Der Anfang vom Ende ist angebrochen. "Die Vorbereitungen laufen", sagt Alfred Jeurink. Vieles muss geregelt werden, bis der Verein "Tourismus Fränkisches Saaletal Hammelburg" (TFSH) im kommenden Jahr seine Arbeit einstellen kann.
Die Vorstandsmitglieder haben in ihrer jüngsten Sitzung entschieden, der Mitgliederversammlung die Auflösung zu empfehlen, erklärt TFSH-Vorsitzender Jeurink. Im kommenden Frühjahr soll das Ende des Vereins beschlossen werden.
Für die Auflösung gibt es mehrerer Gründe. "Im Tourismus gibt es mittlerweile viele Kanäle, die bedient werden müssen. Das ist ehrenamtlich nicht zu schaffen", sagt Jeurink. Im kommenden Jahr läuft seine dreijährige Amtszeit als Vorsitzender aus. Insgesamt wird Jeurink den TFSH dann neun Jahre lang geleitet haben. Jeurink erklärt: "Ich habe bereits mitgeteilt, dass ich dann nicht mehr antreten werde." Angesichts der allgemeinen Situation in Vereinen braucht es nicht viel, um sich auszumalen, dass es schwierig werden würde, den Posten neu zu besetzen.
Ein wichtiges Argument für Jeurink ist, dass es mittlerweile parallele Strukturen bei der Vermarktung der Region gibt. Jeurink nennt die Arbeitsgemeinschaft "Frankens Saalestück". In ihr haben sich zehn Kommunen im Saaletal zusammengeschlossen, um gemeinsam Gäste zu werben und die touristischen Angebote auszubauen.
Auf "Frankens Saalestück" sollen nun auch die Aufgabenfelder des Tourismusvereins übertragen werden. Wie das passieren kann, soll in den kommenden Monaten geklärt werden. "Wir werden uns mit allen Verantwortlichen zusammensetzen", sagt Armin Warmuth (CSU). Der Hammelburger Bürgermeister ist zugleich Sprecher von "Frankens Saalestück". Möglicherweise schon im Herbst werden laut Warmuth die Gespräche in der Bürgermeisterrunde stattfinden.
Der TFSH hat Info-Tafeln an den Stadteingängen und in der Umgebung aufgestellt. Die müssen an einen neuen Eigentümer übergehen. Geklärt werden muss zum Beispiel auch, ob der Wettbewerb "Schöneres Saaletal" des TFSH fortgesetzt wird.
Eine komplizierte, weil landkreisübergreifende Frage ist, was mit Gräfendorf passiert. Die Gemeinde im Landkreis Main-Spessart ist Mitglied im Hammelburger Tourismusverein. Sie ist allerdings nicht Teil von "Frankens Saalestück". Die Arbeitsgemeinschaft beschränkt sich auf den Landkreis Bad Kissingen. Eine Form der Zusammenarbeit muss daher notfalls gefunden werden.
Jeurink bescheinigt der Region für die vergangenen Jahre einen Bewusstseinswandel: Es sei verstanden worden, dass man nicht einfach nur auf Gäste warten könne, sondern selbst etwas für den Tourismus tun müsse.
Entstehung Der Verein "Tourismus Fränkisches Saaletal Hammelburg" hat über die Jahrzehnte mehrere Wandlungen erlebt. Die Vorläuferorganisation bildete der "Verschönerungsverein Hammelburg". Dieser gab sich im Jahr 1905 eine Satzung und ließ sich beim königlichen Amtsgericht Hammelburg eintragen. Daraus entwickelte sich in den späteren Jahren der "Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Hammelburg Stadt und Land". Ihm konnten sich dann auch die Nachbargemeinden der Stadt anschließen. Im Jahr 2010 löste der Verein sich vom Begriff "Fremdenverkehr", der ihm nicht mehr als zeitgemäß erschien. Er gab sich den neuen Namen: "Tourismus Fränkisches Saaletal Hammelburg".
Mitglieder Dem Verein "Tourismus Fränkisches Saaletal Hammelburg" gehören sechs Kommunen an: Hammelburg, Elfershausen, Fuchsstadt, Oberthulba, Wartmannsroth und Gräfendorf. Dazu kommen Mitgliedschaften von Betrieben aus Gastronomie und Hotellerie.