Bald ist schon wieder Weihnachten. Die Hoffnung auf Schnee an den Weihnachtstagen kommt jedes Jahr wieder aufs Neue. Die letzten weißen Weihnachten in vielen Teilen Deutschlands gab es im Jahr 2010. Dies war laut wetter.com mit einer Durchschnittstemperatur von -3,5 Grad der kälteste Dezember seit 1969.
Das amerikanische Wettermodell (NOAA) prognostizierte für 2024 ursprünglich eher einen nassen und milden Winter. Die Langzeitprognose des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) zeigte dagegen eher frostige Temperaturen mit wenig Niederschlag. Das würde eine kalte Weihnachtszeit ohne Schnee bedeuten. Was mit Schnee und Eis alles zu erwarten wäre, hat das Chaos in München gezeigt. Sogar der Flugverkehr am bayerischen Airport war Anfang Dezember 2023 lahmgelegt.
Nach Schneechaos Anfang Dezember: Sind die Chancen auf weiße Weihnachten gestiegen?
Die Prognosen zeigen inzwischen ein immer klareres Bild. "Die Chancen für weiße Weihnachten stehen also für die meisten Regionen aktuell schon deutlich besser als zuletzt", schreiben unter anderem die Wetterexperten von wetter.de. Grund dafür sind angepasste Prognosen von NOAA und ECMWF – beide gehen von winterlichen Durchschnittstemperaturen über die Feiertage aus. Auch Meteorologe Dominik Jung wagt sich an einen langfristigen Winter-Ausblick: Dezember "komplett gekippt".
Insgesamt wird Schnee an den Weihnachtstagen in den meisten Regionen Deutschlands laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) aber immer unwahrscheinlicher und seltener. Schuld daran sei der fortschreitende Klimawandel, erklärt Uwe Kirsche, Pressesprecher des DWD. "Ein Vergleich der Referenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 zeige, dass die Chance auf weiße Weihnachten mit einer Schneedecke an allen drei Tagen im Mittel von Deutschland um 13 Prozentpunkte und regional sogar um bis zu 44 Prozentpunkte zurückgegangen sei. Dies bedeutet eine prozentuale Abnahme von 52 Prozent für drei Tage mit Schnee an Weihnachten."
Besonders betroffen seien laut Kirsche Städte in südlichen Regionen. Während die Wahrscheinlichkeit von Schnee an allen drei Weihnachtstagen in München 1961 noch bei 33,3 Prozent lag, hat sie sich mittlerweile auf 19,5 Prozent verkleinert. Laut wetter.com kann man circa alle zweieinhalb Jahre mit Schnee an Weihnachten rechnen.
"Der Klimawandel vertreibt die romantischen Weißen Weihnachten"
Eine neue statistische Auswertung von Bild gemeinsam mit Experten von Preply zeigt, wie hoch die prozentuale Wahrscheinlichkeit von Schnee in ausgewählten Städten an allen drei Festtagen ist. Hierfür wurden historische Wetterdaten des DWD seit 1950 von 135 deutschen Städten analysiert.
Amazon-Tipp: Samt-Heizdecke mit Taschen für Hände und FüßeNach Angaben der Bild liegt die Wahrscheinlichkeit von weißen Weihnachten deutschlandweit bei 16 Prozent. Immerhin: In Bayern ist die Chance auf ein Schneegestöber an den Feiertagen mit 27 Prozent bundesweit noch am höchsten.
Die größte Chance auf Schnee dieses Jahr liege im Oberwiesenthal im Erzgebirge mit 92 Prozent. Schlechte Nachrichten gibt es hingegen für Menschen in Nordrhein-Westfalen: Ein Großteil der untersuchten Städte weist eine Schnee-Wahrscheinlichkeit von unter zehn Prozent auf - Krefeld bildet mit einem Prozent das Schlusslicht.
So groß stehen die Schnee-Chancen 2023 für fränkische Städte laut der Schnee-Prognose:
- Aschaffenburg: 18 Prozent (Letzte weiße Weihnachten: 2001)
- Bamberg: 15 Prozent (Letzte weiße Weihnachten: 2010)
- Bayreuth: 22 Prozent (Letzte weiße Weihnachten: 2010)
- Erlangen: 17 Prozent (Letzte weiße Weihnachten: 2010)
- Fürth: 22 Prozent (Letzte weiße Weihnachten: 2010)
- Hof: 42 Prozent (Letzte weiße Weihnachten: 2018)
- Nürnberg: 24 Prozent (Letzte weiße Weihnachten: 2010)
- Würzburg: 29 Prozent (Letzte weiße Weihnachten: 2010)
Winter werden wärmer – Trend setzt sich vermutlich fort
Der Deutsche Wetterdienst sieht den Trend zwar als eindeutig, aber durch die Schwankungen des Klimas könne man jedes Jahr auf eine Ausnahme hoffen. Statistisch gesehen, können sich Menschen in Deutschland womöglich nur alle zehn Jahre über Schnee an den Feiertagen einstellen.
Laut den neuesten Prognosen wird auch das Weihnachtsfest 2023 eher grün als weiß. Diplom-Meteorologe Dominik Jung rechnet gar mit Sturmgefahr an den Feiertagen - einzig am zweiten Weihnachtstag könne womöglich noch Schnee fallen. Jungs Kollege Jörg Kachelmann rechnet mit Schnee zu Weihnachten - allerdings nur auf der Zugspitze. Und selbst da seien knappe Plusgrade nicht völlig ausgeschlossen, schreibt der Wetterexperte in einem Gastbeitrag für den Spiegel. Kachelmanns klare Botschaft an die Menschen in Deutschland: "Lösen Sie sich von der pseudoleitkulturellen Obsession, dass Frau Holle zu Deutschland gehört".
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