Wie schon in einigen anderen Seniorenheimen des Landkreises Bad Kissingen soll jetzt auch im neuen Seniorenheim Thulbatal in Oberthulba ein Kreis ehrenamtlicher Helfer gebildet werden. Zur Auftaktveranstaltung folgten acht interessierte Frauen einer Einladung von Hausleiterin Claudia Weigand, um sich zu informieren.
"Es soll heute keine ständige Verpflichtung unterschrieben werden", gab Regionalleiter Martin Pfeuffer Entwarnung. Auch soll in Oberthulba kein Verein der Helfer gegründet werden. "Wer Zeit und Lust hat, in das persönliche Gespräch mit den Bewohnern des Seniorenheims Thulbatal zu kommen, und wer vielleicht an den Aktionen des Hauses mitwirken möchte, der ist herzlich zur Beteiligung eingeladen", erläuterte Pfeuffer. Die Art und Weise der Beteiligung sei völlig offen. "Hauptsache, es kommt Leben in die Bude", meinte Pfeuffer.
"Ich habe jetzt Zeit für ein solches Ehrenamt, weil meine Kinder mittlerweile erwachsen sind", sagte eine Interessentin. "Angesichts von Kranken, denen es sehr schlecht geht, muss man danken, dass es einem gut geht", so die Motivation für eine weitere potenzielle Helferin. "Im Rahmen einer funktionierenden Dorfgemeinschaft ist das Ehrenamt sehr wichtig", meinte eine weitere Aspirantin. "Ich nehme mir die Zeit zum Helfen", hat sich eine Zuhörerin vorgenommen.
Einig sind sich alle, dass sie mit ihren Namen momentan im Hintergrund bleiben wollen. Noch sei ja nicht endgültig ihre Entscheidung getroffen. Die interessierten Frauen waren deshalb zunächst ein wenig zögerlich und zurückhaltend. Schnell aber bemerkten sie, dass es ihren Nachbarinnen ähnlich geht und das Eis war gebrochen. Dann regnete es Vorschläge, wie man helfen könne, und welche Ziele vor Augen sind.
"Man könnte doch aus der Tageszeitung vorlesen", lautete ein Vorschlag. "Oder Geschichten oder Romane", schlug eine andere Frau vor. "Ich bin gerne Ansprechpartner für die Bewohner, wenn die das wünschen", bot eine weitere Interessentin an.
Darüber hinaus war die Bereitschaft zu erkennen, bei den Feiern und Festen des Hauses unterstützend Hand anzulegen. Ferner will man auch Rollstühle für kleinere und größere Ausfahrten schieben, um den 28 Bewohnern - je nach Möglichkeit und Wunsch - einen Tapetenwechsel des Alltags zu bieten.


Alte Fotos als Blickfang

Dabei dachten die Frauen auch an Waldspaziergänge, Picknick, Faschingsveranstaltungen, Kuchenbacken und alte Rezepte aus der Region. "Wer kennt noch Zemete?", erinnerte man sich an vergangene Zeiten vor den Fotowänden mit den alten Bildern. Die Fotos waren der Blickfang für alle neuen Besucher.
Weiter ging die Kette bunter Vorschläge über Spiele, Schafkopfen, Musizieren und Singen. Auch der örtliche Sportverein TSV Oberthulba zeigte Interesse. "Wir freuen uns über neue Kontakte mit den Senioren und bieten zum Beispiel Gymnastik oder geeignete Spiele", sagte Vorsitzender Werner Fischer. Leiterin Weigand freute sich über so viel Zuspruch und schlug als ein erreichbares nächstes Ziel das Marktfest Oberthulba vom Sonntag, 4. Oktober, vor. Gern wolle sie die Anmeldungen von Helfern koordinieren. Sie ist telefonisch unter Tel.: 09736/ 757 994 12 zu erreichen.
Einig war man sich, dass der erste größere Ausflug am Donnerstag, 15. Oktober, nach Nüdlingen ins Café Luna gehen soll. Dafür bereite man die Abreise um 13.30 Uhr vor und starte die Busfahrt um 14 Uhr. Offen ist noch der Termin für eine ähnliche Ausfahrt nach Bad Bocklet ins Kurgebiet. "Weitere Zielvorschläge und Helferkandidaten sind erwünscht", freute sich Pfeuffer über den bisherigen Zuspruch, der durchaus noch ausbaufähig sei. Die Helfer wollen sich regelmäßig einmal monatlich zum Gedankenaustausch treffen. Der Tag steht allerdings noch nicht fest.