Der English Folk Club, eine lose Vereinigung fränkischer Künstler hat eine neue "Heimat" gefunden: Im KissVino, dem alten, ehemaligen Bad Kissinger Rathaus, werden die zukünftigen Auftritte der Amateurmusiker, Literaten, Dichter und Vorleser stattfinden. Ausschlaggebend für die neue Location war neben der idealen Lage mitten im Herzen der Stadt vor allem die GEMA. Die "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik und fordert vom Künstler-Club praktisch für jede Aufführung Geld für "Veröffentlichungsrechte".
Dennis Dennehy, einer der "Macher" und Mitbegründer des English Folk Club, ist empört über eine Rechnung von über 800 Euro, die ihm die GEMA schickte. "Wir Künstler sollen für diese Amateuraktivitäten über 800 Euro zahlen, dabei spielen mir meist eigene Werke, oder Werkem deren Urheberschaft nach 70 Jahren ausgelaufen ist und das alles ohne Eintritt" erklärt er einen Aufnahmeteam des Bayerischen Fernsehens, das aus Würzburg zum Auftritt in die neue Location angereist ist.
Klaus Hanisch, der in achtziger Jahren bei der Saalezeitung volontiert hat, arbeitet nun als Autor und Reporter für die Fernsehredaktion des Bayerischen Rundfunks und widmet sich dem Thema. Am Montag, 27. August, soll in der Rundschau des Bayerischen Fernsehens ab 18.30 über den English Folk Club und seinen Streit mit der GEMA berichtet werden, denn Dennis Dennehy hat angekündigt, wegen der seiner Meinung nach ungerechtfertigten Forderung notfalls auch vor Gericht zu gehen. Aktuell ist das Problem für die nächsten jeweils monatlichen Auftritte geklärt - der Betreiber von KissVino hat sich bereit erklärt, die dann möglicherweise noch anfallenden GEMA-Gebühren zu übernehmen. Das alte Rathaus mit seiner Vinothek wurde jedenfalls vom Publikum voll angenommen, so dass aus allen Etagen noch Stühle beigetragen werden mussten.