Hiobsbotschaft für Niedersachsen: Die bayerische Traditionsbrauerei Oettinger wird in Braunschweig kein Bier mehr brauen.

Die Entscheidung sei endgültig, sagte eine Sprecherin der Brauerei. Derzeit arbeiten rund 120 Beschäftigte in Braunschweig, davon sollen zehn Arbeitsplätze in der Logistik und Materialwirtschaft erhalten bleiben. Zuerst hatte die Braunschweiger Zeitung berichtet. Insgesamt befindet sich die Brauerei-Branche derzeit durch niedrige Absätze in einer Krise - Preiserhöhungen und Betriebsschließungen stehen im Raum.

Brauerei Oettinger verabschiedet sich aus Braunschweig - nur noch Logistik bleibt erhalten

Die Brauerei hatte bereits im Sommer angekündigt, die Produktion auf die Standorte Oettingen und Mönchengladbach zu verlagern. Als Gründe nannte das Unternehmen sinkende Absätze und veraltete Technik. In Bayern selbst hat es hingegen eine erfolgreiche Brauereien-Fusion gegeben - so gehen Hopf und Tegernseer in Zukunft gemeinsame Wege.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Betriebsrat hatten sich gegen die Pläne gewehrt. Aus ihrer Sicht wäre der Standort nach Investitionen weiterhin leistungsfähig. Sie hatten die Hoffnung, dass ein anderer Getränkeproduzent einsteigt. Auch für die Brauerei "wäre der Erhalt aller Arbeitsplätze das Wunschszenario gewesen", betonte die Sprecherin der Brauerei. Doch aus der Übernahme werde leider nichts.

Die Brauerei in Braunschweig wurde 1871 gegründet. Oettinger hatte die frühere Feldschlößchen-Brauerei 2009 von Carlsberg übernommen. Zuletzt hatte eine weitere Brauerei-Schließung für Aufregung gesorgt - die Traditionsbrauerei Eichbaum musste sich kurz nach dem Verkauf einer Kult-Limomarke vom Markt verabschieden.