Update vom 29.09.2025: Tausende Jobs gestrichen - massiver Stellenabbau bei Lufthansa
Der Lufthansa-Konzern will bis zum Jahr 2030 in der Verwaltung 4.000 Stellen einsparen. Die Prozesse sollen digitalisiert, automatisiert und gebündelt werden, teilt das Unternehmen zum Kapitalmarkttag in München mit. Es konkretisierte damit unbestätigte Berichte aus der Vorwoche.
Zudem werden die mittelfristigen Finanzziele hochgesetzt. Europas größtes Luftverkehrsunternehmen mit zuletzt rund 103.000 Beschäftigten will künftig einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von 8 bis 10 Prozent des Umsatzes erreichen. Bislang galt die Zielmarke von 8 Prozent.
Für das laufende Jahr hat sich das Management optimistisch gezeigt. Der operative Gewinn vor Sonderposten (bereinigtes Ebit) soll den Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro wie geplant deutlich übertreffen.
Zentrale Steuerung
Für lukrativere Geschäfte sollen die verschiedenen Fluggesellschaften des Konzerns enger zusammengefasst und zentral gesteuert werden. Neben der kriselnden Kernmarke Lufthansa betreibt das Unternehmen die Airlines Swiss, Austrian, Brussels Airlines und ist Minderheiteneigner der italienischen Ita. Die Direktfluggesellschaft Eurowings werde ebenso gestärkt wie die Logistik und das Wartungsgeschäft, das sich im Wachstumsfeld Verteidigung etablieren soll.
Ziel aller Maßnahmen sei es, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen und nachhaltig attraktive Renditen für die Aktionäre zu erzielen. Die Aktionäre könnten weiterhin mit einer Dividende in Höhe von 20 bis 40 Prozent des Konzerngewinns rechnen.
Zunächst muss sich das Management aber auch noch mit einem drohenden Streik der Piloten beschäftigen. An diesem Dienstag (30. 9.) endet die Urabstimmung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). Sie hat ihre Mitglieder bei der Lufthansa Kerngesellschaft und der Frachttochter Lufthansa Cargo aufgerufen, über einen Arbeitskampf zu entscheiden. Streitpunkt sind die Betriebsrenten. Lufthansa hatte die Forderungen als unbezahlbar abgelehnt.
Originalmeldung vom 26.09.2025: Lufthansa plant Stellenabbau - tausende Jobs gefährdet
Nach den Plänen zum Stellenabbau bei Bosch die nächste Hiobsbotschaft für die deutsche Wirtschaft: Die Lufthansa will mit einem Stellenabbau in der Verwaltung Kosten sparen. In den kommenden Jahren sollen konzernweit ein Fünftel der Jobs in der Administration gestrichen werden, hieß es aus Unternehmenskreisen.
Verkündet werden sollen die Pläne demnach beim Capital Markets Day des Unternehmens am kommenden Montag (29. September). Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Lufthansa plant wohl massiven Stellenabbau - Entscheidung soll bald verkündet werden
Um wie viele Arbeitsplätze es genau geht und welche Konzernteile betroffen sind, blieb zunächst offen. Das Unternehmen wollte sich zu den Berichten nicht äußern. Der Konzern hatte zuletzt rund 103.000 Mitarbeiter.
Bereits während der Corona-Pandemie, die den Luftverkehr weltweit schwer getroffen hatte, hatte der Konzern rund 20.000 Stellen abgebaut. Zuletzt zeigte sich die Fluggesellschaft trotz der turbulenten Weltwirtschaft dank einer starken Ticketnachfrage und geringerer Treibstoffkosten optimistisch für das laufende Jahr.
Der operative Gewinn vor Sonderposten (bereinigtes Ebit) soll den Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro wie geplant deutlich übertreffen, wie der im MDax gelistete Konzern bei Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal mitgeteilt hatte. Zudem lief es für die Lufthansa und ihre Töchter in dem Zeitraum von April bis Juni bereits besser als gedacht.