Die Leiterin des gemeinsamen Giftnotrufzentrums (GGIZ) mehrerer Länder warnt eindringlich davor, in dringenden Situationen Zeit mit künstlicher Intelligenz und eigener Internetrecherche zu vergeuden. "Uns fällt vermehrt auf, dass jetzt verstärkt auf KI gesetzt wird, wenn etwas passiert, selbst wenn es um Kinder geht", sagt Dagmar Prasa.

"Wenn das Kind etwas schluckt, dann wird erst einmal die KI gefragt, ob eine Vergiftung möglich ist – das hören wir immer wieder und davor möchten wir warnen", so die Humantoxikologin weiter. Auch die KI habe nur die Informationen zur Verfügung, die es im Internet gebe.

Internetrecherche bei Notfällen: "Könne wertvolle Zeit kosten"

Aus diesen könne die KI auch falsche Angaben ableiten. "Da heißt es etwa öfter, dass grüne Erbsen giftig sind, oder die Informationen werden nicht richtig gelesen, oder die falschen Schlüsse daraus gezogen", erklärt Prasa. Auch selbstständig im Netz nach Informationen zu suchen, könne im Notfall wertvolle Zeit kosten. "Da macht sich mancher erst einmal eine Viertelstunde im Internet kundig."

Auch wenn die Situation unklar sei, empfiehlt Prasa, direkt den Giftnotruf zu kontaktieren, wenn etwas passiert. "In den meisten Fällen geht es glimpflich aus, es kann ja auch etwas Ernsthaftes sein, dann verliert man durchs Googeln Zeit. Wir können entscheiden, ob sofort etwas unternommen werden muss." Durchaus sinnvoll sei es dagegen, wenn sich Eltern allgemein auf seriösen Websites darüber informierten, welche Haushaltsmittel etwa gerade für Kinder gefährlich sein und zu Vergiftungen führen könnten.

Von den mehr als 25.200 Beratungen, die die Mediziner und Apotheker über den Giftnotruf in diesem Jahr bis in die ersten Dezembertage durchgeführt haben, ging es den GGIZ-Angaben zufolge in 27 Prozent um Kinder.

Im Notfall Giftnotruf wählen: Das ist die Nummer

Das Giftnotfallzentrum mit Sitz in Erfurt wurde von den Ländern Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 1994 gegründet. Es ist unter dem Giftnotruf 0361-730730 erreichbar. Vor allem Privatleute wählen die Giftnotrufnummer, aber auch Kliniken. In der Regel gebe es an normalen Kliniken keine auf Vergiftungen spezialisierten Ärzte, erklärt Prasa.

Am häufigsten klingelte bei den GGIZ-Experten in diesem Jahr bis Anfang Dezember wegen rund 7.680 Anrufen aus Sachsen das Telefon. Knapp 3.680 Mal berieten die Fachleute Anrufer aus Thüringen sowie rund 3.180 aus Sachsen-Anhalt und knapp 2.600 aus Mecklenburg-Vorpommern. Aber auch aus anderen Bundesländern kommen Anrufe.

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

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