Drei Wochen nach Ostersonntag beginnen die Eisheiligen 2025. Die fünf Tage im Mai sind vor allem für Bauern von Bedeutung, um ihre Saat und ihr Gemüse zur richtigen Zeit zu pflanzen. Denn die Eisheiligen können traditionell kurz vor Beginn des Sommers noch einmal einen Kälteeinbruch und Nachtfröste nach Deutschland bringen. 

Die Eisheiligen erstrecken sich 2025 vom 11. bis zum 15. Mai und sind auch für Hobbygärtner interessant. Empfohlen wird, vor dem 16. Mai kein frühempfindliches Gemüse, wie Tomaten, Zucchini, Gurken oder Bohnen im Garten anzupflanzen. Auch frostempfindliche Blumen wie Geranien, Begonien oder Petunien sollten besser in der zweiten Mai-Hälfte gepflanzt werden. Wird zu früh gepflanzt, können Blüten erfrieren oder Ernten zunichtegemacht werden.

Wer oder was sind die Eisheiligen?

Die Eisheiligen sind auf alte Bauernregeln zurückzuführen, die mit den Prognosen des 100-jährigen Kalenders einhergehen. Der 100-jährige Kalender beruht auf Wetterbeobachtungen des Abtes Mauritius Knauer, der im 17. Jahrhundert in Oberfranken gelebt und gewirkt hat. Der Kalender stellt unter anderem auch eine Prognose für den Sommer 2025 auf.

Die Regeln zu den Eisheiligen besagen, dass sich in der ersten Mai-Hälfte hierzulande sehr wahrscheinlich frostige Tiefdruckgebiete bilden. Warme Luftströmungen wandern vom Festland Richtung Norden. Zeitgleich treibt es eiskalte Luftströmungen aus den nördlichen Polargebieten zum Festland. Daher können die Temperaturen zu den Eisheiligen sogar unter null Grad sinken. In ungünstigen Lagen kann nachts Bodenfrost entstehen.

Die Eisheiligen sind ein Beispiel für die enge Verbindung zwischen Religion, Naturbeobachtung und Alltag im bäuerlichen Leben. Obwohl die Wetterregeln heutzutage nicht mehr so zuverlässig sind wie früher, ist sie weiterhin ein fester Bestandteil des Volksglaubens und regionaler Traditionen. Die Aussagekraft ist allerdings umstritten, denn strenger Bodenfrost während der Eisheiligen ist heutzutage recht selten geworden.

Was besagt der 100-jährige Kalender über die Kälteeinbrüche im Mai?

Vom 7. bis zum 16. Mai 2025 soll es in Deutschland laut dem 100-jährigen Kalender viel regnen. Da Bodenfrost häufig in sternklaren Nächten entsteht, ist in diesem Jahr also eher nicht mit einem Kälteeinbruch zu rechnen. Kurz vor den Eisheiligen soll es sogar richtig heiß werden. Der Kalender sagt zu den Eisheiligen außerdem: "Pankratius, Servatius, Bonifatius, der Winzer sie beachten muss: Geh’n sie vorüber ohne Regen, bringt’s dem Weine großen Segen." Dies und auch die extreme Kälte Mitte Mai ist bedeutend für die Qualität des Weins und der Ernte. "Gehen die Eisheiligen ohne Frost vorbei, schreien die Bauern und Winzer juchhei", besagt eine weitere Vorhersage des 100-jährigen Kalenders. 

Laut 100-jährigem Kalender kommt es während der Eisheiligen oft zu Kälteeinbrüchen. Die Bauernregeln sind durch die Verschiebung vom julianischen auf den gregorianischen Kalender aber genau genommen erst zehn Tage später vom 21. bis zum 25. Mai anzuwenden. Ein Kälteeinbruch soll laut 100-jährigem Kalender aus meteorologischer Sicht meist um den 23. Mai herum erfolgen. 

Die fünf historischen Personen der Eisheiligen

An den Namenstagen der fünf Heiligen kam es nach jahrhundertealten Berichten von Bauern oft zu letzten Kaltluftfronten und Nachtfrösten. Daher werden an diese fünf historischen Personen mit ihren dazugehörigen Bauernregeln an den Eisheiligen gedacht:

  • 11. Mai: Mamertus: Mamerz hat ein kaltes Herz.
  • 12. Mai: Pankratius: Wenn's an Pankraz friert, wird im Garten viel ruiniert.
  • 13. Mai: Servatius: Servaz muss vorüber sein, willst vor Nachtfrost sicher sein.
  • 14. Mai: Bonifatius: Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
  • 15. Mai: Sophia (auch Kalte Sophie genannt): Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist.

Nicht alle der fünf Heiligen gelten jedoch gleichermaßen in ganz Deutschland. Im Norden Deutschlands gelten hauptsächlich Mamertus, Pankratius und Servatius. Im Süden zählen auch Bonifatius und die Kalte Sophie dazu. Dort beginnen die Eisheiligen dann erst am 12. Mai. Der Grund dafür ist laut Deutscher Wetterdienst der Zeitraum, den die Kaltluft benötigt, um sich von Norden nach Süden auszubreiten.