Dingolfing-Landau erfährt von allen bayerischen Städten und Kreisen die stärkste Beeinträchtigung durch die US-Zölle. 1,08 Prozent der Bruttowertschöpfung gehen dort laut Berechnungen der Dresdner Niederlassung des Ifo-Instituts verloren. Dies ist auch bundesweit der zweithöchste Wert.

Immerhin können neun Landkreise und zwei kreisfreie Städte auf Zuwächse hoffen, wenn auch nur in geringem Maße. Schlussendlich hängt es von der Wirtschaftsstruktur vor Ort ab, heißt es vom Ifo. "Während Dienstleister vielerorts tendenziell profitieren und Marktanteile gewinnen können, sind die Verluste im verarbeitenden Gewerbe in einzelnen Kreisen gravierend", sagt Robert Lehmann, einer der Autoren der Studie.

Schweinfurt leidet unter Trump-Zöllen - ebenso Kreis Main-Spessart

"Insgesamt könnten die Zölle mittelfristig zu einer Verschiebung der Wirtschaftsaktivität von Industrie zu Dienstleistungen führen." Im niederbayerischen Dingolfing-Landau befindet sich das größte BMW-Werk Europas. Die am zweitstärksten betroffene Stadt Bayerns mit einem Minus von 0,98 Prozent ist die Audi-Heimat Ingolstadt.

An dritter Stelle steht Schweinfurt mit 0,92 Prozent, und auch dort gibt es viel Zuliefererindustrie. Ebenso eher stark betroffen sind der Landkreis Altötting, die Stadt Regensburg und der Landkreis Main-Spessart. Die Landeshauptstadt München gehört mit einem Minus von 0,18 Prozent dagegen schon zur glimpflicher davonkommenden Hälfte des bayerischen Rankings.

Hier dürfte der ausgeprägte Dienstleistungssektor helfen. Unter den vier deutschen Millionenstädten schneidet München damit jedoch am schlechtesten ab. Einige wenige im Plus: Starke positive Effekte gibt es zwar nicht, einzelne Städte und Kreise verzeichnen aber ein positives Vorzeichen.

Gefälle zeigt sich von Nordosten nach Südwesten

Dabei liegt in Bayern Miesbach mit 0,08 Prozent vorn, gefolgt von den Städten Weiden und Würzburg sowie den Landkreisen Starnberg und Ebersberg. Bundesweit zeigt sich ein Gefälle von Nordosten nach Südwesten.

In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sehen die Forscher einen relativ hohen Anteil an Kreisen und Städten mit leicht steigenden Wertschöpfungen und tendenziell eher geringen Rückgängen.