Die fränkische Küche ist ein wahrer Genuss für alle Liebhaber traditioneller, regionaler Speisen. Geprägt von einer einzigartigen Mischung geografischer und kultureller Einflüsse, bietet sie eine Vielfalt an Gerichten, die sowohl durch ihre Zutaten als auch durch die Zubereitungsmethoden bestechen.

Ob zarte Sauerbraten, deftige Zwiebelkuchen  oder die berühmte fränkische Bratwurst – die kulinarischen Traditionen der Region sind tief in der Geschichte verwurzelt. In unserem Artikel werfen wir einen Blick auf die typischen Zutaten und Zubereitungstechniken, die diese Küche so besonders machen, und entdecken die Bedeutung von Tradition und Regionalität für die fränkische Gastlichkeit. 

Top 10 fränkische Spezialitäten, die man probiert haben muss 

Schäufele - das Highlight der fränkischen Küche

Das Schäufele ist ein echtes Highlight der fränkischen Küche und gehört zu den Kult-Gerichten der Region. Es handelt sich um ein Schulterstück vom Schwein, das komplett mit Knochen und Fettschwarte gebraten wird. Namensgebend ist der schaufelförmige Schulterknochen, der erst beim Verzehr sichtbar wird. Besonders charakteristisch für das Schäufele ist die knusprige, rösche Kruste, während das zarte Fleisch nahezu von selbst vom Knochen fällt.

Dazu gibt es traditionell eine aromatische Bratensauce, die den Geschmack perfekt abrundet. Serviert wird das Gericht klassisch mit fränkischen Kartoffelklößen und Beilagen wie Blaukraut, Sauerkraut oder einem frischen Salat. Die besten Schäufele findet man in traditionellen fränkischen Wirtshäusern, aber mit dem richtigen Rezept gelingt es auch zu Hause.

Fränkische Bratwurst - die Königin der Würste

Die fränkische Bratwurst ist mehr als nur eine Spezialität – sie ist ein Symbol für die kulinarische Vielfalt Frankens. Von der kleinen Nürnberger Rostbratwurst bis zur rustikalen Coburger Bratwurst hat jede Region ihre eigene Interpretation dieses Klassikers. Ob fein oder grob, kurz oder meterlang, jede Variante spiegelt den Charakter ihrer Herkunft wider.

Traditionell wird die fränkische Bratwurst mit Beilagen wie Kraut, Kartoffelsalat oder Meerrettich serviert, aber auch frisch vom Grill ist sie ein Genuss. Besonders beliebt ist die Nürnberger, die mit ihrer zarten Textur und der typischen Länge ein echtes Highlight darstellt. Im Gegensatz dazu überzeugt die Coburger durch ihre rustikale Zubereitung über Buchenholzfeuer. Die Vielfalt der fränkischen Bratwurst sorgt nicht selten für Diskussionen, welche die beste sei. Doch eines ist unbestritten: Sie vereint die Franken in ihrer Liebe zur „Königin der Würste“.  

Die fränkische Bratwurst wird auch als Königin der Würste bezeichnet. Foto: AdobeStock_EdNurg.

Blaue Zipfel – Eine fränkische Spezialität mit Geschichte

Blaue Zipfel, auch als Saure Zipfel bekannt, sind eine traditionelle fränkische Wurstspezialität, die besonders durch ihre ungewöhnliche Zubereitungsart auffällt. Statt gebraten werden die Bratwürste in einem heißen Essigsud gegart, wodurch sie ihre charakteristische, leicht bläuliche Farbe erhalten.

Zart im Biss, würzig im Geschmack und etwas leichter als die gebratene Variante, sind Blaue Zipfel ein ideales Gericht für laue Sommer- oder Herbstabende. Ihren Namen und Ursprung verdanken sie der historischen Anpassung von Wurstgrößen in schwierigen Zeiten sowie ihrer erstmaligen Kreation 1969 in Biebelried. Heute zählen sie zu den kulinarischen Klassikern Frankens, die man unbedingt probieren sollte. 

Karpfen blau – Ein fränkischer Klassiker

Der blau gekochte Karpfen ist in Oberfranken eine fest verankerte Spezialität, die besonders zu Heiligabend auf den Tisch kommt, aber auch außerhalb der Fastenzeiten großen Genuss bietet. Seine Zubereitung im würzigen Essigsud, der dem Fisch die charakteristische blaue Farbe verleiht, geht auf alte christliche Fastenbräuche zurück. Die fränkischen Klöster spielten dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die Fischzucht prägten und den hochrückigen Spiegelkarpfen zur wichtigsten Art der regionalen Teichwirtschaft machten.

Heute wird der Karpfen nicht nur wegen seiner kulturellen Bedeutung geschätzt, sondern auch für seinen besonderen Geschmack und die wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Serviert mit Salzkartoffeln, Butter und frisch geriebenem Meerrettich, ist Karpfen blau ein Highlight der fränkischen Küche. Saison hat der Fisch von September bis April, besonders beliebt ist er in der kalten Jahreszeit – ein wahrer Hochgenuss für Fischliebhaber! 

Klassischer Fränkischer Sauerbraten – Ein Hochgenuss der regionalen Küche

Der Fränkische Sauerbraten ist ein echtes Highlight der regionalen Küche und begeistert mit seinem kräftigen, vollmundigen Geschmack. Das Geheimnis liegt in der Marinade aus Rotwein, Essig, Gemüse und aromatischen Gewürzen, in der das Rindfleisch bis zu fünf Tage eingelegt wird. Dieser Schritt sorgt dafür, dass das Fleisch besonders zart und saftig wird.

Typisch für die fränkische Variante ist die würzige Soße, die aus der Marinade, Zwiebeln, Karotten, Sellerie und oft auch fränkischem Soßenlebkuchen zubereitet wird. Im Vergleich zur rheinischen Version ist der Fränkische Sauerbraten weniger süß, dafür intensiver im Geschmack. Serviert wird er traditionell mit Kartoffelklößen und Rotkohl – eine perfekte Kombination für Liebhaber herzhafter Hausmannskost. 

Klassischer Fränkischer Sauerbraten – Ein Hochgenuss der Regionalen Küche. Foto: AdobeStock_Christine.

Fränkischer Zwiebelkuchen – Tradition auf dem Teller

Der Fränkische Zwiebelkuchen, auch „Zwiebelplootz“ genannt, ist ein kulinarischer Klassiker, der besonders in der herbstlichen Küche nicht fehlen darf. Der herzhafte Blechkuchen aus Hefeteig wird mit einer würzigen Mischung aus gedünsteten Zwiebeln, Speck und saurer Sahne belegt. Was den Fränkischen Zwiebelkuchen besonders macht, ist seine Vielseitigkeit: Je nach Region oder Familientradition gibt es Variationen im Belag und der Zubereitung.

Während der Hefeteig als klassischer Boden gilt, greifen manche auch zu Mürbe- oder Blätterteig. Der Belag bleibt jedoch stets eine perfekte Kombination aus Zwiebeln und Speck, die in der Kombination mit dem lockeren Teig für ein unvergleichliches Aroma sorgt. Der Zwiebelkuchen ist nicht nur ein köstlicher Genuss, sondern auch ein Stück regionaler Gemütlichkeit. Ob als Hauptgericht oder als Begleiter zu einem Glas Federweißer – er bringt die herzhafte Note der fränkischen Küche auf den Tisch. 

Ausgezogene Küchla – Traditionelles Schmalzgebäck mit Charme

Ausgezogene Küchla, auch bekannt als Kirtanudeln, Knieküchle oder ausgezogene Krapfen, sind ein traditionelles Schmalzgebäck aus Franken, das sowohl knusprig als auch himmlisch fein schmeckt. Ursprünglich wurden sie vor allem zu besonderen Anlässen wie Kirchweih, Hochzeiten oder großen Familienfeiern gebacken, doch heute genießt man sie das ganze Jahr über. Besonders beliebt waren sie in der Erntezeit, wo sie als süße Belohnung nach getaner Arbeit dienten.

Die Kunst bei der Zubereitung liegt im "Ausziehen" des Teigs, was den Küchla ihren Namen verleiht. Der Teig wird so dünn ausgezogen, dass man sprichwörtlich eine Zeitung durch die Mitte lesen könnte – eine Technik, die Übung erfordert, aber mit Geduld gelingt. Die goldbraun frittierten Küchla überzeugen mit einem herrlich luftigen Rand und einer hauchdünnen, knusprigen Mitte.

Ausgezogene Küchla sind ein traditionelles Schmalzgebäck aus Franken, das sowohl knusprig als auch himmlisch fein schmeckt. Foto: AdobeStock_eyecat.

Nürnberger Lebkuchen – Ein Stück Weihnachtszauber

Der Nürnberger Lebkuchen ist eine der bekanntesten Weihnachtsspezialitäten Deutschlands, mit Wurzeln bis ins Mittelalter. Dank Nürnbergs Lage an alten Handelsrouten konnten exotische Gewürze wie Zimt, Nelken und Muskat die Kunst des Lebkuchenbackens prägen.

Besonders beliebt ist der Elisenlebkuchen, der fast ausschließlich aus Nüssen besteht und ohne Mehl auskommt. Varianten wie der Oblatenlebkuchen oder der fruchtige Lebkuchen mit Orangeat ergänzen das Sortiment. Traditionell in Nürnberg hergestellt, ist der Lebkuchen eine perfekte Begleitung zur Adventszeit, ob zu Glühwein, Kaffee oder Tee – ein Genuss mit Geschichte! 

Fränkischer Wein: Eine kulinarische Entdeckung

Franken ist eine der ältesten Weinregionen Deutschlands, bekannt für seinen Silvaner und Müller-Thurgau. Der Silvaner zeichnet sich durch eine frische Säure und mineralische Noten aus und passt hervorragend zu traditionellen Gerichten wie Schäufele oder Bratwurst. Der Müller-Thurgau bietet leichtere, blumige Aromen und harmoniert gut mit Fisch oder Zwiebelkuchen. Weinliebhaber sollten unbedingt Weingüter wie das Weingut Bamberger besuchen oder an einer Weinprobe entlang des fränkischen Weinwegs teilnehmen, um die Vielfalt der regionalen Weine zu entdecken.

Die Bamberger Zwiebel

Die Bamberger Zwiebel ist eine typische fränkische Spezialität, die die Region durch ihre gefüllte Zwiebel und eine Sauce aus würzigem Rauchbier prägt. Das Gericht wird häufig in Brauereigasthöfen serviert und mit Kartoffelbrei und Sauerkraut begleitet.

Die Bamberger Zwiebel ist eine typische fränkische Spezialität. Foto: AdobeStock_Michael Rogner.

Die Bamberger Zwiebel stammt von der einzigartigen, birnenförmigen Zwiebel aus Bamberg, die durch das traditionelle "Zwiebeltreten" besonders aromatisch wird. Jährlich wird die Zwiebel beim Zwiebeltreterfest gefeiert, das die kulinarische Bedeutung der Zwiebel in Bamberg würdigt.