Den aktuellen Kostenstand zum Kindergarten haben sich die Stadträte in ihrer Sitzung am Dienstag erläutern lassen. Das Ergebnis ernüchtert: Im Oktober war die Stadtverwaltung von knapp 1,1 Millionen Euro für die Erweiterung und die energetische Sanierung des Gebäudes ausgegangen. Inzwischen sind es 144.000 Euro mehr. Zusätzlich lagen weitere Gestaltungsvorschläge des Architekten auf dem Tisch. Deren Kostenrahmen beläuft sich auf weitere 115.200 Euro.
"Es war doch eigentlich keine Generalsanierung. Ich kann diese Kostenerhöhungen überhaupt nicht verstehen", wandte Stadtrat Dirk Stumpe (PWG) ein. Thomas Eigenbrod (CSU) entgegnete, es mache doch überhaupt keinen Sinn, wenn die Stadt 1,2 Millionen Euro ausgebe, dann aber die Tapeten nicht erneuern lasse. Damit griff er eine der Kostensteigerungen beispielhaft heraus.
"Wir haben ja nicht nur die Erweiterung beschlossen, sondern auch eine energetische Sanierung. Wir werten unser bestehendes Gebäude erheblich auf", argumentierte Kindergartenreferent Florian Wildenauer (SPD) dafür, zusätzlich Geld in die Hand zu nehmen - wenn es denn sinnvoll sei. Kurt Abersfelder (CSU) leuchtete das nicht ein. Er frage sich, welcher Privatmann seine Wohnung für 25.000 Euro tapezieren lassen könne. "Wir sind ja nur noch am Zahlen!", beschwerte er sich.
Debatte entglitt nur kurz
Architekt Rudolf Röbig erklärte den Räten die Dimension der Arbeiten. "Wir sind relativ dicht an einer Generalsanierung", sagte er. Vor allem die Maßgaben des Brandschutzes hätten erhebliche Folgekosten wie die Erneuerung der Fassade nach sich gezogen.
Zum Schluss stimmte der Stadtrat einzeln über die zusätzlichen Gestaltungsvorschläge des Architekten ab. Eine Schließanlage für 1831 Euro wurde einstimmig bewilligt. Die Räte befürworteten auch das Entfernen von Tapeten für 25.000 Euro - mit 7:6 Stimmen fiel diese Entscheidung äußerst knapp aus. Über die mit rund 74.600 Euro höchste Summe für die Außenanlagen entschied der Stadtrat noch nicht. Die Räte möchten sich zunächst vor Ort die Situation anschauen.
Kurz entglitt die Debatte, als über eine kindgerechte Ausstattung der Hauptküche sowie eine zusätzliche Personalküche diskutiert wurde. Kindergartenleiterin Alexandra Fürst sprach sich für die Neuerung aus. Mit einer Gegenstimme folgte der Stadtrat ihrem Anliegen und investiert weitere 13.664 Euro.