Drei Patienten sind am Samstag (31. Mai 2025) bei einem nächtlichen Feuer im Marienkrankenhaus im Hamburger Stadtteil Hohenfelde ums Leben gekommen und 55 Personen wurden verletzt. Bei allen Verstorbenen handelt es sich um Erwachsene im Alter von 84, 85 und 87 Jahren. Drei Menschen schweben in Lebensgefahr.

Teile des Krankenhauses mussten infolge des Brandes in einem der Klinikgebäude geräumt werden. Die verletzten Patientinnen und Patienten wurden größtenteils in der Notaufnahme der Klinik versorgt, zwei wurden in benachbarte Krankenhäuser verlegt.

Hamburger Klinik wegen Brand teils geräumt - Rauch dringt in vier Etagen

Die Rettungsmaßnahmen seien inzwischen abgeschlossen, das Feuer gelöscht, sagte der Sprecher am frühen Morgen. Wie viele Personen in Sicherheit gebracht werden mussten, war zunächst unklar. Die Stationen seien "normal" belegt gewesen, sagte die Kliniksprecherin.

Das Feuer war aus noch ungeklärten Ursachen im Erdgeschoss der Klinik in einem Raum auf der geriatrischen Station ausgebrochen, die auf die Betreuung älterer Patientinnen und Patienten spezialisiert ist. Danach breiteten sich die Flammen an der Fassade auf den ersten Stock aus. Einem dpa-Reporter vor Ort zufolge brannte ein Zimmer der Klinik offenbar vollständig aus. Das gesamte Ausmaß des Sachschadens war zunächst unklar.

Der durch den Brand im Erdgeschoss verursachte Rauch sei in alle vier Etagen des betroffenen Gebäudes eingedrungen, sagte der Feuerwehrsprecher. Auch die benachbarten Gebäude wurden überprüft und dort untergebrachte Patientinnen und Patienten untersucht.

Feuerwehr mit Großaufgebot - Hilferufe aus Fenstern

Die Feuerwehr war mit einem großen Aufgebot von ungefähr 160 Einsatzkräften vor Ort. Die Rettung der Betroffenen erfolgte über Drehleitern, tragbare Leitern und über die Flure mit sogenannten Fluchthauben. "An den Fenstern waren mehrere Personen, also Patientinnen und Patienten, die da um Hilfe gerufen haben", sagte der Feuerwehrsprecher. Das Feuer sei nach rund 20 Minuten gelöscht gewesen.

Das katholische Marienkrankenhaus ist nach eigenen Angaben eines der größten konfessionellen Krankenhäuser in Norddeutschland. Es verfügt über etwa 600 Betten und behandelt jährlich ungefähr 93.000 Patientinnen und Patienten. Die Klinik gehört zur gemeinnützigen Ansgar-Gruppe, deren Gesellschafter das Erzbistum Hamburg ist.

Erzbischof Stefan Heße erklärte: "Ich bin zutiefst entsetzt und sehr traurig. Mit meinen Gedanken und meinem Gebet bin ich bei den Toten und Verletzten." Heße dankte allen Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes für den schnellen und professionellen Einsatz. Der Erzbischof bat die Gemeinden, in den Sonntagsgottesdiensten für die Toten, Verletzten, Angehörigen und Mitarbeitenden zu beten. Heße wollte am Nachmittag die Klinik besuchen.

Beamte des Hamburger Landeskriminalamts nahmen die Brandermittlungen auf. Techniker der Klinik und die Feuerwehr prüften gemeinsam, ob Patienten auf die betroffenen Stationen zurückverlegt werden können, sagte die Kliniksprecherin. Die Operationssäle und eine HNO-Abteilung in dem Gebäude seien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Zur möglichen Brandursache wurde zunächst nichts bekannt. Auch zur Identität der Toten und Verletzten äußerten sich Polizei und Feuerwehr nicht.