Deutschlands Kletterstar Alexander Megos litt in seiner Jugend an Magersucht. Dies enthüllte der zweifache Olympia-Teilnehmer und herausragende Athlet im Felsklettern in einem Interview mit der "Welt". Er sei als Kind "langsam reingerutscht", äußerte er.
"Man realisiert das erst, wenn es schon zu spät ist. Ich kann auch nicht festmachen, zu welchem Zeitpunkt alles angefangen hat. Mit 15 Jahren steckte ich da sicher schon drin – mit 16 und 17 Jahren auch." Irgendwann habe er nur noch 45 Kilogramm gewogen. "Allerdings kann ich nicht genau sagen, wann das war oder wie groß ich zu dem Zeitpunkt war. Aber ich hatte auf jeden Fall deutliches Untergewicht", berichtete der Franke, von dem Anfang Oktober die Autobiografie "Frei am Fels" erscheint.
Megos über seine Teenagerzeit: "Komplettes Dasein wurde zur Qual"
Megos ist in der Kletterszene eine Berühmtheit, seit er 2013 im Alter von 19 Jahren eine historische Leistung vollbrachte und als erster Kletterer eine Felswand der Schwierigkeit 9a im Onsight-Modus bezwang. Das bedeutet, dass er es im ersten Versuch schaffte, ohne zuvor jemand anderem zugesehen zu haben.
Im Wettkampfklettern an künstlichen Wänden gewann Megos unter anderem drei WM-Medaillen und nahm an den Sommerspielen in Tokio und Paris teil. Unter der Essstörung habe auch sein soziales Leben gelitten. "Ich hatte keine Lust mehr, mich mit jemandem zu treffen. Ich saß zu Hause und hatte keine Lust, mich im Haus zu bewegen, weil es zu anstrengend war. Irgendwann wurde das komplette Dasein zur Qual. Ich habe gehofft, einzuschlafen, damit die Nacht rumgeht und ich in dieser Zeit erst mal keinen Hunger verspüre."
Er habe erst rund um seinen 18. Geburtstag erkannt, dass er ein Problem habe. Inzwischen meint Megos: "Ich würde sagen, ich bin zu 98 Prozent geheilt. Der ultimative Test ist, ob man nur des Sports wegen ein paar Kilo abnehmen kann, aber danach kein Problem hat, diese wieder zuzunehmen. Das ist bei mir mittlerweile der Fall."
Magersucht ist Thema im Klettersport
Magersucht ist im Klettersport grundsätzlich ein bedeutendes Thema. Immer wieder hungern sich Sportlerinnen und Sportler herunter in der Annahme, durch geringeres Gewicht besser zu klettern.
Extremer Kalorienmangel kann schwerwiegende Folgen haben wie Osteoporose, das Ausbleiben der Monatsblutung bei Frauen oder mentale Probleme. Nationale und internationale Verbände wollen deshalb inzwischen entschlossener dagegen vorgehen.
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.
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