Update vom 17.03.2025, 9.45 Uhr: Ehemann zündet Frau in Straßenbahn an - Gerichtsurteil gefallen
Er übergoss seine Frau in einer Straßenbahn in Gera mit Benzin und zündete sie an - jetzt ist ein 47-Jähriger dafür zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Gera sprach den Mann unter anderem des versuchten Mordes und der schweren Brandstiftung für schuldig. Die Richter folgten mit ihrem Urteil dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte kein konkretes Strafmaß gefordert. Zudem muss der Mann ein Schmerzensgeld von 75.000 Euro zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Frau wurde durch den Brandanschlag lebensgefährlich verletzt. Die Tat im März dieses Jahres scheine "wie eine öffentliche Hinrichtung", sagte der Vorsitzende Richter Uwe Tonndorf. Der Georgier habe seine Frau töten wollen, weil diese die Ehe beenden wollte und sie nach seinem Besitzdenken kein selbstbestimmtes Leben führen sollte. Er sei von der Trennung tief gekränkt gewesen und habe sich in seinem Stolz und seiner Ehre verletzt gefühlt. Er sein kein Monster, aber ein Mensch, der schwere Schuld auf sich geladen habe.
Patriarchales Besitzdenken: Frau wollte gewalttätigen Ehemann verlassen
"Sie haben ihre Familie zerstört und ihr eigenes Leben gleich mit", richtete Tonndorf das Wort an den Angeklagten. Die Tat spreche von einem Vernichtungs- und Bestrafungswillen. Die Frau habe unvorstellbare Schmerzen erfahren, leide psychisch und sei für ihr ganzes Leben gezeichnet, sagte der Vorsitzende Richter.
Der versuchte Femizid habe weit über Gera hinaus Entsetzen, Betroffenheit und tiefes Erschrecken darüber ausgelöst, wozu Menschen in der Lage seien, anderen Menschen anzutun, so der Vorsitzende Richter. Der Mann habe seine Frau in Georgien mit 15 Jahren in seinen Haushalt geholt. Die Frau habe sich in der 30 Jahre langen Ehe untergeordnet - der Mann habe bestimmt.
Der Angeklagte kam 2018 nach Deutschland, seine Frau und Kinder folgten nach. Sein Alkoholproblem sei durch seine Arbeitslosigkeit verstärkt worden, sagte der Vorsitzende Richter. Im Januar dieses Jahres habe der Mann seiner Frau eine Affäre mit einem Arbeitskollegen unterstellt, sie daraufhin geschlagen und vergewaltigt. Die Frau zog daraufhin zu ihrer Tochter und entschloss sich, sich zu trennen.
Der Mann drohte, sie umzubringen. Am 16. März dieses Jahres bestieg er dann die Straßenbahn, die seine Frau immer zur Arbeit nahm. Er schüttete ihr Benzin ins Gesicht und zündete sie an. Die Frau habe wie ein Feuerball gebrannt, so der Vorsitzende Richter. Er habe mit seiner Tat in Kauf genommen, auch die anderen Fahrgäste verletzen zu können. Anschließend flüchtete der Mann. Er versuchte, sich das Leben zu nehmen und stellte sich schließlich der Polizei.
Nach Ansicht der Kammer handelte der 47-Jährige aus niedrigen Beweggründen. Die Tat sei heimtückisch und grausam gewesen und zudem mit gemeingefährlichen Mitteln begangen worden.
Update vom 17.03.2025, 9.45 Uhr: Frau in Straßenbahn angezündet - Tatverdächtiger festgenommen
Ein schrecklicher Verdacht scheint sich zu bestätigen: Nach dem Brandanschlag auf eine Frau in einer Straßenbahn in Gera ist der mutmaßliche Täter festgenommen worden. Der Mann habe sich am Vormittag bei der Polizeiinspektion Gera gestellt und habe bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet.
Bei ihm handelt es sich laut Polizei um den 46 Jahre alten Ehemann der verletzten Frau. Die ebenfalls 46-Jährige war am Sonntag mit einer brennbaren Flüssigkeit angegriffen worden. Sie wurde lebensbedrohlich verletzt und in ein Krankenhaus geflogen.
Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes und bittet weiter um Zeugenhinweise zu der Tat.
Ursprungsmeldung: Mann übergießt Frau in Straßenbahn mit brennbarer Flüssigkeit und zündet sie an - neues Detail schockiert
Brandanschlag in der Straßenbahn: In Gera (Thüringen) hat ein Mann eine Frau mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet. Die 46-Jährige wurde mit lebensbedrohlichen Verletzungen in eine Klinik geflogen, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Die Hintergründe der Tat sind noch nicht aufgeklärt, verdächtigt wird aber der Ehemann der Frau. Dem mutmaßlichen Täter gelang die Flucht.
Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes, wie die Beamten am späten Nachmittag mitteilten. Weitere Menschen wurden bei der Tat nicht verletzt. Die Polizei veröffentlichte am Nachmittag ein Bild und eine Beschreibung des Gesuchten. Demnach hätten sich die Hinweise verdichtet, dass es sich um den Ehemann der Frau handelt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass von ihm eine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgeht, hieß es. Er trug demnach eine schwarze Arbeitsjacke und ein schwarzes Cap.
46-Jährige nach Brandanschlag in Gera in Lebensgefahr - Tatverdächtig: der eigene Ehemann
Die Polizei war nach der Tat am Sonntagvormittag mit einem Großaufgebot im Einsatz. Mit welcher Flüssigkeit der Mann die Frau in der Straßenbahn übergoss, ist nach Polizeiangaben noch Gegenstand von Ermittlungen - zuvor war von Benzin die Rede. Ob es sich tatsächlich um Benzin handelte, müsse noch untersucht werden, sagte die Sprecherin.
Fahrgäste in der Tram drückten nach dem Vorfall den Notfallknopf - die Straßenbahn stoppte. "Der Täter nahm dies zum Anlass, zu flüchten, in Richtung Gera Langenberg", sagte die Polizeisprecherin. Der Straßenbahnfahrer habe sofort reagiert und begonnen, die Flammen mit einem Feuerlöscher zu löschen. Die Frau sei zunächst medizinisch versorgt und anschließend mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden.
Den Fahrgästen und dem Straßenbahnfahrer sei eine Betreuung angeboten worden. Die Straßenbahn blieb für die Spurensicherung am Tatort zunächst stehen. Die Kriminalpolizei sei vor Ort, so die Sprecherin weiter. Auf Bildern sind Ruß und schwarze Stellen in der Bahn zu sehen.