Mit einem gewaltigen zahnbewehrten Kiefer hat ein neu beschriebenes Meeresreptil einst Schrecken im Ozean verbreitet. Das rund 170 Millionen Jahre alte Tier aus dem Zeitalter der Dinosaurier gehöre zu den ältesten bekannten Mega-Pliosauriern, berichtet ein Forschungsteam im Fachjournal Scientific Reports. Der Gigant wurde demnach einer neuen Gruppe, Lorrainosaurus genannt, zugeordnet. Der Fund lasse darauf schließen, dass die Herrschaft gigantischer räuberischer Pliosaurier früher als bisher angenommen begonnen haben muss.
Pliosaurier gehörten zu den erfolgreichsten Meeresräubern ihrer Zeit und hatten eine ähnliche Rolle im Ozean wie heute Orcas, wie es zur Studie hieß. Einzelne Arten konnten mehr als zehn Meter lang werden. Die nun beschriebene Spezies war wohl etwa sechs Meter lang, hatte einen etwa 1,3 Meter langen Kiefer mit großen, kegelförmigen Zähnen und einen torpedoförmigen Körper. Die Tiere bewegten sich mit vier flossenartigen Gliedmaßen fort.
Uraltes Meeresungeheuer: Torpedo mit Riesenkiefer ging auf Beutefang
Die Fossilien des Lorrainosaurus waren 1983 in einem Straßengraben in der Nähe von Metz in Lothringen im Nordosten Frankreichs gefunden worden, wie es weiter hieß. Erst jetzt wurden sie von Paläontologen unter anderem des Naturkunde-Museums Bielefeld und der Universität Uppsala (Schweden) detailliert untersucht. "Lorrainosaurus war einer der ersten wirklich großen Pliosaurier", erklärte Sven Sachs vom Naturkunde-Museum. Er habe eine Dynastie räuberischer Mega-Meeresreptilien begründet, die rund 80 Millionen Jahre lang die Ozeane beherrschten.
Pliosaurier waren Meeresreptilien mit kurzen Hälsen und massigen Schädeln. Ihre Entwicklung zu riesigen Spitzenraubtieren führte vor über 170 Millionen Jahren zu einem weltweiten Rückgang anderer räuberischer Meeresreptilien, wie es in einer Mitteilung der Universität Uppsala zur Studie hieß. Lorrainosaurus ist demnach das bisher älteste bekannte Exemplar riesiger Pliosaurier.
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