• Kalte Jahreszeit hat begonnen: Zahl der Infektionen steigt
  • RKI-Wochenbericht: Mehr Grippe- und Corona-Fälle als im Vorjahr
  • Vielzahl an Krankheitserregern im Umlauf

Der Herbst ist da, die Erkältungszeit beginnt: In Kindergärten, Schulen und Büros steigen die Krankheitsfälle. Dabei treffen gleich zwei Krankheiten aufeinander - zu der alljährlichen Grippewelle steigen auch die Corona-Zahlen wieder. Das RKI warnt und gab erklärt einen wichtigen Unterschied zu den Vorjahren. 

Mehr Atemwegserkrankungen und mehr Arztbesuche als in den Vorjahren

Im September ist die Zahl akuter Atemwegserkrankungen (ARE) angestiegen: So gab es in der 38. Kalenderwoche (19. September bis 25. September) deutlich mehr Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Husten oder Halsschmerzen als in der Woche zuvor. Das geht aus einem aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts hervor. 

Dass die Zahl der Erkrankungen steigt, ist nicht überraschend. Schon vor der Corona-Pandemie wurden teils starke Anstiege der ARE-Rate ab der 32. Kalenderwoche registriert. Dennoch sei der aktuelle Vergleich und Anstieg zur Vorwoche "sehr beachtlich", denn: "Die Gesamt-ARE-Rate befindet sich dadurch in der 38. Kalenderwoche 2022 deutlich über den Werten der Vorjahre", bilanziert das RKI. Auffällig dabei ist, dass sich der Anstieg der Atemwegserkrankungen durch alle Altersklassen zieht - also sowohl bei Schulkindern, als auch bei Erwachsenen über 15 Jahren.

Ein Blick auf die Corona-Zahlen zu diesem Zeitpunkt bestätigt den Gesamttrend: Während die COVID-19-Rate 2021 in der 38. Kalenderwoche bei 0,1 Prozent lag, betrug sie in diesem Jahr etwa 0,3 Prozent der Bevölkerung. Dies entspricht einer Sieben-Tage-Inzidenz von 341 pro 100.000. Auch in Bayern sind die Corona-Inzidenzen seit dem stark gestiegen. 

Vielzahl an Erkrankungen im Umlauf - Influenza, Rhinoviren und Corona

Die steigenden Krankheitsfälle spiegeln sich bereits in den Arztpraxen wider. So gab es in der 38. Kalenderwoche einen deutlichen Anstieg in der Anzahl der Arztbesuche, der ebenfalls über dem Niveau der Vorjahre lag. Das zeigen die Daten der "Arbeitsgemeinschaft Influanza". 

Wie eine Analyse der eingesandten Sentinelproben zeigt, sind verschiedene Atemwegsviren für die aktuelle Krankheitswelle verantwortlich. Am häufigsten wurden Rhinoviren (29 Prozent) identifiziert. Rhinoviren lösen Erkältungen aus und sorgen dabei meist für Heiserkeit, Husten, sowie Hals- und Schluckbeschwerden.

Auch SARS-CoV-2 (16 Prozent) und Parainfluenzaviren (sieben Prozent) wurden in den Proben oft gefunden. Influenzaviren kamen auf drei Prozent. Je ein Prozent ging auf humane Metapneumoviren und humane saisonale Coronaviren zurück. Somit zirkulieren derzeit eine Vielzahl an Atemwegserregern zur gleichen Zeit. Diese Tatsache macht das RKI für den Anstieg an Atemwegserkrankungen in der 38. Kalenderwoche verantwortlich.

Zahl der Krankenhauseinweisungen auf vorpandemischen Niveau

Die Zahl der Krankenhauseinweisungen bleibt hingegen weiterhin stabil. So liegt die Anzahl akuter respiratorischer Infektionen (SARI) etwa auf vorpandemischen Niveau. Lediglich in der Altersgruppe ab 80 Jahren kam es zu einem leichten Anstieg,  "in den anderen Altersgruppen ist die Zahl der SARI-Fälle stabil geblieben oder ging zurück", berichtet das RKI.

Der Anteil hospitalisierter Patient*innen mit einer Covid-19-Diagnose verzeichnete in der 38. Kalenderwoche einen "leichten" Anstieg und lag bei 28 Prozent