Die zentrale Stelle in der Stadt - der Marktplatz mit Rathaus und Restaurants - ist für viele Menschen ein sozialer Treffpunkt. "Es geht um die soziale Teilnahme", sagt Andreas Knüttel, Behindertenbeauftragter der Stadt. Er möchte das Wort Inklusion vermeiden, weil darüber schon so viel berichtet wurde - und weil Teilnahme besser als Teilhabe sei, ergänzt André Pfister, Mitglied in der Multiple Sklerose-Selbsthilfegruppe.
In der Ludwigstraße sind baubedingt die Ladengeschäfte meist über ein bis drei Stufen erreichbar. Die Straße ist für viele gehandicapte Personen oft eine No-go-Area. "Das betrifft nicht nur Rollifahrer, sondern auch Menschen mit Knie- oder Hüftproblemen oder Mütter mit Kinderwägen", sagen Knüttel und Sonja Pfister, die ebenfalls krankheitsbedingt im Rollstuhle sitzt. "Die Ladenbesitzer sind zwar wirklich freundlich und hilfreich, doch keiner von uns möchte Bittsteller sein", fügen sie an.
Ein Loblied auf Bad Brückenau äußert Knüttel dennoch, denn "die Stadt hat einen kompletten Ring, den man als Rollstuhlfahrer fahren kann". Angefangen vom Obermangparkplatz, der barrierefrei gestaltet wurde, über die Unterhainstraße, die Sinnau und das neue Einkaufszentrum bis zum Siebener Park. Das sehe in vielen Städten im Umkreis anders aus, bestätigen alle anwesenden Rollstuhlfahrer. Auch die neue Kissinger Straße werde barrierefrei gestaltet, bestätigt Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU). Zusammen mit Andreas Knüttel habe eine Flurbegehung stattgefunden und es wurden barrierefreie Aspekte berücksichtigt.
"Neue Gebäude werden von Grund auf meist behindertengerecht gestaltet", darauf weist Meyerdierks hin. Auch im Hinblick auf die Sanierung der Georgi-Halle werden diese Aspekte sehr ernst genommen. "Die Stadt behält unsere Anliegen im Blick - das ist das Wichtigste", schließt der Behindertenbeauftragte.
Gemeinsam mit einem Kollegen aus der MS-Selbsthilfegruppe, Daniel Alt, hat Knüttel kürzlich das Projekt "Rhön barrierefrei" ins Leben gerufen. Die Internetseite verrät viel über das Anliegen der beiden. Besucher der Rhön sollen zukünftig barrierefreie Touren, Übernachtungsmöglichkeiten und Veranstaltungen für Gruppen und Einzelreisende buchen können. In der dazugehörigen Facebook-Seite tauschen sich Betroffene aus und geben Ratschläge und weitere Tipps. "Für uns ist das Thema ein persönliches Anliegen, damit wir wieder mobiler sind", sagt Alt.
Einige Punkte stoßen dem Behindertenbeauftragten Knüttel allerdings auf. "Der Behindertenparkplatz an der Volksbank ist weit entfernt vom Eingang der Bank. Was soll das?", fragt er aufgebracht. Auch für den Zebrastreifen in der Bahnhofstraße - Autofahrer sind meist zu schnell unterwegs -, gibt es seiner Meinung nach eine ganz einfache Lösung. Eine kleine Verkehrsinsel könne das Problem aus der Welt schaffen.
Weitere Informationen zur Barrierefreiheit
Veranstaltung Am Dienstag, 24. April, findet um 18 Uhr eine kostenlose Info-Veranstaltung zum Thema "Keine Chance für Stolperfallen & Co" in der Georgi-Halle statt. Die Reihe wird vom Landratsamt Bad Kissingen ausgerichtet. Teilnehmer können einem Architekten der Bayerischen Architektenkammer Fragen zum privaten Umbau stellen und sehen anhand verschiedener Beispiele, wie sich der Alltag möglichst einfach barrierefrei gestalten lässt. Weitere Informationen gibt Antje Rink, Tel. 0971/ 8015201.
Website Auf der Internetseite www.rhoen-barrierefrei.de finden Besucher Touren, Veranstaltungen und Unterkünfte in der Region, die barrierefrei sind.
BILDER
Bru-brj-barrierefrei1: Mit einem Rollstuhl, der von der Kasse bezahlt wird, sind solche Steigungen kaum zu überwinden...
Bru-brj-barrierefrei2: ...mit einem Elektro-Rollstuhl hingegen, ebenfalls eine Kassenleistung, ist diese Steigung machbar
Bru-brj-barrierefrei3: Auf dem Behindertenparkplatz vor einem Einkaufsmarkt parkt ein Auto ohne Behindertenausweis
Bru-brj-barrierefrei4, 11: Unerreichbar für viele Rollstuhlfahrer: Die oberen Regale in den Einkaufsmärkten und viele Durchgänge, die von Aufstellern versperrt sind.
Bru-brj-barrierefrei5: Andreas Knüttel, Sieglinde Griebel, Daniel Alt und Sonja Pfister sind gerne in der Stadt und der umliegenden Rhön unterwegs.
Bru-brj-barrierefrei6: Barrierefrei befahrbar: der Radweg entlang der Sinn
Bru-brj-barrierefrei7: Viele Glasscherben behindern auf Höhe der Stadtwerke Fahrad- und Rollstuhlfahrer beim Durchkommen
Bru-brj-barrierefrei8-9: Durch den Siebenerpark ist trotz des Schotters gutes Durchkommen für Rollstuhlfahrer
Bru-brj-barrierefrei10: Altstadt und Ludwigsstraße hingegen bieten einige Stolperfallen für Rollstuhlfarer
Bru-brj-barrierefrei12: Behindertenparkplatz am Obermang
Bru-brj-barrierefrei13: Die Marktgasse mit den anliegenden Geschäften wurde bereits vor Jahren barrierefrei gestaltet.
Bru-brj-barrierefrei14: Dieser nicht genutzte Platz direkekt vor der Volksbank wäre Ideal für einen Behindertenparkplatz - findet Andreas Knüttel.
Bru.brj-barrierefrei15: Mit seinem Segway-Rollstuhl, welcher nicht von der Krankenkasse bezahlt wird, kommt Knüttel viel besser an den Auszahlungsautomaten einer Bank.
Bru-brj-barrierefrei16: Logo "Rhön barrierefrei" auf dem Auto von Daniel Alt
In der Ludwigstraße sind baubedingt die Ladengeschäfte meist über ein bis drei Stufen erreichbar. Die Straße ist für viele gehandicapte Personen oft eine No-go-Area. "Das betrifft nicht nur Rollifahrer, sondern auch Menschen mit Knie- oder Hüftproblemen oder Mütter mit Kinderwägen", sagen Knüttel und Sonja Pfister, die ebenfalls krankheitsbedingt im Rollstuhle sitzt. "Die Ladenbesitzer sind zwar wirklich freundlich und hilfreich, doch keiner von uns möchte Bittsteller sein", fügen sie an.
Ein Loblied auf Bad Brückenau äußert Knüttel dennoch, denn "die Stadt hat einen kompletten Ring, den man als Rollstuhlfahrer fahren kann". Angefangen vom Obermangparkplatz, der barrierefrei gestaltet wurde, über die Unterhainstraße, die Sinnau und das neue Einkaufszentrum bis zum Siebener Park. Das sehe in vielen Städten im Umkreis anders aus, bestätigen alle anwesenden Rollstuhlfahrer. Auch die neue Kissinger Straße werde barrierefrei gestaltet, bestätigt Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU). Zusammen mit Andreas Knüttel habe eine Flurbegehung stattgefunden und es wurden barrierefreie Aspekte berücksichtigt.
Neue Website "Rhön barrierefrei"
"Neue Gebäude werden von Grund auf meist behindertengerecht gestaltet", darauf weist Meyerdierks hin. Auch im Hinblick auf die Sanierung der Georgi-Halle werden diese Aspekte sehr ernst genommen. "Die Stadt behält unsere Anliegen im Blick - das ist das Wichtigste", schließt der Behindertenbeauftragte. Gemeinsam mit einem Kollegen aus der MS-Selbsthilfegruppe, Daniel Alt, hat Knüttel kürzlich das Projekt "Rhön barrierefrei" ins Leben gerufen. Die Internetseite verrät viel über das Anliegen der beiden. Besucher der Rhön sollen zukünftig barrierefreie Touren, Übernachtungsmöglichkeiten und Veranstaltungen für Gruppen und Einzelreisende buchen können. In der dazugehörigen Facebook-Seite tauschen sich Betroffene aus und geben Ratschläge und weitere Tipps. "Für uns ist das Thema ein persönliches Anliegen, damit wir wieder mobiler sind", sagt Alt.
Einige Punkte stoßen dem Behindertenbeauftragten Knüttel allerdings auf. "Der Behindertenparkplatz an der Volksbank ist weit entfernt vom Eingang der Bank. Was soll das?", fragt er aufgebracht. Auch für den Zebrastreifen in der Bahnhofstraße - Autofahrer sind meist zu schnell unterwegs -, gibt es seiner Meinung nach eine ganz einfache Lösung. Eine kleine Verkehrsinsel könne das Problem aus der Welt schaffen.
Weitere Informationen zur Barrierefreiheit
Veranstaltung Am Dienstag, 24. April, findet um 18 Uhr eine kostenlose Info-Veranstaltung zum Thema "Keine Chance für Stolperfallen & Co" in der Georgi-Halle statt. Die Reihe wird vom Landratsamt Bad Kissingen ausgerichtet. Teilnehmer können einem Architekten der Bayerischen Architektenkammer Fragen zum privaten Umbau stellen und sehen anhand verschiedener Beispiele, wie sich der Alltag möglichst einfach barrierefrei gestalten lässt. Weitere Informationen gibt Antje Rink, Tel. 0971/ 8015201.
Website Auf der Internetseite www.rhoen-barrierefrei.de finden Besucher Touren, Veranstaltungen und Unterkünfte in der Region, die barrierefrei sind.
BILDER
Bru-brj-barrierefrei1: Mit einem Rollstuhl, der von der Kasse bezahlt wird, sind solche Steigungen kaum zu überwinden...
Bru-brj-barrierefrei2: ...mit einem Elektro-Rollstuhl hingegen, ebenfalls eine Kassenleistung, ist diese Steigung machbar
Bru-brj-barrierefrei3: Auf dem Behindertenparkplatz vor einem Einkaufsmarkt parkt ein Auto ohne Behindertenausweis
Bru-brj-barrierefrei4, 11: Unerreichbar für viele Rollstuhlfahrer: Die oberen Regale in den Einkaufsmärkten und viele Durchgänge, die von Aufstellern versperrt sind.
Bru-brj-barrierefrei5: Andreas Knüttel, Sieglinde Griebel, Daniel Alt und Sonja Pfister sind gerne in der Stadt und der umliegenden Rhön unterwegs.
Bru-brj-barrierefrei6: Barrierefrei befahrbar: der Radweg entlang der Sinn
Bru-brj-barrierefrei7: Viele Glasscherben behindern auf Höhe der Stadtwerke Fahrad- und Rollstuhlfahrer beim Durchkommen
Bru-brj-barrierefrei8-9: Durch den Siebenerpark ist trotz des Schotters gutes Durchkommen für Rollstuhlfahrer
Bru-brj-barrierefrei10: Altstadt und Ludwigsstraße hingegen bieten einige Stolperfallen für Rollstuhlfarer
Bru-brj-barrierefrei12: Behindertenparkplatz am Obermang
Bru-brj-barrierefrei13: Die Marktgasse mit den anliegenden Geschäften wurde bereits vor Jahren barrierefrei gestaltet.
Bru-brj-barrierefrei14: Dieser nicht genutzte Platz direkekt vor der Volksbank wäre Ideal für einen Behindertenparkplatz - findet Andreas Knüttel.
Bru.brj-barrierefrei15: Mit seinem Segway-Rollstuhl, welcher nicht von der Krankenkasse bezahlt wird, kommt Knüttel viel besser an den Auszahlungsautomaten einer Bank.
Bru-brj-barrierefrei16: Logo "Rhön barrierefrei" auf dem Auto von Daniel Alt