Nach einer bemerkenswerten Geschichte, die bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges zurückreicht, endet am Grafinger Marktplatz eine Ära: Die Fleischerei Saißreiner stellt ihre Produktion endgültig ein. Wie der Merkur berichtet, schließt Metzgermeister Franz Saißreiner (68) den Familienbetrieb, der seit 1648 in dem Haus ansässig ist.
Bereits vor drei Jahren wurden Laden und Imbiss geschlossen. Nun folgt auch die Produktionsküche, in der zuletzt nur noch das Ehepaar Saißreiner arbeitete, heißt es im Bericht. Den letzten Leberkäse will Franz Saißreiner laut Merkur am 11. Januar für die Grafinger Faschingsbären herstellen. "Das tut schon weh", wird der 68-Jährige zitiert. "Jetzt war ich wirklich der Letzte in einer langen Reihe an Metzgern hier."
Fünf Kinder, aber kein Nachfolger: Deshalb schließt die Metzgerei in Grafing
Der Niedergang des Metzgerhandwerks in Grafing ist dramatisch: Als die Saißreiners 1986 den Betrieb übernahmen, gab es noch zehn Fleischereien in der Stadt. Heute sind laut Merkur nur noch zwei Metzgereien übrig, die ursprünglich aus dem Ort kommen. Franz Saißreiner nennt als Hauptgründe die wachsende Konkurrenz durch Supermärkte, Billigfleisch-Anbieter und verändertes Essverhalten.
Seit 1989 verlegte sich der Betrieb vom Schlachten auf Imbiss und Catering. Die Saißreiners belieferten Kindergärten, betrieben die Schulmensa für bis zu 180 Schüler täglich und übernahmen Catering-Aufträge. "Catering macht viel Arbeit, die man nicht sieht", erklärt der Metzgermeister dem Merkur. Doch die aufreibende Tätigkeit und fehlende Nachfolge in der Familie besiegelten das Ende.
Im Mai erlitt Ehefrau Johanna (64) einen Herzinfarkt. Auch Franz Saißreiner gesteht: "Wenn du 50 Jahre lang immer viel gearbeitet hast, da bleibt was hängen, dann zwickt's einen jeden an der einen oder anderen Stelle." Keines ihrer fünf Kinder wollte den Betrieb übernehmen, berichtet der Merkur. Die Produktionsräume übernehme nun der "Käse-Ober". Wo jahrhundertelang Fleisch und Wurst hergestellt wurden, entstehen künftig Käsecremes und vegetarische Aufstriche – ein symbolischer Wandel der Zeit.
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