Update vom 02.12.2025: Top-Referee Brych reagiert auf Todes-Drohung gegen Jung-Schiri (12)

Entsetzen nach Vorfall: Die Todesdrohung gegen einen zwölf Jahre alten Schiedsrichter beschäftigt den Bayerischen Fußball-Verband weiter. "Das ist für uns ein Fall, der aufhorchen ließ. Es geht auch um die Frage, wie gehen wir mit dem Fall um. Das Sportgerichtliche ist das eine, aber wir haben es mit zwei Zwölfjährigen zu tun, Täter und Opfer", sagte BFV-Präsident Christoph Kern im BR Fernsehen. Sowohl der junge Schiedsrichter als auch der Spieler seien aktuell nicht im Einsatz. 

Im Rahmen eines D-Jugend-Spiels im Oktober soll ein junger Fußballer dem gleichaltrigen Schiedsrichter mit dem Tod gedroht haben. "Ich gehe mit dir auf dieselbe Schule. Am Montag brauchst du dich gar nicht zu verstecken – nach der Schule bist du tot", soll dieser gesagt haben. "Wir haben eine Kinderpsychologin eingeschaltet, die Eltern mit an den Tisch gebracht", sagte Kern in der Sendung "Blickpunkt Sport". Natürlich müsse man das Opfer schützen. "Unser Blick muss auch auf den Täter gehen, auch der ist zwölf, und deshalb ist unser Ziel, dass wir es so aufarbeiten, dass es präventiv am Ende des Tages nicht mehr vorkommt." Wichtig sei es, alle an einen Tisch zu bekommen.

Verband nach Todesdrohungen entsetzt - Top-Schiri Brych schaltet sich ein

Am Ende müsse der Weg zurück in den Fußball im Vordergrund stehen, sagte Kern. Es sei relevant, dass es in diesem Fall um Zwölfjährige gehe. Strafrechtlich sei der Fall in diesem Alter "nicht zu sanktionieren", sagte Kern, der als Richter arbeitet. "Wir erleben schon, dass unsere Gesellschaft sich verroht, dass der Ton rauer wird", sagte Kern. "Der Fußball als Volkssport ist ein Abbild." Da Fußball ein Sport in allen Schichten sei, erlebe man die gesellschaftliche Entwicklung auch auf dem Sportplatz.

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Der frühere Weltschiedsrichter Felix Brych betonte, dass alle Beteiligten den Fußball schützen müssten. Mit der Angst im Spiel müsse jeder Schiedsrichter selbst zurechtkommen, sagte Brych. "Was danach passiert, das ist dann Aufgabe des Fußballs. Da sind alle gefordert, diesen Sport zu schützen, da ist die Fußball-Familie gefordert."

Nach jüngsten BFV-Angaben gab es bei rund 200.000 Spielen, die in Bayern in der vergangenen Saison elektronisch erfasst wurden, 80 Vorfälle. Der Anteil solcher Vorkommnisse sei über Jahre hinweg konstant. Durch die im Vergleich zu früher deutlich breitere mediale Verbreitung werde das möglicherweise anders wahrgenommen.

Ursprungsmeldung: Jungem Schiedsrichter (12) in Bayern mit dem Tod gedroht?

Wegen des Verdachts einer Todesdrohung gegen einen zwölfjährigen Schiedsrichter laufen Untersuchungen im Bayerischen Fußball-Verband. Laut der Schiedsrichtergruppe Erding soll es bei einem D-Jugend-Spiel vor einigen Tagen in Altenerding Anfeindungen gegen den jungen Unparteiischen gegeben haben. Am Ende soll ein Spieler von der SG FC Fraunberg dem Schiedsrichter gedroht haben: "Ich gehe mit dir auf dieselbe Schule. Am Montag brauchst du dich gar nicht zu verstecken – nach der Schule bist du tot."

Mehrere Zeugen hätten das deutlich gehört, berichtet die Schiedsrichtergruppe Erding in einem Social-Media-Post. Zuvor soll es andere harte Worte gegen den jungen Referee gegeben haben, unter anderem angeblich auch vom Gäste-Trainer. Laut Darstellung hätten die Mutter des jungen Schiedsrichters und ein Verantwortlicher der gastgebenden SpVgg Altenerding eine weitere Eskalation verhindert. Als der Zwölfjährige nach dem Schlusspfiff weinend das Spielfeld verlassen habe, sei die Drohung ausgesprochen worden.

Kritik am Auftritt des erwachsenen Trainers

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) bestätigte, dass im Rahmen der Darstellung ermittelt werde. "Die Beteiligten sind vom Sportgericht zu Stellungnahmen aufgefordert worden. Ein Spieler wurde mit sofortiger Wirkung vorläufig gesperrt", sagte BFV-Sprecher Fabian Frühwirth. "Der Schiedsrichter hat unsere volle Unterstützung."

Die Schiedsrichtergruppe hat nach eigenen Angaben Kontakt zum betroffenen Nachwuchs-Schiedsrichter aufgenommen und will diesem beistehen. "Solche Vorfälle sind leider keine Einzelfälle mehr. Gerade im Jugendbereich nehmen Respektlosigkeiten gegenüber Schiedsrichtern spürbar zu", sagte Kreis-Schiedsrichterobmann Stefan Empl dem Münchner Merkur. Kritik sei in Ordnung. "Was aber definitiv nicht geht, ist, wenn erwachsene Trainer während des Spiels Wind machen und ihre Spieler damit aufheizen."

Das Miteinander in der Gesellschaft habe sich verändert, das spiegele sich auch auf dem Fußballplatz wider, sagte Frühwirth, stellvertretender BFV-Geschäftsführer. Aber meist laufe es ordentlich ab. "Bei rund 200.000 Spielen, die in Bayern in der vergangenen Saison elektronisch erfasst worden sind, hatten wir 80 Vorfälle." Der Anteil solcher Vorkommnisse sei über Jahre hinweg konstant. Durch die im Vergleich zu früher deutlich breitere mediale Verbreitung werde das möglicherweise anders wahrgenommen.

BFV verfolgt "klare Null-Toleranz-Politik"

Der Verband verfolge bei solchen Fällen eine "klare Null-Toleranz-Politik", sagte Frühwirth. Eine Stellungnahme der SG FC Fraunberg gab es zunächst nicht.

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