Es ist der Tag, auf den alle Gymnasiasten ihr ganzes Schulleben hinarbeiten und auch der Tag, an dem sich die Emotionen der letzten anstrengenden Monate vor den Prüfungen entladen: der Abistreich, eine spielerische Abrechnung der Schüler mit ihren Lehrern. Auch von den jüngeren Jahrgängen wird er mit Spannung erwartet, denn sie hoffen darauf, dass für sie heute der Unterricht zumindest teilweise flachfällt. "Ein Klassiker wie jedes Jahr", kommentiert der stellvertretende Schulleiter Dirk Hönerlage die Verbarrikadierung der Schule beim diesjährigen Abistreich. Luftballons, Frischhaltefolie, viele Meter Baustellenband, mit Wasser gefüllte Plastikbecher und Wasserpistolen, um die jüngeren Schüler zu necken - das alles gehört zu einem gelungenen Streich nach erfolgreich absolvierter Hochschulreife. Auch in diesem Jahr fuhren die Abiturienten das volle Geschütz auf.

Knapp drei Wochen haben die Abiturienten gebraucht, um sich sportliche Spiele für Lehrer und Schüler auszudenken. Um das Schulhaus unzugänglich zu machen, wurden alte Schulaufzeichnungen im Schulhaus, an den Türen und Wänden der Lehrer- und Klassenzimmer aufgehängt und die Gänge mit Absperrbändern verschlossen. Nicht jedem Lehrer gefielen die Streiche, die von den Schülern unter hoher Geheimhaltungsstufe vorbereitet wurden. Manch einer blieb dem Streich gar fern.

Nachdem es den jüngeren Schülern am frühen Morgen schließlich doch gelungen war, in ihre Klassenzimmer zu gelangen, ging es nach dem Unterricht in der Aula mit dem Spektakel weiter. Dort hatten sich die Absolventen sportliche Spiele für ihre Lehrer ausgedacht. Ganz im Sinne der Fußball-WM, traten Schüler und Lehrer gegeneinander an und mussten auf dem Schulhof mit einer die Sicht verzerrenden Brille einen Parcours durchlaufen und den Ball in das Tor schießen. Die teilnehmenden Lehrer ließen sich - allesamt sportlich - zwar mit Zögern aber schließlich motiviert auf die lustigen Spiele ein. Auch das Ballhüpfen im Anschluss zwischen Lehrerinnen und Schülern trug zu einem gelungenen Abistreich bei.

Im Anschluss durften sich Lehrer und Schüler als Kommentatoren von Sportevents ausprobieren, während der Gegner raten musste, ob das Gesagte mit der Übertragung auf dem Monitor übereinstimmt. Die Abiturienten, sagt der stellvertretende Schulleiter, "haben sich beim diesjährigen Abistreich wieder viel Mühe gegeben".

Zur Info:
40 Schüler haben heuer erfolgreich die Abiturprüfung abgelegt. Ob alle bestanden haben und wie viele Schüler angetreten sind, teilt die Schule nicht mit. Zudem wurden aus Gründen des Datenschutzes nur 37 Namen veröffentlicht. Am Freitag, 29. Juni, erhalten die Schüler ihre Zeugnisse im Rahmen der Verabschiedung ab 16 Uhr im Franz-Miltenberger-Gymnasium.