Es sind Neugierde und Wissensdurst gepaart mit einem stattlichen Durchhaltevermögen, die die Schülerin Barbara Kufer antreiben. Neben ihrem Schulalltag am Frobenius-Gymnasium in Hammelburg nahm die 16-Jährige an der "Internationalen Biologie-Olympiade (IBO)" teil und konnte sich in zwei Runden durchsetzen.
"Biologie hat mich schon immer interessiert. Alle Fragen rund um das Leben sind interessant. Hier möchte ich alles lernen und wissen", erklärt Barbara Kufer, die sich den Weg in diesem internationalen Wettbewerb nach einer erfolgreichen ersten Runde unter die 600 Besten deutschlandweit ebnete. Dazu mussten drei von vier Aufgabenblöcken bearbeitet werden. Die Vorgaben dazu erstellte das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), das den Wettbewerb in Deutschland organisiert. So ging es zum Beispiel um Botanik und Ökologie, Evolution, Genetik und Zoologie anhand der Problematik des industriellen Fischfangs und der Erhaltung der Population bedrohter Fischbestände. Die Hausarbeit wurde von OStRin Christine Kreß korrigiert:. "Barbara arbeitet sehr selbstständig. Sie hat im September zur Bearbeitung der drei Aufgabenblöcke zwölf Seiten verfasst, das ist mehr als so manche Seminararbeit!"
Vierstufiges Auswahlverfahren
An dieser ersten Runde konnte jeder Schüler einer deutschen allgemeinbildenden Schule mit einer Hausarbeit teilnehmen. "Die habe ich bestanden, was mich sehr gefreut hat. Denn ich glaube, ich war eine der Jüngsten. Die meisten hatten diese Fragen im Rahmen ihres W-Seminars in der Q11 bearbeitet", bemerkte die Zehntklässlerin.
Damit hatte sich Barbara Kufer für die zweite Runde qualifiziert und befand sich damit unter den deutschlandweit etwa 400 Besten der ersten Runde. "In der zweiten Runden musste ich eine Klausur bearbeiten. Vor der hatte ich wirklich Respekt. Auch hier gab es verschiedene Themenblöcke, teilweise sehr komplex, die sich z. B. mit dem optimalen Pflanzenwachstum oder Atemwegserkrankungen befassten." Die Klausur schrieb Barbara Kufer unter Aufsicht von OStRin Christine Kreß, die die Schülerin auch zur Biologie-Olympiade animierte: "Die Klausurfragen waren wirklich schwer! Das ging weit über den Schulstoff hinaus. Barbara Kufer zeigte jedoch ein großes Durchhaltevermögen und viel Eigeninitiative."
Barbara Kufer befand sich nach der Klausur unter den zehn Besten in Bayern: "In der Klausur hatte ich alles nach bestem Wissen und Gewissen bearbeitet. Ich war mir nicht sicher, ob alles richtig war, denn in der Schule hatten wir diese Themen teilweise noch gar nicht besprochen. Allerdings hätte ich die Erst- oder Zweiplatzierte sein müssen, um mich für die dritte Runde in Kiel und dort für die letzte Runde qualifizieren zu können." Von Resignation keine Spur. Im Gegenteil: "Ich freue mich, dass ich so weit gekommen bin!"
Seminar am Max-Planck-Institut
Die zehn besten bayerischen Teilnehmer erhielten aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen zwischenzeitlich eine Einladung zu einem dreitätigen Seminar an das Max-Planck-Institut (MPI) für Neurobiologie und für Biochemie nach Martinsried. Dort wurde praktisch gearbeitet und es gab einen direkten Austausch mit den Wissenschaftlern vor Ort: "Es war faszinierend zu erfahren, wie Wissenschaftler weltweit vernetzt sind. Im Institut hörte man viele verschiedene Sprachen, wobei die Hauptsprache dort Englisch ist. Wir haben dort Instrumente kennengelernt, die es an der Schule gar nicht gibt." Auch praktisch wurde gearbeitet: "Wir haben Sezierarbeiten durchgeführt, die nur selten an der Schule stattfinden. Auch deswegen, weil es da nicht die geeigneten Materialien gibt, weil diese viel zu teuer sind.
Es gab außerdem eine interessante Führung im Botanischen Garten mit einem anschließenden botanischen Praktikum am Biozentrum der Ludwig-Maximilians-Universität." Außerdem konnten die Absolventen des Seminars ehemalige IBO-Teilnehmer kennenlernen. "Die haben uns sogar noch abends in der Jugendherberge unterrichtet. Es war so spannend und lehrreich, dass wir gar nicht gemerkt haben, wie schnell diese Tage vergangenen sind." So erhielt die 16-Jährige einen einzigartigen Einblick in eine vielleicht spätere Berufswelt: "Nach dem Abitur werde ich studieren. Auf jeden Fall im naturwissenschaftlichen Bereich - vielleicht sogar Medizin."
Informationen
Die Internationale Biologieolympiade (IBO) wurde 1989 von sechs Nationen gegründet und im Jahre 1990 zum ersten Mal ausgetragen. Sie ist ein jährlich wiederkehrender Schülerwettbewerb, der der Förderung biologisch interessierter und talentierter Schülerinnen und Schüler insbesondere der Sekundarstufe II dient. Der Wettbewerb wird auf nationaler und internationaler Ebene vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Die Organisation des nationalen Wettbewerbs, bei dem vier Kandidaten für die Olympiamannschaft ausgewählt werden, liegt beim IPN (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik).
Die Ziele des Wettbewerbes sind, aktives Interesse an biologischen Arbeiten und kreatives Denken beim Lösen biologischer und ökologischer Fragestellungen zu fördern, Kontakte zwischen biologisch besonders interessierten Schülerinnen und Schülern herzustellen und freundschaftliche Beziehungen zwischen jungen Menschen verschiedener Länder zu entwickeln, um dadurch zur internationalen Zusammenarbeit und zum Verständnis verschiedener Nationen beizutragen.
Hierzulande wird ein vierstufiges Auswahlverfahren (siehe Ablauf) durchgeführt, bei dem aus mehr als tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern (siehe Aktuelles) schließlich die vier besten deutschen Schülerinnen und Schüler im Fach Biologie eines Schuljahres gefunden werden. Es können Bildungsdeutsche teilnehmen (d. h. auch Ausländer, die mindestens zwei Jahre vor der IBO eine Schule in Deutschland besucht haben oder Deutsche einer deutschen Auslandsschule), die aber nicht älter als 20 Jahre sein sollten.
(Quelle: IPN)
"Biologie hat mich schon immer interessiert. Alle Fragen rund um das Leben sind interessant. Hier möchte ich alles lernen und wissen", erklärt Barbara Kufer, die sich den Weg in diesem internationalen Wettbewerb nach einer erfolgreichen ersten Runde unter die 600 Besten deutschlandweit ebnete. Dazu mussten drei von vier Aufgabenblöcken bearbeitet werden. Die Vorgaben dazu erstellte das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), das den Wettbewerb in Deutschland organisiert. So ging es zum Beispiel um Botanik und Ökologie, Evolution, Genetik und Zoologie anhand der Problematik des industriellen Fischfangs und der Erhaltung der Population bedrohter Fischbestände. Die Hausarbeit wurde von OStRin Christine Kreß korrigiert:. "Barbara arbeitet sehr selbstständig. Sie hat im September zur Bearbeitung der drei Aufgabenblöcke zwölf Seiten verfasst, das ist mehr als so manche Seminararbeit!"
Vierstufiges Auswahlverfahren
An dieser ersten Runde konnte jeder Schüler einer deutschen allgemeinbildenden Schule mit einer Hausarbeit teilnehmen. "Die habe ich bestanden, was mich sehr gefreut hat. Denn ich glaube, ich war eine der Jüngsten. Die meisten hatten diese Fragen im Rahmen ihres W-Seminars in der Q11 bearbeitet", bemerkte die Zehntklässlerin.
Damit hatte sich Barbara Kufer für die zweite Runde qualifiziert und befand sich damit unter den deutschlandweit etwa 400 Besten der ersten Runde. "In der zweiten Runden musste ich eine Klausur bearbeiten. Vor der hatte ich wirklich Respekt. Auch hier gab es verschiedene Themenblöcke, teilweise sehr komplex, die sich z. B. mit dem optimalen Pflanzenwachstum oder Atemwegserkrankungen befassten." Die Klausur schrieb Barbara Kufer unter Aufsicht von OStRin Christine Kreß, die die Schülerin auch zur Biologie-Olympiade animierte: "Die Klausurfragen waren wirklich schwer! Das ging weit über den Schulstoff hinaus. Barbara Kufer zeigte jedoch ein großes Durchhaltevermögen und viel Eigeninitiative."
Barbara Kufer befand sich nach der Klausur unter den zehn Besten in Bayern: "In der Klausur hatte ich alles nach bestem Wissen und Gewissen bearbeitet. Ich war mir nicht sicher, ob alles richtig war, denn in der Schule hatten wir diese Themen teilweise noch gar nicht besprochen. Allerdings hätte ich die Erst- oder Zweiplatzierte sein müssen, um mich für die dritte Runde in Kiel und dort für die letzte Runde qualifizieren zu können." Von Resignation keine Spur. Im Gegenteil: "Ich freue mich, dass ich so weit gekommen bin!"
Seminar am Max-Planck-Institut
Die zehn besten bayerischen Teilnehmer erhielten aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen zwischenzeitlich eine Einladung zu einem dreitätigen Seminar an das Max-Planck-Institut (MPI) für Neurobiologie und für Biochemie nach Martinsried. Dort wurde praktisch gearbeitet und es gab einen direkten Austausch mit den Wissenschaftlern vor Ort: "Es war faszinierend zu erfahren, wie Wissenschaftler weltweit vernetzt sind. Im Institut hörte man viele verschiedene Sprachen, wobei die Hauptsprache dort Englisch ist. Wir haben dort Instrumente kennengelernt, die es an der Schule gar nicht gibt." Auch praktisch wurde gearbeitet: "Wir haben Sezierarbeiten durchgeführt, die nur selten an der Schule stattfinden. Auch deswegen, weil es da nicht die geeigneten Materialien gibt, weil diese viel zu teuer sind.
Es gab außerdem eine interessante Führung im Botanischen Garten mit einem anschließenden botanischen Praktikum am Biozentrum der Ludwig-Maximilians-Universität." Außerdem konnten die Absolventen des Seminars ehemalige IBO-Teilnehmer kennenlernen. "Die haben uns sogar noch abends in der Jugendherberge unterrichtet. Es war so spannend und lehrreich, dass wir gar nicht gemerkt haben, wie schnell diese Tage vergangenen sind." So erhielt die 16-Jährige einen einzigartigen Einblick in eine vielleicht spätere Berufswelt: "Nach dem Abitur werde ich studieren. Auf jeden Fall im naturwissenschaftlichen Bereich - vielleicht sogar Medizin."
Informationen
Die Internationale Biologieolympiade (IBO) wurde 1989 von sechs Nationen gegründet und im Jahre 1990 zum ersten Mal ausgetragen. Sie ist ein jährlich wiederkehrender Schülerwettbewerb, der der Förderung biologisch interessierter und talentierter Schülerinnen und Schüler insbesondere der Sekundarstufe II dient. Der Wettbewerb wird auf nationaler und internationaler Ebene vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Die Organisation des nationalen Wettbewerbs, bei dem vier Kandidaten für die Olympiamannschaft ausgewählt werden, liegt beim IPN (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik).
Die Ziele des Wettbewerbes sind, aktives Interesse an biologischen Arbeiten und kreatives Denken beim Lösen biologischer und ökologischer Fragestellungen zu fördern, Kontakte zwischen biologisch besonders interessierten Schülerinnen und Schülern herzustellen und freundschaftliche Beziehungen zwischen jungen Menschen verschiedener Länder zu entwickeln, um dadurch zur internationalen Zusammenarbeit und zum Verständnis verschiedener Nationen beizutragen.
Hierzulande wird ein vierstufiges Auswahlverfahren (siehe Ablauf) durchgeführt, bei dem aus mehr als tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern (siehe Aktuelles) schließlich die vier besten deutschen Schülerinnen und Schüler im Fach Biologie eines Schuljahres gefunden werden. Es können Bildungsdeutsche teilnehmen (d. h. auch Ausländer, die mindestens zwei Jahre vor der IBO eine Schule in Deutschland besucht haben oder Deutsche einer deutschen Auslandsschule), die aber nicht älter als 20 Jahre sein sollten.
(Quelle: IPN)