Was wollen Jugendliche heutzutage wirklich? Dieser Kernfrage der gemeindlichen Jugendarbeit war Siegbert Goll nachgegangen. Der Jugendamtsleiter und Geschäftsführer des Vereins "Pro Jugend" im Landkreis Bad Kissingen wartete mit einer stattlichen Anzahl von Statistiken und Listen auf. Die Köpfe der Räte im Rathaussaal des Marktes Oberthulba glühten nach einer Stunde Vortrag. Bürgermeister Gotthard Schlereth kommentierte: "Kompetent und eloquent".

Goll bezog sein Wissen auf aktuelle Befragungen im gesamten Landkreis. "Die Jugend will sich politisch auseinandersetzen und diskutieren", hatte er herausgefunden. Aber auch: "Etwa zu einem Dreiviertel hat die ländliche Jugend Bock auf ein Ehrenamt in den Vereinen". Goll war ebenfalls der Frage nachgegangen, ob die Jugend ihre Freizeit im eigenen Ort verbringen will, oder ob sie nach der Berufsausbildung an einem anderen Ort später wieder zum Heimatort zurück kehren will. Golls Fazit: "Von Bedeutung ist die Jugendpflege der Gemeinde". Auf dem Weg zum aktiven Bürger seien Werte wie Vertrauen und Akzeptanz für den Jugendlichen von großer Bedeutung.

Erfolgreiche Jugendarbeit gehe nicht ohne das Engagement der Eltern, meinte Frank Sieg (WG Reith). Man sollte die Möglichkeiten des Verein Pro-Jugend nutzen, schlug Jürgen Weingart (FWG Wittershausen) vor. Für das neue Amt eines Jugendbeauftragten machte sich 3. Bürgermeister Mario Götz (FWG Hassenbach) stark. "Ein Kümmerer für die Jugend ist nötig", stimmte Margot Schottdorf (CSU/FWG Oberthulba) zu. Insgesamt war die Stimmung für einen Beitritt zu Pro-Jugend positiv, jedoch gab es zu diesem Zeitpunkt noch keinen Beschluss.

Über den für den 20. Mai geplanten Allianztag des Kissinger Bogens und über den Einkehr-Gutschein berichtete Ganna Kravchenko. Sie lobte die tolle Zusammenarbeit bei der Wittershausener 700-Jahr-Feier als vorbildliches Projekt und regte weiterhin die interkommunale Zusammenarbeit an. "Projekte müssen für alle Beteiligten transparent sei", so Kravchenko. Beim Projekt Rhönkäppchen gehe es voran. Musik, regionale Küche und der bequeme Service der Bücherei seien nur einige Beispiele der seit drei Jahren erfolgreichen Allianzarbeit im Kissinger Bogen.

Zur Kenntnis nahmen die Räte, dass der neue Defibrillator für Reith bereit zur Montage am dortigen Feuerwehrhaus liegt. Spenden und Vereine hätten zur Finanzierung beigetragen, bestätigte Ortsbeauftragter Frank Sieg. Schlereth gab eine Übersicht über die Kostenaufstellung für weitere Arbeiten im Umfeld der Frankenbrunner Michaelskapelle in Höhe von rund 10 000 Euro.

Um eine weit höhere Geldsumme ging es jetzt bei der Vergabe von Bauarbeiten für den Marktplatz Oberthulba. Der Auftrag in Höhe von rund 894 000 Euro ging an die Firma Müller aus Bad Bocklet. Für weitere rund 285 000 Euro ging der Auftrag an die Hammelburger Firma Herbert-Bau für die Rohbauarbeiten am Thulbaer Kindergarten. Grünes Licht gab es für den Mitgliedsbeitrag in Höhe von knapp 700 Euro im Tourismus-Verband Franken.