Die traditionsreiche Bäckereikette Hansen Mürwik GmbH mit Sitz in Wees bei Flensburg hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Davon berichtete die Deutsche Presseagentur (dpa) Anfang dieser Woche.
Der vorläufige Insolvenzverwalter, Arno Doebert, erklärte, dass der Geschäftsbetrieb in allen elf Filialen sowie in der Produktion uneingeschränkt weitergeführt werde. Der Antrag wurde beim Amtsgericht Flensburg eingereicht. Zuletzt musste auch ein großer Arbeitgeber in Oberfranken Insolvenz anmelden.
Traditionsbäckerei pleite - nach mehr als 100 Jahren Firmengeschichte
Das Unternehmen feierte im Sommer 2024 sein 100-jähriges Bestehen und wurde von einem neuen Eigentümer übernommen. Dieser investierte laut Informationen der dpa in umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen, um die Bäckerei zukunftsfähig aufzustellen. Doch die damit verbundenen Kosten sowie gestiegene Energie- und Personalkosten führten dazu, dass die laufenden Einnahmen nicht ausreichten, um die Ausgaben zu decken.
Insolvenzverwalter Doebert zeigte sich gegenüber der dpa optimistisch, dass bald eine Lösung gefunden werden könne, um die Bäckerei zu retten. "Nach unserer ersten Analyse wirtschaftet das Unternehmen operativ profitabel. Das ist eine sehr gute Ausgangssituation für den nun anstehenden Investorenprozess", erklärte er laut der Agentur.
Die Löhne und Gehälter der rund 145 Mitarbeiter seien bis zum 31. Januar 2026 durch vorfinanziertes Insolvenzgeld gesichert. Doebert betonte, dass die Chancen gut stünden, einen Großteil des traditionsreichen Bäckerhandwerks in der Region zu erhalten.