"Es ist ein Thema, das die Öffentlichkeit stark interessiert", sagte Bürgermeister Gerd Kleinhenz(PWW) in der Sitzung des Marktgemeinderates zur Sanierung der Grundschule in Wildflecken. Architekt Johannes Messerschmitt aus Bad Kissingen erläuterte im Gremium den Stand der Dinge. "Wir hoffen sehr, dass wir den Zeitplan einhalten können. Der Baufortschritt ist im Moment sehr vernünftig", so Messerschmitt. Zum aktuellen Stand ist ein Einzug der Schüler direkt nach den Herbstferien dieses Jahres möglich. "Wir gehen davon aus, dass die Firmen so wie bisher funktionieren", so der Architekt. "Die schwierigen Dinge sind wohl überwunden. Aber wir haben nicht immer alles in unserer Macht."

Zuletzt war die Kommune von rund 7,5 Millionen Euro für das Gesamtprojekt ausgegangen, das auch den Neubau der Wildfleckener Turnhalle beinhaltet. Obwohl es einige Kostenverschiebungen innerhalb der Gewerke gab, kann die kalkulierte Summe wohl gehalten werden, hieß es in der Sitzung. Ein Teil der Baumaßnahmen muss jedoch noch vergeben werden. "Aber wir sind größtenteils aus dem Vergabe-Risiko heraus", meinte Bürgermeister Gerd Kleinhenz. "Wir sind im Plan und erwarten keine weiteren Kostenerhöhungen", sagte der Rathauschef. "Das Bauprojekt steht unter starker Beobachtung der Bürger. Es ist wichtig, dass wir über den aktuellen Sachstand informieren. Drücken wir die Daumen, dass es keine Komplikationen mehr gibt, und wir dann im November die Schule feierlich ihrer Bestimmung übergeben können."

Über den Haushalt für das Jahr 2018 beriet das Gremium ausführlich, zunächst in nichtöffentlicher Sitzung. Der Einwohnerstand ist in letzter Zeit eher konstant geblieben. "Wir bewegen uns knapp unter 3000 Einwohnern. Wir haben weiterhin aber mit vielen Zuzügen und Wegzügen zu kämpfen", informierte Kämmerer Dieter Feller. Bei der Grundsteuer und der Gewerbesteuer sind heuer keine Änderungen vorgesehen, was die kommunalen Hebesätze betrifft. Für die Grundsteuer A und B beträgt der Hebesatz 360 Prozent, bei der Gewerbesteuer liegt der Hebesatz bei 350 Prozent.

Rund 300 000 Euro Ausgaben ergeben sich für die Kinderbetreuungseinrichtungen in der Marktgemeinde. "Heuer bleiben die Kosten auf dem Niveau vom Vorjahr. Die Einrichtungen haben gut gewirtschaftet", so Feller. Wasser- und Kanalgebühren muss die Gemeinde voraussichtlich Ende dieses Jahres neu festsetzen. Weiterhin prägend sind die Personalausgaben der Gemeinde, die alleine rund ein Drittel des Verwaltungshaushalts ausmachen. Tarifliche Erhöhungen der Gehälter wurden bereits im Haushaltsplan berücksichtigt.


Gewerbesteuer sinkt stark

Bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer erwartet die Gemeinde heuer einen starken Rückgang. "Es wird uns deutlich weniger Geld aus dieser Quelle zur Verfügung stehen", so der Kämmerer. Konstant ist dagegen die Grundsteuer. Ebenfalls kaum Schwankungen gibt es beim Anteil aus der Einkommenssteuer.


Pumptrack kommt heuer nicht mehr

Verschoben werden musste der Neubau des Pumptracks für die Jugend. Es ist nach derzeitigem Stand nicht davon auszugehen, dass das neue Freizeitgelände noch in diesem Jahr fertig gestellt werden kann. "Das ist natürlich schade, denn wir hätten den Pumptrack natürlich gerne noch heuer eröffnet", so Feller. Altlasten-Probleme auf dem betroffenen Gelände hatten zu einer erheblichen Verzögerung des Projektes geführt.


Ernste Finanzlage

Im Jahr 2018 müssen rund drei Millionen Euro aus den angesparten Rücklagen der Gemeinde genommen werden. Darüber hinaus ist eine neue Kreditaufnahme von einer Million Euro geplant. "Das ist in diesem Jahr unvermeidlich", so Kämmerer Feller. "Es kommt nach fetten Jahren nun ein mageres Jahr", sagte Feller. Das Darlehensvolumen der Gemeinde wird bis zum Jahresende wohl auf rund 3,5 Millionen Euro anwachsen. "Ich sehe aber keine andere Möglichkeit", sagte der Kämmerer.
Die Stabilisierungshilfen der vergangenen Jahren hatten dafür gesorgt, dass die Gemeinde Rücklagen bilden konnte, die aber nun dringend aufgrund der Baumaßnahmen gebraucht werden. "Der Haushalt ist 2018 auf Kante geflickt", meinte Feller. "Wir müssen weiter sparen. Die schwankenden Einnahmen und anstehenden Ausgaben machen es uns nicht leichter. Es wird allmählich ernst."

Sämtliche Beschlüsse rund um den Haushaltplan und die Finanzplanung fielen einstimmig.
Eine Formalie war die Zustimmung zum Bebauungsplan Bocksäcker in Premich im Markt Burkardroth. Das Gremium hatte keine Einwände vorzubringen.

Ein tragischer Todesfall bei einem Verkehrsunfall zwischen Schildeck und Schondra erschüttert die Marktgemeinde tief. "Da müssen wir auch mal innehalten. Das ehrliche Mitgefühl von uns allen gilt den Angehörigen", sagte Bürgermeister Kleinhenz. "Der Verstorbene war ein Bürger aus unserer Gemeinde. Es waren in dem Fahrzeug auch noch andere Mitbürger aus Wildflecken. Das macht uns alle sehr nachdenklich und betroffen."

Von der Seniorenarbeit berichtete Nicole Müller (PWW), die anregte, dass man die Nachbarschaftshilfe in den Ortsteilen besser organisieren und koordinieren könnte. Als Beispiel nannte Müller die Helferbörse der Gemeinde Rannungen. Dort werden Hilfestellungen rund um Haushalt, Grabpflege, Winterdienst, Nachhilfe, Hausaufgabenbetreuung, Fahrdienste und ähnliche Nachbarschaftshilfen koordiniert.