In den USA herrscht eine schlimme Drogenepidemie. Viele Menschen sind abhängig von Fentanyl, einem synthetischen Opioid.

Seit einiger Zeit wird Fentanyl mit Xylazin, auch Tranq genannt, gestreckt, da dieses ein günstiger und sehr süchtig machender Füllstoff ist. Xylazin ist ein Narkosemittel aus der Tiermedizin und wird bei Großtieren wie Pferden, Rindern oder Hirschen verwendet. Nun überschwemmt diese Droge die USA - und hinterlässt Menschen, die wie Zombies wirken.

"Zombie-Droge" Tranq frisst sich durch Fleisch

Videos auf TikTok zeigen, wie verheerend die "Zombie-Droge" Tranq wirkt. Menschen schwanken, humpeln, verlieren beinahe das Gleichgewicht, haben offene Wunden oder faulende Hautstellen. Die "Zombie-Droge" Tranq hat für die Betroffenen eine beruhigende, schmerzstillende und euphorisierende Wirkung, erklären Wissenschaftler im Fachmagazin "New England Journal of Medicine".

Atmung, Blutdruck, Herzfrequenz und Körpertemperatur werden durch die Droge auf ein kritisches Niveau herabgesenkt. Bei einer Überdosis kann es Betroffene sogar in einen komaähnlichen Zustand versetzen, wodurch sie stundenlang betäubt auf der Straße liegen. Auch ein Bewusstseinsverlust kann folgen, welcher im schlimmsten Fall zum Tod führen kann, wie unter anderem der Focus berichtet.

Wie kommt es jedoch zu den offenen Wunden, die nicht heilen? Die genaue Ursache ist noch unklar. Wissenschaftler vermuten aber, dass Xylazin die Blutzirkulation in einer Weise beeinflusst, die die Hautreparatur beeinträchtigt. Dadurch können sich auch aus Kleinigkeiten, wie einem Pickel oder einem Nadelstich, große Wunden entwickeln. Dabei werden teilweise auch Sehnen und Knochen freigelegt. Anders als bei anderen Drogen treten die wunden Stellen daher nicht nur an den Injektionsstellen auf. Besonders schlimm: Anders als gegen Opioide gibt es gegen Xylazin kein zugelassenes Gegenmittel.

US-Drogenbehörde warnt vor Xylazin und Fentanyl

"Xylazin macht Fentanyl, die tödlichste Drogengefahr, die unser Land je erlebt hat, noch tödlicher", warnt die US-Drogenbehörde (DEA) unterdessen. Fentanyl ist rund 50-mal stärker als Heroin und rund 100-mal stärker als Morphin. Zudem ist Fentanyl deutlich günstiger, daher ist es in den USA mittlerweile sehr verbreitet.

Wie verbreitet ist Xylazin in Deutschland und Europa? Glücklicherweise noch nicht sehr. Probleme in diesem Bereich seien laut dem aktuellen Bericht der EU-Drogenbeobachtungsstelle "derzeit noch relativ begrenzt".