bahnlinie gebaut wurde. Im Hintergrund gab es einen Saloon, auf der Bühne stand ein Indianer-Tipi. Und beim Auszug erklang passend dazu das Lied "Komm hol das Lasso raus, wir spielen Cowboy und Indianer". Die
16-köpfige Tanzsportgarde des TSV Hollstadt bezauberte mit ihrem Tanz "(K)ein leichtes Spiel für Mario." Die KV Stadtgarde Bad Neustadt hatte das Männerballett "Pech Vogel sucht Glückspilz" angekündigt. Doch offenbar leidet die Truppe doch etwas unter Männermangel, denn auch eine junge Dame war dabei. Das tat dem Ganzen aber keinerlei Abbruch. Das Programm beendete schließlich die 16 junge Damen zählende Große Garde des TV Poppenlauer, die nach einjähriger Pause wieder auf die Bühne kann. "Die Schöne und das Biest - auf der Suche nach Liebe", lautete das Thema ihres stilvollen und mit viel Beifall bedachten Tanzes.


Kurzweiliges Programm

Bei 14 Programmpunkten besteht leicht die Gefahr, dass es für die Zuschauer durch ermüdende Wiederholungen irgendwann doch langweilig wird. Davon konnte allerdings bei der achten Tanzgala des TV Poppenlauer keine Rede sein. Das Programm war wirklich abwechslungsreich, kein Tanz war wie der andere. Dafür bürgten die sehr unterschiedlichen Vereine und Gruppen, die auf der ganzen Gegend kamen.









































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