In Bad Kissingen werden zurzeit viele neu gepflanzte Bäume mit weißer Farbe angestrichen. Die Stadt erklärt nun, warum.
Bäume sind ständigen Temperaturwechseln ausgesetzt. In den Wintermonaten kann das sogar gefährlich werden: Tagsüber erwärmt sich die Rinde und lässt Baumsaft fließen. In einer frostigen Nacht dehnt sich der Saft aus - und führt zu Rissen in der Rinde. Über diese Risse können Pilze und Schädlinge ins Innere des Baums eindringen. Genau hier hat der Weißanstrich seinen Nutzen. Er soll "das Reißen der Rinde verhindern", erklärt die Stadt Bad Kissingen.
Warum vor allem junge Bäume die Farbe brauchen
Neupflanzungen profitieren ganz besonders von einem solchen Anstrich. Er unterstützt zudem die Umgewöhnung an die Neuausrichtung am neuen Pflanzort. Auch ältere Bäume benötigen bei einem Standortwechsel diese weiße Farbe.
Tatsächlich wirkt der Anstrich ähnlich wie eine Sonnencreme. Als zweiter Schritt einer Neupflanzung reflektiert er Sonnenstrahlen und verhindert damit starke Temperaturschwankungen. Die Rinde bleibt elastisch.
Die verwendete Farbe in Bad Kissingen hält bis zu sechs Jahre. In diesem Zeitraum wird der Anstrich immer dunkler und "reißt durch das Dickenwachstum der Bäume langsam auf". Das hilft der Rinde dabei, sich stetig an die Strahlungsverhältnisse anzupassen.
Farbe ungiftig für den Mensch
Für Mensch und Tier ist die Farbe völlig ungiftig. Das Pflanzenstärkungsmittel "wird rückstandsfrei von Mikroben abgebaut", erklärt die Stadt Bad Kissingen.
Das Anstreichen der Bäume ist Teil der KfW-geförderten Initiative "Wir machen’s uns grüner - Natürlicher Klimaschutz in Kommunen". Die Initiative setzt sich unter anderem für die Pflanzung von Bäumen und eine nachhaltige Erhaltung des Baumbestandes ein.