"Wir sind schon seit Jahrzehnten dabei", so die Kitzinger Adventsschwimmer und loben die tolle Organisation der Veranstaltung. Und dieses Lob kann sich die Wasserwacht Bad Kissingen an die rot-weißen Winterjacken heften. Sie richtete zum 39. Mal das Advent-Saale-Schwimmen aus
Um die null Grad Außentemperatur, plus 4,2 Grad Celsius Wassertemperatur, Wasserstand "etwas niedrig", Strömung "so, dass die Schwimmer sich bewegen müssen" - das war die Einschätzung der äußeren Bedingungen durch Alexander Knaab, technischer Leiter der Aktion.
Noch kein Ernstfalleinsatz
Für Thomas Menz, Einsatzleiter des Roten Kreuzes, stellt das Aufgebot eine Absicherung für die acht Frauen und 69 Männer dar, denn er kann sich an keinen Ernstfall-Einsatz beim Adventsschwimmen erinnern. Unterkühlung, so erklärt er, beginnt bei weniger als 36 Grad Körpertemperatur, die schwere Unterkühlung bei weniger als 32 Grad. Dieses Risiko sieht Menz bei der Veranstaltung nicht, denn einerseits sind die Schwimmer durchtrainiert und andererseits ständig in Bewegung. Letztlich hofft er genauso wie Wasserwacht-Vorsitzender Stefan Kuhn, dass Wärmedecken und Ähnliches nicht notwendig sind.
Bei Kuhn genießt jeder höchsten Respekt, der schon vor der Südbrücke aus dem Wasser steigt, weil es nicht mehr geht, und sich nicht bis zum Ziel durchquält - "und dann unter der Dusche kollabiert". Für ihn ist wichtig: "Als Retter muss man seine Grenzen kennen, damit ich nicht für den Retter noch einen Retter einsetzen muss." Thomas Menz ergänzt die medizinische Seite: "Das kalte Blut in Armen und Beinen fließt dann in den warmen Körper zurück, dadurch kann der Kreislauf zusammenbrechen."
Lückenlose Begleitung
Die Teilnehmer, die sich an der Dampferle-Anlegestelle an der Unteren Saline in die Saale-Fluten stürzten, um die vier Kilometer lange Strecke bis zur Südbrücke zu bewältigen, schätzen die Schutzmaßnahmen der örtlichen Einsatzkräfte. Insgesamt 50 Hilfskräfte von Wasserwacht, BRK-Bereitschaft, THW und Feuerwehren sind mit vier Booten auf dem Wasser, aber auch mit Fahrzeugen entlang der Strecke im Einsatz, um helfend eingreifen zu können. Diese Rahmenbedingungen sind auch der Grund dafür, dass die Iphöfer Wasserwacht nicht nur mit 18 Schwimmern die größte Gruppe stellt, sondern mit Daniel (10 Jahre) und Manuel Maurer (12 Jahre) auch die jüngsten Teilnehmer hat. Daniel - dick in Neo pren eingepackt - freut sich auf den Einsatz, auch wenn es seine Mimik aufgrund der Kapuze nicht zeigt. "Aufgeregt bin ich nicht", meint er kurz vor dem Sprung ins kühle Nass - und dann geht es auf dem Rücken schwimmend Richtung Ludwigsbrücke, wo das Publikum am Ufer nicht nur staunt, sondern auch anfeuert. Übrigens: Der Älteste ist Prof. Dr. Dieter Böhn, 76 Jahre und ebenfalls von der Wasserwacht Iphofen.
An erster Stelle steht der Selbstschutz der Schwimmer, die Kälteschutz-Anzüge tragen, die mindestens sieben Millimeter stark sein sollten. Die vier von der Kitzinger Truppe hoffen auf den isolierenden Effekt, wenn das eindringende Wasser sich unter dem Anzug erwärmt. Handschuhe, Füßlinge, Kapuzen und Flossen ergänzten die Ausrüstung - und manch einer sorgt mit einer rot-weißen Nikolausmütze für das passende Outfit. Andere vertrauen auf zwei Anzüge, die übereinander getragen werden, andere haben sich, bevor sie in die Anzüge stiegen, dick mit Melkfett eingeschmiert. Manchem genügt ein Becher heißer Tee vor dem Sturz in die kalten Fluten. Die Hammelburger Truppe, die mit einigen jungen Damen am Start ist, sieht das Adventsschwimmen als "Trainingseinheit", denn schließlich kann man sich das Wetter beim Einsatz auch nicht aussuchen.
Für die Wasserwacht als Ausrichter des jährlichen Spektakels ist das Adventsschwimmen kein Wettbewerb, sondern man kann Ausdauer, Einsatzfreude und Leistungsbereitschaft unter härteren Bedingungen unter Beweis stellen. Zusätzlich kann es für die Wasserwacht-Taucher für die Winterpflichtübung angerechnet und in das Fluss-Kilometer-Schwimmen-Nachweisheft eingetragen werden.
Heiße Dusche nach einer Stunde
Der Weg zurück ins Leben geht über heiße Duschen in der Eissporthalle, die die Teilnehmer nach rund einer Stunde im eiskalten Wasser erreichen. Beim Treffen im Rotkreuzhaus gibt es nicht nur ein Mittagessen, sondern auch die Ehrung mit Pokalen, Urkunden und dem Kissinger Brunnenglas. Den Wanderpokal für die weiteste Anreise erhält die Wasserwacht Nittenau mit 277 Kilometern.
Um die null Grad Außentemperatur, plus 4,2 Grad Celsius Wassertemperatur, Wasserstand "etwas niedrig", Strömung "so, dass die Schwimmer sich bewegen müssen" - das war die Einschätzung der äußeren Bedingungen durch Alexander Knaab, technischer Leiter der Aktion.
Noch kein Ernstfalleinsatz
Für Thomas Menz, Einsatzleiter des Roten Kreuzes, stellt das Aufgebot eine Absicherung für die acht Frauen und 69 Männer dar, denn er kann sich an keinen Ernstfall-Einsatz beim Adventsschwimmen erinnern. Unterkühlung, so erklärt er, beginnt bei weniger als 36 Grad Körpertemperatur, die schwere Unterkühlung bei weniger als 32 Grad. Dieses Risiko sieht Menz bei der Veranstaltung nicht, denn einerseits sind die Schwimmer durchtrainiert und andererseits ständig in Bewegung. Letztlich hofft er genauso wie Wasserwacht-Vorsitzender Stefan Kuhn, dass Wärmedecken und Ähnliches nicht notwendig sind.
Bei Kuhn genießt jeder höchsten Respekt, der schon vor der Südbrücke aus dem Wasser steigt, weil es nicht mehr geht, und sich nicht bis zum Ziel durchquält - "und dann unter der Dusche kollabiert". Für ihn ist wichtig: "Als Retter muss man seine Grenzen kennen, damit ich nicht für den Retter noch einen Retter einsetzen muss." Thomas Menz ergänzt die medizinische Seite: "Das kalte Blut in Armen und Beinen fließt dann in den warmen Körper zurück, dadurch kann der Kreislauf zusammenbrechen."
Lückenlose Begleitung
Die Teilnehmer, die sich an der Dampferle-Anlegestelle an der Unteren Saline in die Saale-Fluten stürzten, um die vier Kilometer lange Strecke bis zur Südbrücke zu bewältigen, schätzen die Schutzmaßnahmen der örtlichen Einsatzkräfte. Insgesamt 50 Hilfskräfte von Wasserwacht, BRK-Bereitschaft, THW und Feuerwehren sind mit vier Booten auf dem Wasser, aber auch mit Fahrzeugen entlang der Strecke im Einsatz, um helfend eingreifen zu können. Diese Rahmenbedingungen sind auch der Grund dafür, dass die Iphöfer Wasserwacht nicht nur mit 18 Schwimmern die größte Gruppe stellt, sondern mit Daniel (10 Jahre) und Manuel Maurer (12 Jahre) auch die jüngsten Teilnehmer hat. Daniel - dick in Neo pren eingepackt - freut sich auf den Einsatz, auch wenn es seine Mimik aufgrund der Kapuze nicht zeigt. "Aufgeregt bin ich nicht", meint er kurz vor dem Sprung ins kühle Nass - und dann geht es auf dem Rücken schwimmend Richtung Ludwigsbrücke, wo das Publikum am Ufer nicht nur staunt, sondern auch anfeuert. Übrigens: Der Älteste ist Prof. Dr. Dieter Böhn, 76 Jahre und ebenfalls von der Wasserwacht Iphofen.
An erster Stelle steht der Selbstschutz der Schwimmer, die Kälteschutz-Anzüge tragen, die mindestens sieben Millimeter stark sein sollten. Die vier von der Kitzinger Truppe hoffen auf den isolierenden Effekt, wenn das eindringende Wasser sich unter dem Anzug erwärmt. Handschuhe, Füßlinge, Kapuzen und Flossen ergänzten die Ausrüstung - und manch einer sorgt mit einer rot-weißen Nikolausmütze für das passende Outfit. Andere vertrauen auf zwei Anzüge, die übereinander getragen werden, andere haben sich, bevor sie in die Anzüge stiegen, dick mit Melkfett eingeschmiert. Manchem genügt ein Becher heißer Tee vor dem Sturz in die kalten Fluten. Die Hammelburger Truppe, die mit einigen jungen Damen am Start ist, sieht das Adventsschwimmen als "Trainingseinheit", denn schließlich kann man sich das Wetter beim Einsatz auch nicht aussuchen.
Für die Wasserwacht als Ausrichter des jährlichen Spektakels ist das Adventsschwimmen kein Wettbewerb, sondern man kann Ausdauer, Einsatzfreude und Leistungsbereitschaft unter härteren Bedingungen unter Beweis stellen. Zusätzlich kann es für die Wasserwacht-Taucher für die Winterpflichtübung angerechnet und in das Fluss-Kilometer-Schwimmen-Nachweisheft eingetragen werden.
Heiße Dusche nach einer Stunde
Der Weg zurück ins Leben geht über heiße Duschen in der Eissporthalle, die die Teilnehmer nach rund einer Stunde im eiskalten Wasser erreichen. Beim Treffen im Rotkreuzhaus gibt es nicht nur ein Mittagessen, sondern auch die Ehrung mit Pokalen, Urkunden und dem Kissinger Brunnenglas. Den Wanderpokal für die weiteste Anreise erhält die Wasserwacht Nittenau mit 277 Kilometern.