Seit Februar gehen Handwerker in der Landwehrstraße ein und aus. Der Grund dafür ist der Umbau des ehemaligen "China Palastes" zum Vereinsheim des TSV Bad Kissingen. "Ein Palast war es vor dem Umbau bei weitem nicht", scherzt Hannelore Schön, die 1. Vorsitzende des Vereins. Die gesamte Gaststätte musste entkernt werden.


Zurück zu den Ursprüngen

Den Anstoß für den Umbau gab der ausgelaufene Pachtvertrag. "Wir haben dann überlegt: Was machen wir? Bei einer Neuverpachtung hätten wir für die Investitionen in die Küche viel Geld in die Hand nehmen müssen", begründet sie die Entscheidung. Außerdem habe man für die 13 Abteilungen mit mehr als 1000 Mitgliedern Räumlichkeiten gebraucht. Neuland betritt der TSV mit der Entscheidung allerdings nicht, denn die Gaststätte wurde schon früher als Vereinsheim genutzt.


Marode Leitungen in der Gaststätte

Bei der Sanierung gab es jedoch einige unschöne Entdeckungen: "Die Elektrik war das reinste Kuddelmuddel." Abhilfe schaffte der Elektriker, der zwar teuer gewesen sei, "aber Sicherheit geht vor", sagt die 71-Jährige. Erst nachdem neue Leitungen eingezogen wurden konnte man sich den anderen Baustellen annehmen.

Eine davon war der Keller: "Mindestens drei Generationen haben da ihren Krempel zwischengelagert, das war eine ziemliche Entdeckungsreise." Beim Entrümpeln förderten die Helfer so manche Antiquität aus der Vereinsgeschichte zu Tage. Eine besondere Kuriosität neben alten Fotografien stellt ein tragbares Vereinslogo dar.

"Das wird noch sauber gemacht und kommt dann im neuen Vereinsheim an die Wand", gibt Schön Einblick in ihre Pläne. Im Gaststättenbereich sind die Arbeiten schon weit fortgeschritten. Der Putz wurde bereits aufgebracht und die Wände gestrichen. Tatkräftige Unterstützung fand sie dabei im Verein. "Albert Köpplin hat mit seinen Sambo-Leuten gut mit angepackt - ohne Ehrenamtliche geht nichts", zählt sie auf. "Sambo ist eine russische Kampfsportart, die können zupacken", weiß die 71-Jährige.


Auf der Zielgeraden

Auch wenn noch Lampen aufgehängt und Kleinarbeiten erledigt werden müssen, wähnt sich Schön auf der Zielgeraden. "Der Boden ist schon neu verlegt worden. Jetzt geht es an die Bonbons", sagt sie. Mit "Bonbons" meint die gelernte Dekorateurin vor allem das Gestalten der Räume. "Nachdem wir gestrichen hatten, hatte ich mein Konzept schon im Kopf", führt sie aus.


Mediterranes Vereinsheim

Die Innenarchitektur, die hellen Räume und einige Hinterlassenschaften eines griechischen Vorpächters brachten Schön auf den Gedanken, mediterranes Flair in die Landwehrstraße zu bringen. Allerdings fehlen ihr noch einige Elemente, um die Idee zu verwirklichen. "Wir brauchen noch schlichte Holzstühle und weißes Geschirr", erläutert sie. Außerdem wolle man alte Pokale in Glas-Vitrinen unterbringen. Zur Debatte steht noch, ob die alte Küche im Keller zur Waschküche für die Mieter in den Wohnungen umgebaut wird. Schön hofft, dass alles bis zum Spätherbst erledigt sein wird. "Dann können unsere Abteilungen die Räume gleich für ihre Weihnachtsfeiern nutzen."

Doch nicht nur die Sportler sollen das Gebäude nutzen dürfen: "Wir werden die Räume auch an Interessenten für Geburtstage vermieten", erklärt die 71-Jährige das Nutzungskonzept. Allerdings hätten sich die Mieter an eine Hausordnung zu halten, betont sie. Im Umbau der Gaststätte sieht Schön daher "eine echte Chance etwas zu schaffen, was dem Verein zuträglich ist."