Die Deutsche Bahn hat sich für eine misslungene Stellenanzeige bei Facebook entschuldigt. Mit den Worten "Alle wollen nach Berlin - dabei sind die guten Jobs in Bad Aibling" warb das Unternehmen für den Posten eines Fahrdienstleiters in Bad Aibling - wo vor zwei Jahren ein unaufmerksamer Fahrdienstleiter eines der schwersten Zugunglücke in Deutschland mit zwölf Toten verursacht hatte.
Erklärung der Bahn: Anzeige wurde nicht von einem Menschen formuliert
Doch kein Mensch hatte die Stellenanzeige in dem sozialen Netzwerk formuliert - ein bestimmter Rechenvorgang hatte ihn automatisch aus Satzbausteinen, Berufsbild und Ort zusammengesetzt, wie die Bahn am Donnerstag versicherte. Man entschuldige sich "in aller Form". Über die Anzeige hatten zuvor mehrere Medien berichtet.
Verbreitung der Anzeige gestoppt
"Es war in keiner Weise unsere Absicht, die Gefühle von Betroffenen oder Angehörigen des Zugunglücks von Bad Aibling zu verletzen. Wir haben die Verbreitung sofort gestoppt", teilte das Unternehmen mit. "Das hätte in diesem Fall nicht passieren dürfen, die Verbindung mit Bad Aibling hätten wir beim Beruf Fahrdienstleiter vorher ausschließen müssen." Es sei dafür gesorgt worden, dass "so etwas nicht mehr vorkommt". Wie lange die Anzeige online war, blieb zunächst unklar.
In Screenshots - etwa auf Twitter - ist die Anzeige noch erhalten.
Liebes @DB_Bahn Team. Da unter dem Facebook-Beitrag keiner von eurem Karriere-Team auf die Kommentare reagiert, schreibe ich euch hier.
— Lebenszeitborusse (@tfandrer) 28. März 2018
Vor zwei Jahren starben in Bad Aibling 12 Menschen bei einem Zugunglück, verschuldet durch den Fdl. Die Überschrift ist absolut pietätlos! pic.twitter.com/QIW8W49Nvk
Bei dem Unglück von Bad Aibling waren am 9. Februar 2016 zwei Züge der Bayerischen Oberlandbahn frontal zusammengestoßen. Zwölf Menschen starben, 89 wurden verletzt. Der Fahrdienstleiter hatte auf seinem Handy gespielt und Signale falsch gestellt. Er wurde wegen fahrlässiger Tötung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.