- Schluss an Silvester: Post stellt Telegramme ein
- Telegramme waren einst sehr beliebt
- Diese Alternative gibt es heute
Schluss nach mehreren Jahrzehnten: Aufgrund mangelnder Nachfrage stampft die Deutsche Post zum neuen Jahr einen traditionsreichen Dienst ein. Am 31. Dezember 2022 werden zum letzten Mal Telegramme zugestellt.
Rückläufige Zahlen: Immer weniger Telegramme versendet
"Wir stellen das Produkt Telegramm zum Ende des Jahres ein", erklärt Alexander Edenhofer von der Deutschen Post gegenüber dem Verbraucherportal paketda. In den vergangenen Jahrzehnten hat der Service stark an Popularität verloren.
Telegramme kamen erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA auf und erfreuten sich schnell - auch in Deutschland - großer Beliebtheit. Etwa seit den 1870er-Jahren bot auch die Deutsche Post diesen Service an. Im Zuge der voranschreitenden Modernisierung verlor diese Art der Kommunikation jedoch nach und nach an Popularität. Durch das Aufkommen des Telefons und des Internets boten sich neue, effizientere und einfache Kommunikationsmöglichkeiten.
Im Jahr 1978 wurden laut WELT noch rund 13 Millionen Telegramme in Westdeutschland versendet, im Jahr 2000 waren es deutschlandweit nur noch rund 70.000. Vor zehn Jahren beendete die Post schließlich das Zählen von Telegrammen, "weil sie tatsächlich nur noch ganz vereinzelt aufgegeben werden", berichtete die WELT.
Post hat Service 2015 erweitert
Nun zieht die Deutsche Post einen Schlussstrich: Wer ein letztes Mal ein Telegramm versenden möchte, hat noch bis zum 31. Dezember Gelegenheit dazu. Über die Jahre hat sich der Service erweitert:
- Mini-Telegramm: Diese beinhalten maximal 160 Zeichen und kosten 12,57 Euro.
- Maxi-Telegramm: Bis zu 480 Zeichen für einen Preis von 17,89 Euro. Für je 200 weitere Zeichen kommen 5,25 Euro obendrauf.
- Telegramm ohne Schmuckblatt: Wer sich für die klassische Variante entscheidet, versendet ein Telegramm in einem gewöhnlichen DIN-Lang-Umschlag. Es unterscheidet sich kaum von einem Brief.
- Telegramm mit Schmuckblatt: Diesen Service bietet die Post seit 2015 an. Für einen Aufpreis von 4,10 Euro kannst du dein Telegramm in ein Schmuckblatt einlegen lassen. Schmuckblätter gibt es zu allerlei Anlässen: Geburtstage, Schulanfänge, Trauer und mehr. Für Silvester eignen sich Sektgläser-Motive. Die Lieferung wird "in einem gelben DIN-A4-Umschlag zugestellt", erklärt Paketda.
Wer ein Telegramm gestalten möchte, kann dies ganz einfach im Online-Shop der Post machen. Dort kannst du deine Nachricht eingeben, den Empfänger und das Zustelldatum festlegen und optional ein Schmuckblatt auswählen. Wichtig: Das letztmögliche Zustelldatum ist der 31. Dezember 2022.
Telegramm wird eingestellt - diese Alternative gibt es heute
Die Deutsche Post wirbt damit, dass ein Telegramm schnell an sein Ziel gelangt. Wird es zwischen Mitternacht und 3 Uhr nachts online in Auftrag gegeben, erfolgt die Lieferung noch am selben Tag. Heißt: Bis zum 31. Dezember, 03.00 Uhr nachts solltest du deine Telegramme in Auftrag gegeben haben, um noch eine Chance auf Zulieferung zu haben. Im besten Fall schickst du deinen Auftrag schon vorher hab.
Wer in Zukunft weiterhin Telegramme versenden möchte, muss sich nach Alternativen umschauen. Das Unternehmen "Pacster" wirbt damit, bei einer Bestellung bis Mitternacht das Grußschreiben schon am Folgetag auszuliefern. In Kooperation mit dem Expressdienst "Go!" ist sogar der Versand von Geschenksets möglich.
Auch interessant: Schon zum 01. Dezember stellte die Post einen langjährigen Service ein.