Wie die Stadt Bad Kissingen erklärt, ist das städtische Kanalnetz fast 200 Kilometer lang. Die regelmäßige Überprüfung und Instandhaltung der Kanäle gehört zu den Pflichtaufgaben der Stadt Bad Kissingen. Insbesondere im inner­städtischen Trinkwasser- und Heilquellenschutzgebiet sind die gesetzlichen Anforderungen an den Zustand der Kanäle hoch.

Bei den diesjährigen Untersuchungen wurden alters­bedingte Riss­bil­dun­gen, Oberflächenschäden, Wurzeleinwüchse sowie undichte Hausanschluss-Anbindungen gefunden. Im Bereich des Loll­bachs an der Fuhrmannstraße in Arnshausen führten neben Rissen auch undichte Muffen zu Fremd­wassereintritt. Hier hätte längerfristig auch Abwasser ins Grundwasser abfließen können.

Daher wurden im Juni und Juli 2023 ver­schie­dene Kanäle in der Innenstadt, in Arnshausen und in Reiterswiesen saniert. Die Arbeiten auf insgesamt 900 Metern Länge fan­den unterirdisch im sogenannten Schlauchliner-Verfahren statt. Mit dem Begriff Schlauchliner wird der neue, in die sanierungsbedürftige Rohrleitung eingezogene Schlauch bezeichnet. Der werkseitig mit Harz getränkte Schlauch­liner wird mit einer Seilwinde in den zu sanierenden Kanal eingezogen und mit Druckluft eingepasst. Das Material härtet dann unter UV-Licht aus. Dieser Prozess wird mit einer TV-Kamera genauestens überwacht. Sobald der Liner abgekühlt ist, öffnet ein Fräsroboter vorhandene Anschlussleitungen. Nach der erforderlichen Dichtheitsprüfung kann der Leitungsabschnitt meist noch am gleichen Tag wieder in Betrieb genommen werden. Das Ergebnis ist eine am Kanal anliegende, dichte Rohr­auskleidung.

Dieses Verfahren ermöglichte es, dass alle anstehenden Sanierungsarbeiten schnell und in geschlossener Bauweise durchgeführt werden konnten. Die Straßen mussten nicht aufgemacht werden und die Einschränkungen für den Straßenverkehr blieben minimal.

In folgenden Straßen fand eine Sanierung statt:

  • Bad Kissingen: Dr.-Georg-Heim-Straße und Leibnizstraße
  • Arnshausen: Wittelsbacher Weg und Fuhrmannstraße
  • Reiterswiesen: Kiefernstraße