Ein Monatsgehalt von 138 Mark bekam Franz Merz, als er 1970 als Angestelltenlehrling anfing. Nun, 48 Jahre später, verlässt er die Stadtverwaltung. Mit dem 1. Mai hat für Merz der Ruhestand begonnen. Die Stadt verliert einen langjährigen, erfahrenen Mitarbeiter.

"Mit dir verlässt ein Stück Stadtgeschichte die Verwaltung", sagte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) bei der Verabschiedung. Merz habe das gesamte Kataster im Kopf und kenne fast alle Grundstücksverhältnisse in der Stadt.

Nach seinem Einsatz in der Stadtbücherei, in der Poststelle, im damals städtischen Weingut und in der Personalstelle war Merz ab 1980 für Liegenschaften, Gewerbe- und Industrieansiedlungen sowie Wirtschaftsförderung zuständig. Das bedeutendste Vorhaben in dieser Zeit war der Ausbau und die Besiedelung des Gewerbegebiets in Westheim. "Es gab viel zu regeln, viel zu sensibilisieren, viel Ärger", sagte Warmuth.

Unzählige Grundstücksanliegen habe Merz während all der Jahre mit den Bürgern klären müssen, erwähnte Geschäftsleiter Roland Goerke. Er dankte für die Zusammenarbeit, ebenso wie Klaus Keupp als Vertreter des Personalrats.

"Ich war immer um einen Ausgleich bemüht", erklärte Merz. Das war nicht immer einfach. Merz nannte die Abrechnung von Erschließungsbeiträgen: Bei Sonntagsausflügen habe er sich bei Begegnungen schon mal persönliche Beschimpfungen von den Betroffenen anhören müssen.

Für seinen Ruhestand hat sich der 63-Jährige zunächst nichts vorgenommen. Er wolle erst einmal den Kopf frei bekommen, sagte Merz. Den Aufgabenbereich von Merz hat seit 1. Mai Michael Hammer übernommen. Dieser war in der Stadtverwaltung bisher für Fragen rund um das Beitragsrecht zuständig.