Entstehen sollen im "Buchrasen IV" knapp 5,7 Hektar zusätzliche Gewerbefläche. Im Zuge der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange war das Projekt jetzt Thema im Bad Brückenauer Stadtrat.

Die Verwaltung hatte den Kommunalpolitikern vorgeschlagen, dem Vorhaben nicht zuzustimmen. Die Fachleute im Bad Brückenauer Rathaus hatten das unter anderem mit dem dann höheren Aufkommen an Schwerlastverkehr begründet. In den eingereichten Unterlagen, so hieß es, würde nur die ortsinterne Anbindung an die Staatsstraße 2790 beleuchtet, nicht aber die darüber hinaus gehenden Belastungen und Bedürfnisse von Bad Brückenau als Nachbargemeinde in Erwägung gezogen. Die Erfahrungen der Vergangenheit hätten gezeigt, dass die meisten Laster vom Buchrasen nach wie vor durch die Stadt fahren, um zur Autobahn-Anschlussstelle Volkers zu gelangen. Hierdurch erhöhe sich die Lärm- und Feinstaubbelastung erheblich.

Um das Prädikat Heilbad nicht zu gefährden, so hatte Willi Scheller vom Baubüro formuliert, sei nach einem Gutachten des Deutschen Wetterdienstes aus lufthygienischer Sicht eine weitere Belastung zu vermeiden. Außerdem gelte es, erhöhte Anstrengungen zur Verbesserung der Luftqualität zu unternehmen.

Anhand der dargelegten Fakten entwickelte sich im Gremium eine rege Diskussion, in deren Verlauf auch erneut mehrfach die Frage aufkam, warum es am Buchrasen auf Oberleichtersbacher Seite so gut laufe, auf Brückenauer Seite aber sehr wenig passiere. Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) betonte im Rahmen der Aussprache mehrfach, dass man sich der Zweischneidigkeit des Themas durchaus bewusst sei. Auch die Idee eines gemeinsamen Gewerbegebiets der in der Rhönallianz vertretenen Gemeinden wurde wieder einmal angerissen.

Recht drastisch formulierte es Karlheinz Schmitt (CSU): "Das Thema kommt um Jahre zu spät". Mit der Problematik am Buchrasen und den damit verbundenen Belastungen für die Stadt hätten sich seiner Ansicht nach schon die Vorgänger der jetzigen Rathauschefin auseinandersetzen müssen. Das sei aber leider nicht passiert. Jetzt nach vielen Jahren der Nachbargemeinde bei ihrer Planung Steine in den Weg zu legen, das sei nicht die richtige Vorgehensweise.

Nach dem Austausch weiterer Argumente stimmte der Stadtrat schließlich dem Bebauungsplan "Buchrasen IV" zu. Der Nachbargemeinde Oberleichtersbach sollen aber alle Einwände detailliert und mit Nachdruck dargelegt werden.