In diesem Jahr konnte der Guardian Pater Martin Domogalla den Provizialvikar der Franziskaner Pater Franz-Josef Kröger aus München in der Rhön willkommen heißen. Außerdem waren ein franziskanischer Mitbruder aus Vietnam und Pater Rufus aus Altengrundstadt am Kreuzberg zum Antoniusfest zu Gast.

Dem Heilige Antonius ist in der Klosterkirche nicht nur der Seitenaltar gewidmet, er ist auch ein beliebter Volksheiliger, der gerne angerufen wird, wenn etwas verloren gegangen ist. Als "Schlappererpatron" ist der Heilige daher auch bekannt. Doch Pater Franz-Josef Kröger ging nicht auf diese Seite des Heiligen ein, sondern vielmehr auf sein Leben und Vorbild, das auch in der heutigen Zeit Menschen anrege und zum nachdenken bringe. Mit 15 Jahren wurde er Augustiner-Chorherr. Es gesichertes und begütertes Leben hinter Klostermauern wartete auf ihn. Der Weg in den Himmel war quasi schon vorgezeichnet.

Doch dann begegnete er Franziskanern, die alles andere als gesichert im Kloster lebten sondern in Unsicherheit und Armut als Bettelmönche auf der Straße unterwegs waren. Antonius möglicherweise fasziniert von dieser Art zu leben wechselte den Orden und schloss sich der Bewegung an, die von sich selbst sagte: "Unser Kloster ist die Welt". Ein vermeintlich gesichertes Leben verlassen, nichts mit auf den Weg mitnehmen außer sich selbst, das sei durchaus ein Wagnis, das Angst machen könne, so Pater Franz-Josef. Dabei gehe es nun aber nicht darum nun Haus und Hof zu veräußern, sondern um die innere Haltung. Wer vom Glauben authentisch und überzeugend spreche, der dürfte den Menschen nichts vormachen, sich nicht hinter Rollen oder falschen Sicherheiten verstecken. "Nehmt nichts mit auf den Weg, als euch selbst. Dafür ist es nie zu spät, für keinen einzigen Menschen", ermutige Pater Franz-Josef.