Seit über 15 Millionen Jahren sind Biber in Bayern heimisch. Dennoch sind sie längst nicht bei allen Menschen beliebt. Kommt es zu Konflikten zwischen den Tieren und den Menschen, hat der Jagdminister eine deutliche Meinung dazu. Bayerns Jagd- und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sprach sich für eine unkomplizierte Möglichkeit zum Abschuss von Bibern aus, wenn es regional durch die streng geschützten Tiere zu Problemen kommt. Im Februar verirrte sich ein Exemplar im Parkhaus des Bamberger Klinikums. Es folgte eine ungewöhnliche Rettungsaktion. 

"Ich höre immer wieder von Landwirten und Gemeinden vor Ort, dass sie Biberprobleme haben. Also auch hier haben wir die Lösung, die Landratsämter können den Biberabschuss genehmigen", sagte der Freie-Wähler-Chef nach der Sitzung des Kabinetts im mittelfränkischen Ansbach. 

Aiwanger: Biber-Abschuss stehe "fast nichts im Weg"

Aiwanger betonte, rechtlich stehe dem Abschuss "fast nichts im Weg, sofern Infrastruktur, Kläranlagen, Abwassernetze und so weiter durch diese Wühltätigkeit und Staudammtätigkeit gefährdet" seien. Während einige dies mit einem Schmunzeln betrachten mögen, würden Grundstückseigentümer und Kommunen, die von den Schäden betroffen sind, Sturm laufen. "Also auch hier haben wir Lösungen. Bitte Anträge stellen. Und bitte, liebe Jäger, dann auch die Dinge zu entnehmen."

Hintergrund der Möglichkeit ist die Novelle des bayerischen Artenschutzgesetzes, welche im September bereits Thema im Kabinett war. Der Biber ist den Angaben zufolge seit etwa 15 Millionen Jahren in Bayern heimisch und wird heute streng geschützt – fast war das Tier ausgerottet. Dank Schutzmaßnahmen erholte sich die Art wieder. Laut dem Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, Bibern nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten sowie Burgen und Dämme zu beschädigen oder zu zerstören.

Er ist in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU zudem als streng geschützte Art aufgeführt. Der Biber ist für die Artenvielfalt in heimischen Regionen von großer Bedeutung: Durch seine Aktivitäten entstehen Lebensräume für seltene Tierarten, zudem leistet er einen Beitrag zum Hochwasserschutz und unterstützt die Wiederherstellung von Auenlandschaften, wie berichtet wurde. Genehmigungen für das Entfernen von Dämmen dürfen ausschließlich durch die zuständigen Naturschutzbehörden erteilt werden.

Vorsicht in der Aufzucht-Zeit: Biber können Hunde angreifen

Die Stadt Bamberg informierte im vergangenen Jahr, wie man sich zur Aufzucht-Zeit der Tiere am besten verhält. Ihre Paarung findet demnach zwischen Januar und April im Wasser statt. Nach einer Tragezeit von 105 bis 109 Tagen werden gegen Ende April oder Anfang Mai meistens zwei bis drei Jungtiere geboren.

Diese bleiben etwa zwei bis zweieinhalb Monate bei der Mutter und werden in dieser Zeit gesäugt. Währenddessen ist bei Bibern Vorsicht geboten: Um ihren Nachwuchs vor frei laufenden Hunden zu schützen, können die sonst friedlichen Tiere eine aggressive Haltung annehmen. In der Vergangenheit sei es bereits vorgekommen, dass Hunde von Bibern angegriffen und durch Bisse verletzt wurden.

Die Stadt Bamberg wies darauf hin, dass Hunde beim Spaziergang am Wasser im Mai und Juni unbedingt an der Leine geführt werden sollten, um die Hunde zu schützten und eine Störung der Biber zu vermeiden.

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

Erfahre hier mehr über unsere KI-Richtlinien.