Solwodi ist die Abkürzung von "SOLidarity with WOmen in DIstress" - Solidarität mit Frauen in Not. Und Solidarität mit allen Frauen wollte und will der Ortsring Bad Kissingen des Deutschen Frauenrings demonstrieren. Deshalb lud der Frauenverein die Leiterin der Solwodi Beratungsstelle in Bad Kissingen, Renate Hofmann, zum diesjährigen Neujahrsempfang "Frauen 2015" ein, um von ihrer Arbeit zu berichten. 1#googleAds#100x100 Zum zweiten Mal fand der Neujahrsempfang im Jugendzentrum Jukuz statt und auch der Hausherr, Oberbürgermeister Kay Blankenburg, war gekommen, um den Gästen des Frauenrings einen guten Jahresverlauf und Erfolg im kommenden Jahr zu wünschen.

Engagement von Solwodi

Das festlich dekorierte Jugendzentrum und das leckere Buffet boten den passenden Rahmen für den Neujahrsempfang - das Thema des Abends war nicht so glamourös - es ging um die Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution, um Bedrohte von Zwangsheirat oder um Frauen, die aus Zwangsehen geflohen sind - ausländische Frauen, die hier bei uns in Not geraten sind.
Den Grundstein für die Menschenrechts-und Hilfsorganisation Solwodi legte Schwester Lea Ackermann 1985 in Kenia. Als Ordensschwester unterwegs, sah sie sich in der Sextourismus-Hochburg Mombasa mit dem Leid der Frauen und Mädchen dort konfrontiert, die sich aufgrund ihrer Armut prostituieren. Ackermann sammelte Spenden und gründete ein Frauenzentrum als Bildungs-und Arbeitsstätte für den Ausstieg aus der Prostitution.
Seit 1987 engagiert sich Solwodi auch in Deutschland, erklärte Renate Hofmann, mit inzwischen 17 Beratungsstellen und sechs Schutzwohnungen für ausländische Frauen und Mädchen, die hier in Not geraten seien - eine dieser Beratungsstellen befindet sich in Bad Kissingen. Es seien Opfer aus dem Bereich Menschenhandel, die Beratung, sichere Unterbringung und eine langfristige Begleitung suchen.
Vor allem junge Frauen, die zur Prostitution gezwungen wurden, werden von der Polizei, anderen Beratungseinrichtungen oder über private Netzwerke an Solwodi verwiesen. Es seien auch junge Frauen, die zwangsverheiratet werden sollen oder Frauen, die meist einen unsicheren Aufenthaltsstatus haben und aufgrund von physischer Gewalt in Ehe oder Partnerschaft Hilfe benötigen.
Die Mitarbeiterinnen von Solwodi bieten Hilfe und Begleitung beim Umgang mit Justiz und Behörden, bei beruflicher und sozialer Integration und helfen den Frauen und ihren Kindern in einer Schutzwohnung dabei, in ein "normales" geschütztes und selbstbestimmtes Leben zu finden. Dass diese Hilfe oft langfristig und sehr intensiv ist, davon berichtete Renate Hofmann, denn diese Begleitungen dauern oft Jahre.

Spende

Vorsitzende Birgit Fischer dankte Renate Hofmann für ihre Arbeit - dass auch die Besucherinnen des Neujahrsempfangs diese Arbeit unterstützen wollten, zeigte sich an dem Geldbetrag, der im aufgestellten Spendenhaus und durch eine Aufstockung des Ortsrings zusammenkam: 400 Euro spendet der Ortsring für die Solwodi-Beratungsstelle in Bad Kissingen.
Die Frauenrings-Vorsitzende wies in diesem Zusammenhang noch darauf hin, dass sich der Ortsring beim Helferkreis für Asylbewerber in Garitz mit der Vorsitzenden des Integrationsbeirates, Ana Maria Benevides Werner, und der Stadtratsbeauftragten Karin Reinshagen, stark engagiere. red