Seinen Namen hat er schon als Kind fürs Museum hinterlassen. "Berthold Kegel" steht an der Seite des großen Sichters in der Herrenmühle. Als Berthold Kegel seine Buchstaben auf das heutige Ausstellungsobjekt pinselte, war das Gebäude noch lange kein Museum, sondern ein wichtiger Teil der städtischen Versorgungsinfrastruktur und zugleich Kegels Zuhause.
Die Herrenmühle war zu Kegels Kindheit ein E-Werk. Von dieser Zeit erzählt er bei einer Führung aus der Reihe "Abends im Museum". Die Familie Kegel wohnte von 1924 bis 1955 - Berthold Kegel wurde im Jahr 1936 geboren - in der Herrenmühle. In einem Anbau vor dem Gebäude lebten die Maschinisten, erklärt Kegel.
Er weiß noch gut, wo die einzelnen technischen Geräte für die Stromerzeugung standen. Aus dem Gedächtnis hat er für die Besucher einen Plan skizziert. "Die Turbine ist Tag und Nacht gelaufen, es sei denn, der Riemen ist gerissen", sagt Kegel. Sein Vater war Geschäftsführer des E-Werks.
Das E-Werk Happ ging 1896 in Betrieb. "Gestern Abend wurden die ersten Versuche durch Beleuchtung mit einigen Glühlichtern gemacht. Das Gleichstromsystem kommt dabei in Anwendung und ist zur Sicherung eines gleichmäßigen Betriebs eine größere Akkumulatoren-Batterie eingerichtet", hieß es im Hammelburger Journal vom 14. November 1896.
Das Blatt berichtete weiter: "Den hiesigen Bewohnern stehen nun bald die Annehmlichkeiten und Vortheile der elektrischen Beleuchtung zu Gebote und verdanken wir dies hauptsächlich dem Unternehmungsgeist des Herrn Bürgermeisters Happ." Im Jahr 1962 wurde das E-Werk Happ an die Stadt verkauft. Es konnte die Elektrifizierung weiterer Stadtbereiche nicht mehr leisten. Die Technik wurde ausgebaut. Die Herrenmühle wurde Sitz der Stadtwerke und ab 1991 Museum.
"Meine Spielfläche war die Saale, der Thulbakanal und alles darum herum", sagt Kegel. Die Wohnräume befanden sich im Obergeschoss der Herrenmühle, wo heute die eingerichtete Stube vom Müller-Alltag erzählt. Den Besuchern der Führung zeichnet Kegel mit Handbewegungen die damalige Raumaufteilung nach: Hier war die Küche, dort das Wohnzimmer. Es gab kein Bad. In der Küche sei Wasser warm gemacht worden, dann hätten die Familienmitglieder sich nacheinander im Bottich gewaschen. Kegel sagt über sich: "Der Kleine war als Letzter an der Reihe." Das Klo habe direkt in den Thulbakanal geführt.
Ältere Teilnehmer erinnern sich mit Kegel an das "Retele", eine alleinstehende Frau, ein Hammelburger Original aus der Nachbarschaft der Herrenmühle. Sie hatte nicht einmal eine Wasserleitung im Haus.
Der Gang durch die Museumsräume führt zum Sichter, der einst in der Herrenmühle das Mahlgut siebte und trennte. "Ich war in der zweiten Klasse, als ich einen Rest weißer Farbe fand und mich verewigte", sagt Berthold Kegel.
Die Herrenmühle war zu Kegels Kindheit ein E-Werk. Von dieser Zeit erzählt er bei einer Führung aus der Reihe "Abends im Museum". Die Familie Kegel wohnte von 1924 bis 1955 - Berthold Kegel wurde im Jahr 1936 geboren - in der Herrenmühle. In einem Anbau vor dem Gebäude lebten die Maschinisten, erklärt Kegel.
Er weiß noch gut, wo die einzelnen technischen Geräte für die Stromerzeugung standen. Aus dem Gedächtnis hat er für die Besucher einen Plan skizziert. "Die Turbine ist Tag und Nacht gelaufen, es sei denn, der Riemen ist gerissen", sagt Kegel. Sein Vater war Geschäftsführer des E-Werks.
Das E-Werk Happ ging 1896 in Betrieb. "Gestern Abend wurden die ersten Versuche durch Beleuchtung mit einigen Glühlichtern gemacht. Das Gleichstromsystem kommt dabei in Anwendung und ist zur Sicherung eines gleichmäßigen Betriebs eine größere Akkumulatoren-Batterie eingerichtet", hieß es im Hammelburger Journal vom 14. November 1896.
Das Blatt berichtete weiter: "Den hiesigen Bewohnern stehen nun bald die Annehmlichkeiten und Vortheile der elektrischen Beleuchtung zu Gebote und verdanken wir dies hauptsächlich dem Unternehmungsgeist des Herrn Bürgermeisters Happ." Im Jahr 1962 wurde das E-Werk Happ an die Stadt verkauft. Es konnte die Elektrifizierung weiterer Stadtbereiche nicht mehr leisten. Die Technik wurde ausgebaut. Die Herrenmühle wurde Sitz der Stadtwerke und ab 1991 Museum.
"Meine Spielfläche war die Saale, der Thulbakanal und alles darum herum", sagt Kegel. Die Wohnräume befanden sich im Obergeschoss der Herrenmühle, wo heute die eingerichtete Stube vom Müller-Alltag erzählt. Den Besuchern der Führung zeichnet Kegel mit Handbewegungen die damalige Raumaufteilung nach: Hier war die Küche, dort das Wohnzimmer. Es gab kein Bad. In der Küche sei Wasser warm gemacht worden, dann hätten die Familienmitglieder sich nacheinander im Bottich gewaschen. Kegel sagt über sich: "Der Kleine war als Letzter an der Reihe." Das Klo habe direkt in den Thulbakanal geführt.
Ältere Teilnehmer erinnern sich mit Kegel an das "Retele", eine alleinstehende Frau, ein Hammelburger Original aus der Nachbarschaft der Herrenmühle. Sie hatte nicht einmal eine Wasserleitung im Haus.
Der Gang durch die Museumsräume führt zum Sichter, der einst in der Herrenmühle das Mahlgut siebte und trennte. "Ich war in der zweiten Klasse, als ich einen Rest weißer Farbe fand und mich verewigte", sagt Berthold Kegel.