"Wer macht denn sowas?" "Das gibt´s doch nicht!" Auf dem Friedhof hat es sich längst herumgesprochen, aber wer hat etwas mitbekommen? Auf der Suche nach dem oder den Unbekannten fehlt noch immer jede Spur: Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Vor einer Woche sind elf Gedenktafeln aus Kupfer im städtischen Parkfriedhof gestohlen worden. Der Schaden, den der oder die Täter durch die erbeuteten Tafeln angerichtet hat: 11 000 Euro, nach Schätzungen der Polizei. Der ideelle Schaden: unschätzbar.
Zwischen den bunten Blümchen klafft kahler Beton: Nur die grauen Fundamente sind auf der halbrunden Anlage inmitten des Friedhofs zurückgeblieben. Platzhalter als Hinterlassenschaft einer pietätlosen Diebesaktion: "Gewissenlos", nennt der Sprecher der Stadt, Thomas Hack, den Vorfall. Nie zuvor habe die Stadt etwas Vergleichbares erlebt. Gestohlene Kupferbleche, Regenrinnen oder Kabel, die Täter zu Geld machen, sind nicht ungewöhnlich. Ein Friedhof als Tatort - auch für die Polizei ungewöhnlich. "Das ist ein Einzelfall hier bei uns. Etwas Ähnliches ist in unserem Dienstbereich nicht bekannt", sagt Stefan Haschke, Chef der Kissinger Polizei.
Am Volkstrauertag werden hier, im Herzen des Parkfriedhofs, Kränze niedergelegt. Es ist ein Platz zum Gedenken an Kissinger Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg gefallen waren. Die Metalltafeln: ein "mahnendes Andenken" - aus einem Material, auf das es Banden immer wieder abgesehen haben. In diesem Fall waren die Diebe in einem Zeitraum am Werk, in dem Arbeiter selten anzutreffen sind: irgendwann zwischen Montag 16.30 Uhr und Dienstagfrüh 8 Uhr sind die Tafeln verschwunden. Ob die Beute wegen ihres Materialwerts oder des Sammlerwerts interessant war für die Täter, ist nicht bekannt. "Wir recherchieren in mehrere Richtungen", sagt Stefan Haschke. Er will die Hoffnung nicht aufgeben, obwohl sich Indizien rar machen. "Wir tappen im Dunkeln." Ob die Ermittler mithilfe eines entscheidenen Hinweises den Tätern auf die Spur kommen, hängt auch in diesem Fall von der Aufmerksamkeit der Bürger ab, sagt der Polizei-Chef: sowohl vor Ort als auch im Internet, wo derlei angeboten werde. "Vielleicht versuchen sie auch, erst einmal Gras über die Sache wachsen zu lassen, bevor ein Angebot auftaucht." Die verschwundenen Tafeln, die dem Fundament entrissen wurden, empört auch eine Kissingerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. Auch wenn sie davon ausgehen muss, dass die Tafeln längst verloren sind, so schreibt sie dieser Redaktion, setzt sie für Auskünfte über den Verbleib und die Rückführung der Tafeln 1000 Euro als Belohnung aus.
Zwischen den bunten Blümchen klafft kahler Beton: Nur die grauen Fundamente sind auf der halbrunden Anlage inmitten des Friedhofs zurückgeblieben. Platzhalter als Hinterlassenschaft einer pietätlosen Diebesaktion: "Gewissenlos", nennt der Sprecher der Stadt, Thomas Hack, den Vorfall. Nie zuvor habe die Stadt etwas Vergleichbares erlebt. Gestohlene Kupferbleche, Regenrinnen oder Kabel, die Täter zu Geld machen, sind nicht ungewöhnlich. Ein Friedhof als Tatort - auch für die Polizei ungewöhnlich. "Das ist ein Einzelfall hier bei uns. Etwas Ähnliches ist in unserem Dienstbereich nicht bekannt", sagt Stefan Haschke, Chef der Kissinger Polizei.